Als Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt.
Dass ei...
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WILLOW
Okay, ich kann das!
Es wird gut werden – ganz sicher! Es ist nicht das erste Mal und beim letzten Mal war auch alles gar nicht so schlimm. Vielleicht etwas unangenehm, aber nicht schlimm.
Auch, wenn ich aufgeregt bin, habe ich mich über die Einladung gefreut. June hat mich gefragt, ob ich mit ihnen das Eishockeyspiel auf ihrem Zimmer schaue. Die Jungs haben ein Auswärtsspiel und schon im vergangenen Semester hatte mich June einmal eingeladen, es mit ihnen zu sehen.
Ich erinnere mich noch, wie überrascht ich über die Einladung war. Wenn ich ehrlich bin, bin ich es auch über diese.
June ist die Zimmermitbewohnerin von Emmy – oder bessergesagt war die Zimmermitbewohnerin von Emmy. Letztes Semester hat sie allerdings noch dort gewohnt, was es noch überraschender gemacht hat, dass June wollte, dass ich dazukomme. Emmy kann das nicht toll gefunden haben, auch wenn sie sich nichts hat anmerken lassen.
Ich habe keine Ahnung, wer heute noch da sein wird, aber da ich die Kombination aus Emmy und ihrer besten Freundin Isla schon hinter mir habe, habe ich vermutlich schon die Menschen dort gehabt, denen ich mit am meisten ein Dorn im Auge bin. Das Problem bei diesen beiden ist nur, man merkt es ihnen nicht an. Daher habe ich auch keine Ahnung, was sie wirklich denken. Also, wie tief ihre Abneigung gegen mich geht.
Es ist anders, als es bei Lucas ist – oder auch bei Asher. Obwohl eigentlich ist das falsch, weil Asher reagiert mittlerweile einfach gleichgültig, aber bei Lucas kann ich spüren, dass ich zu den letzten Menschen gehöre, mit denen er sprechen will. Ich meine, ich verstehe das. Asher ist sein bester Freund und ich war dabei ihm in die Beziehung mit Emmy zu funken. Nicht, dass das wirklich möglich wäre, aber eigentlich ist es auch egal, richtig? Es ändert nichts daran, dass ich mich dämlich verhalten habe.
Ich habe es letztes Jahr, vor Emmy, so aussehen lassen, als würde sich Asher mit mir treffen. Ich weiß selbst nicht, wieso ich es getan habe. Es gab eigentlich keinen Grund dazu. Ich wollte, dass mit Asher geradebiegen, weil ich mich in unserer Beziehung nicht gut verhalten habe, aber mein Ziel war es nicht, wieder mit ihm zusammenzukommen. Aber wie das immer so bei mir ist, mache ich dann irgendetwas Dummes und alles wird noch viel schlimmer.
Es ist fast ein Jahr her und ich hatte genug Zeit, darüber nachzudenken. Ich weiß, warum ich so reagiert habe, aber es ist nichts, was ich als Entschuldigung nutzen kann. Es ist nichts, worüber ich jemals rede.
Eins weiß ich heute nur ganz sicher – ich kann nicht Demi sein, ich kann aber auch nicht, ich selbst sein.
***
Ich sitze auf dem Bett von June. Auf dem Laptop läuft das Spiel und neben mir sitzt Isla, während Emmy und June auf Kissen vor dem Bett sitzen. Es fühlt sich wieder genauso an, wie beim ersten Mal. Es ist unangenehm, auch wenn ich mir alle Mühe gebe, es mir nicht anmerken zu lassen.
