WILLOW
Seit Xenia vorgestern ausgezogen ist, hatten wir schon die ersten Wohnungsbesichtigungen für potenzielle Nachmieterinnen. Leider hat keine von ihnen gepasst. Ich wäre sogar okay damit gewesen, aber da sie eher zum Team Strebsam gehört haben, wäre das mit Riley früher oder später zum nächsten Eklat gekommen. Allgemein bin ich nur froh, dass wir wohl keinerlei Probleme haben werden, das Zimmer wieder zu vermieten. Das hätte gerade noch gefehlt, mehr Miete aufbringen zu müssen.
Xenia zahlt für diesen Monat noch ihren Anteil und danach werden wir hoffentlich schon jemanden gefunden haben. Am liebsten hätte ich Xenia zurück, aber so wütend, wie sie war, wird das niemals geschehen.
Wenigstens ist Freitag, dass Wochenende steht kurz bevor und ich habe keine Vorlesungen. Nur leider verursacht der Gedanke an Freitag heute einen unangenehmen Beigeschmack.
Ich frage mich, was für eine Art Date Hannah und Lucas haben werde. Auf mich hat er nie den Eindruck gemacht, als wäre er jemand, der sich gerne in ein schickes Restaurant setzt und eines dieser klassischen Dates hat, aber was weiß ich schon. Auch, wenn wir in letzter Zeit häufiger Begegnungen miteinander hatten, weiß ich nahezu nichts von ihm.
Außerdem sollte ich überhaupt nicht darüber nachdenken, was für ein Date sie haben. Es geht mich nichts an, es sollte mir egal sein und am allerwichtigsten ich sollte aufhören, dauernd an ihn zu denken.
Am besten sollte die Menge meiner Gedanken, die ich an ihn verschwende auf dem Level sein, wie es war, bevor er mich nach dieser Party, mit meinem Schuhdesaster, nach Hause gefahren hat. Nämlich bei null.
Ich muss mich einfach irgendwie beschäftigen. Nur mit was? Ich könnte etwas Sport machen gehen, aber ich fühle mich gerade nicht danach zu vielen Leuten zu begegnen, die Small Talk halten wollen. Diese Gefahr ist allerdings definitiv gegeben, wenn ich in den freien Trainingsraum der Miltan gehe.
Manchmal bereue ich es, dass ich mich in meiner Highschoolzeit nur auf den Unterricht und Zusatzkurse konzentriert habe. Dadurch habe ich erst am College damit angefangen auch mal verschiedene Sportarten auszuprobieren. Dabei habe ich gemerkt, dass ich zwar grundsätzlich nicht unsportlich bin, aber ich einfach viel zu spät damit anfange, um noch wirklich relevant irgendwo mitspielen zu können. Mir geht es auch gar nicht darum, dass ich es professionell betreiben will, aber selbst in den Amateurmannschaften sind keine totalen Anfänger.
Insbesondere Feldhockey und Volleyball haben es mir angetan. Aber da beides Teamsportarten sind, ist es schwierig sich darin, ohne Team zu verbessern. Hin und wieder spiele ich Tennis. Da muss ich wenigstens nur eine Person überreden, es mit mir zu tun. Da ich allerdings gerade nicht wüsste, wen ich fragen soll, fällt auch das als Beschäftigung aus.
Ich sehe mich in meinem Zimmer um. Wann habe ich zum letzten Mal richtig Ordnung gemacht? Man kann nicht gerade sagen, dass es unordentlich ist. Dafür fehlt es mir auch an genug Sachen, um ein richtiges Chaos zu veranstalten. Aber trotzdem ... sagt man nicht, dass man, wenn man sein Leben aufräumen will, mit seiner Umgebung anfangen sollte?
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Crashing the Net (Miltan University 3)
RomanceAls Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt. Dass ei...