35 | own goal

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WILLOW

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WILLOW

Nach meinen Vorlesungen am nächsten Tag bin ich nach Hause gegangen. Lucas hat Training und ich muss noch ein paar Dinge für die Uni erledigen. Damit komme ich bloß nicht weit. Dauernd wieder schweifen meine Gedanken ab. Mal ist es zu Lucas, wovon ich nie genug bekommen kann, aber dann ist da auch so viel, was ich am liebsten komplett aus meinem Kopf verbannen würde. Meine Wohnsituation, Demi, June ...

Als es an der Tür klingelt, klappe ich meinen Laptop seufzend zu. Ich erwarte niemanden, aber da weder Riley noch unsere neue Mitbewohnerin da sind, muss ich wohl oder übel aufmachen. Manchmal frage ich mich bei der Neuen, ob sie überhaupt hier wohnt. Sie scheint nie da zu sein. Vielleicht versteckt sie sich auch nur vor Riley. Ich könnte es ihr nicht verübeln.

„Hallo?", frage ich in die Freisprechanlage.

„Willow?", erklingt eine weibliche Stimme. „Hier ist June. Kann ich reinkommen?"

„Oh ... äh klar", stammle ich vor Überraschung vor mich hin und drücke den Türöffner.

Sie klang nicht sauer, aber das kann auch getäuscht haben. Das Letzte, was ich gerade gebrauchen kann, ist noch zusätzlicher Ärger.

„Hi", begrüße ich sie noch immer zurückhaltend, als ich sie in die Wohnung winke.

Auch June wirkt unbeholfen, als sie mich ansieht. „Hi Willow, ich bin froh, dass ich dich endlich erwische."

„Mich endlich erwischst?", frage ich verblüfft.

„Ich war schon ein paarmal hier, aber du warst nie da."

„Oh ... ja, ich war nicht sonderlich viel zuhause in letzter Zeit." Zögerlich frage ich: „Warum hast du mich gesucht?"

„Ich wollte mit dir reden über ... na ja alles."

Nervosität macht sich in meinem Magen breit, da ich nicht weiß, was jetzt auf mich zukommt. Ich will nicht die Hoffnung haben, dass wir das tatsächlich klären können. Vielleicht ist nur auch schon wieder das nächste passiert, für das ich verantwortlich gemacht werde.

„Willst du dich setzen?", frage ich sie und zeige auf das Sofa im Wohnzimmer.

June nickt und folgt mir in den Raum. Wir setzen uns und ich sehe sie abwartend an, bemüht meinen Ausdruck so neutral wie möglich zu halten. Innerlich bin ich allerdings das reinste Nervenbündel.

„Es tut mir leid, Willow", startet June bekümmert und sieht mich mit traurigen Augen an. „Ich war nicht fair zu dir."

Mir klappt der Mund auf und mehr als ein „Oh" bringe ich nicht hervor.

„Ich weiß, das klingt echt lahm nach allem, was geschehen ist. Ich habe auch keine gute Entschuldigung dafür. Ich bin durchgedreht. Es hat sich angefühlt, als ob alles auf mich einstürzt und plötzlich habe ich nur noch falsche Entscheidungen getroffen."

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt