40 | spearing

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WILLOW

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WILLOW

Mit wackligen Händen streiche ich meine Bluse glatt und betrachte mich im Spiegel. Bei dem, was ich sehe, verziehe ich das Gesicht.

„Denkst du, das ist zu viel?", frage ich an June gewandt, die es sich auf meinem Bett bequem gemacht hat und durch ihren Instagram-Feed scrollt.

Sie sieht auf und zieht ihre Augenbrauen hoch. „Äh, ja! Was hast du vor? Willst du dich bei Lucas' Mutter um einen Job bewerben?"

„Nein ...", erwidere ich. „Aber ich will, dass sie einen guten Eindruck von mir hat. Seine Eltern sollen mich mögen."

„Willow, das werden sie. Dafür musst du dich nicht anziehen, wie eine alte Frau, die einen Stock gefrühstückt hat. Außerdem hast du vermutlich jetzt schon den Bonus bei ihnen, dass dich zwei ihrer Kinder mögen. Du bist mit ihrem Sohn in einer Beziehung und mit einer ihrer Töchter befreundet."

„Ich bin nervös", gebe ich zu und lasse die Schultern hängen.

„Hm, merkt man gar nicht", erwidert June schmunzelnd, bevor sie hinzufügt: „Hast du Lucas gefragt?"

„Ja", erwidere ich augenrollend. „Seine sehr hilfreiche Antwort war, das, was du immer trägst."

„Nun, das ist doch hilfreich. Das heißt, du sollst dich ganz normal anziehen. Ihr geht also nicht in ein superschickes Schickimickirestaurant."

„Ich bin mir bei Lucas nicht so sicher. Es könnte auch sein, dass es ihn nicht interessiert und er bloß selbst kein Bock hat, sich schick zu machen."

„Das mag sein, aber er würde dich nicht bei seinen Eltern auflaufen lassen."

Arg! Sie hat recht. Natürlich hat sie das. Ich habe selbst keine Ahnung, was mit mir los ist. Ich fühle mich so unsicher wie seit vielen Wochen nicht mehr. Und es ist nichts, was ich mag. Ganz im Gegenteil, es fühlt sich an wie früher ... als ich noch versucht habe, jemand zu sein, der ich nicht bin. Wir alle wissen, wie gut das geendet ist ...

Ich tausche meine strenge Bluse gegen eine lockere Freizeitbluse und meine schwarze Stoffhose gegen eine blaue Jeans.

„Besser?", frage ich June.

„Du siehst fantastisch aus!"

***

Als ich Lucas die Tür öffne, falle ich ihm sofort um den Hals und drücke ihn fest an mich, bevor ich dazu übergehe ihn in einen tiefen Kuss zu ziehen.

Etwas außer Atem flüstere ich schließlich gegen seine Lippen: „Happy Birthday! Ich bin so froh, dich zu haben."

Lucas lächelt mich an und streift noch einmal sanft mit seinem Mund über meinen. „Ich auch. Und ich freue mich, dass du heute dabei bist."

Es macht mich glücklich, dass er das sagt und gleichzeitig ist es einer dieser Momente, in denen ich mich am liebsten kneifen würde. Er ist wirklich meiner und damit bin ich der größte Glückspilz auf der Welt.

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt