46 | face-off spot

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WILLOW

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WILLOW

„Hau einfach ab. Ich will gar nichts von dir!", spucke ich ihm die Worte voller Abneigung entgegen. Meinem Vater ... Einem Vater, der nie ein Vater war.

„Du musst mich nicht mögen. Aber sei nicht dumm."

Ich schnaube auf. „Woher willst du überhaupt wissen, dass ich bei irgendetwas Hilfe brauche? Ich brauche keine Hilfe. Erst recht nicht von dir!"

„Du wirst von der Uni fliegen, Willow."

Ich hasse dieses Gespräch mit ihm. Ich hasse, diese Worte von ihm zu hören. Doch am meisten hasse ich, dass er von Lucas weiß. Zwanzig Jahre war er abwesend. Warum konnte er es nicht einfach bleiben?

„Was interessiert es dich, ob ich von der Uni fliege oder nicht?", fauche ich ihn an.

„Weil du meine Tochter bist und ich dich liebe."

Spöttisch lache ich auf. „Du kennst mich nicht einmal!"

„Deine Mutter wollte nicht, dass ich Kontakt zu dir habe und das habe ich akzeptiert. Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht immer geliebt habe."

Ich sehe in die Augen des Mannes vor mir. Ein Fremder. Mehr nicht.

In mir drin brodelt es und ich weiß nicht wohin mit den ganzen Emotionen und Gefühlen. Ich habe so eine unglaubliche Wut auf ihn und ich will nicht hören, was er über meine Mutter sagt. Ich will nicht, dass es wahr ist. Es waren immer meine Mum und ich. Egal, wie schwer wir es hatten, ich konnte immer auf sie zählen.

Aber ist das nicht das Problem an Menschen wie ihm? Wo auch immer sie auftauchen, versprühen sie Gift.

Wenn du mich geliebt hättest, hättest du nicht dieses Leben gewählt. Du wärst Teil meines Lebens gewesen, anstelle mir nachzustellen, wie der verdammte Psycho, der du bist."

„Ich wollte dir nicht nachstellen. Ich wollte einfach nur dafür sorgen, dass du alles hast."

„Was soll das heißen? Du hast nie etwas für mich getan", sage ich zu ihm, doch höre selbst, wie zögerlich meine Stimme klingt.

Bitte nicht. Bitte lass es nicht das sein.

„Was denkst du, wo dein Stipendium herkommt?", fragt er mich.

Nein", wispere ich.

Das darf nicht wahr sein. Er hat sich nie um mich geschert. Er lügt. Er muss einfach lügen.

Doch so fest ich mich auch daran klammern will, kommen die ganzen Erinnerungen von damals zurück. Das Gefühl dauernd wieder gesagt zu bekommen, dass man meine Unterlagen zwar beeindruckend finden würde, aber dass es dann doch noch andere gegeben hätte, die besser waren. Jedes Mal wieder.

Dann kam der Tag, an dem ich schon aufgeben wollte. Ich wurde zwar von mehreren Topuniversitäten angenommen, aber ich konnte keine davon bezahlen. Ich musste also die Entscheidung treffen, ob ich diesen Traum aufgebe oder in Studienkrediten versinken will. Aber dann wie durch ein Wunder kam der Brief mit einer Zusage. Allerdings nicht von einer der Organisationen, bei denen ich mich beworben hatte, sondern von einer, die sich angeblich darauf spezialisiert hat, vielversprechenden Studenten eine Chance zu geben, die von anderen abgelehnt wurden. Gott, wie konnte ich nur so dumm sein und das glauben. Es war viel zu gut, um mir wirklich zu passieren. Mir, die bei allem immer nur Pech hatte.

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt