42 | defensive zone

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WILLOW

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WILLOW

„Woher kennst du meinen Vater?"

„Ich kenne ihn nicht."

„Hast du nicht eben gesagt–"

„Dass es immer um ihn ging? Ganz richtig."

„Aber ... warum?"

„Warum? Weil er das Leben von meiner Familie zerstört hat, als er meiner vierzehnjährigen Schwester Drogen verabreicht hat."

„Oh mein Gott! Das tut mir so leid!"

„Spar dir dein Mitleid!"

„Gut, dann werde ich eben nichts mehr dazu sagen. Aber ich verstehe nicht, was du von mir willst. Ich habe keinen Kontakt zu ihm. Ich weiß nicht einmal, wo er ist."

„Nun ... genau so wie meine Eltern zusehen mussten, wie das Leben ihrer Tochter zerstört wurde, werde ich dafür sorgen, dass er das Gleiche tun muss."

„Das wird ihn bloß nicht interessieren. Er wird es nicht einmal mitbekommen."

„Du hast wirklich keine Ahnung, oder? Dein lieber Vater beobachtet dich. Er weiß ganz genau, wo du bist und er ist nie allzu weit von dir entfernt."

„Was?!"

„In der Highschool mag ich zu zimperlich mit dir umgegangen sein, dass du es trotzdem noch hierher geschafft hast und dann auch noch irgendwie Lucas davon überzeugt hast, dass du nicht totaler Abschaum bist. Aber damit ist es vorbei. Ich bin gerade einmal dabei gewesen mich aufzuwärmen."

Ich stoppe die Aufnahme und Lucas platzt hervor: „Was zur Hölle?"

„Man kann wohl sagen, sie hat nicht nur eine kleine Abneigung gegen mich", erwidere ich trocken.

Lucas lehnt sich im Autositz zurück und presst Daumen und Zeigefinger auf seinen Nasenrücken. Ungläubig murmelt er: „Ich weiß nicht einmal, was ich beunruhigender finden soll. Dass da eine vollkommen Durchgeknallte mit Racheplänen hinter dir her ist oder dein Drogendealer-Vater dich wie ein Psycho heimlich seit Jahren beobachtet."

Er hat recht, aber ich darf mich in diese Gedanken nicht zu sehr hineinsteigern, weil dann befürchte ich, wird mich die Angst vollkommen überrollen.

„Vielleicht hat Demi gelogen ... vielleicht wollte sie mir bloß Angst machen", gebe ich unsicher zu bedenken.

„Ich weiß nicht ... dann würden ihre ganzen Rachepläne überhaupt keinen Sinn ergeben. Also noch weniger Sinn, als sie es sowieso schon tun."

Ich zucke mit den Schultern. „Nicht, dass ich sie verteidigen will, aber in ihren Augen tut sie mir das an, was mein Vater mit ihrer Schwester getan hat." Zögerlich frage ich: „Denkst du ... denkst du, sie ist tot?"

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt