WILLOW
Ungeduldig warte ich in der Küche, bis der Kaffee durchgelaufen ist. Ich bin unglaublich müde, aber auf die beste Weise.
Nachdem ich meinen inneren Fremdscham wegen Riley überwunden hatte, war Teil zwei meiner Nacht erheblich besser. Viel Schlaf hatte ich zwar nicht, aber das lag eher daran, dass ich viel zu aufgeregt war, dass Lucas bei mir ist und mich geküsst hat. Ich bin dauernd wieder aufgewacht und jedes Mal, wenn ich aufgewacht bin, habe ich seine Arme um mich gespürt.
Es war perfekt und so wunderschön, dass ich nicht wollte, dass der Morgen kommt.
Doch selbst, als der kam, war es plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Wir haben noch eine ganze Weile aneinandergekuschelt im Bett gelegen und miteinander geredet, bis er zum Training musste.
Ich selbst bin gerade noch im Bereich der Verdrängung. Ich werde mich jetzt nicht damit befassen, wie ich meine Maske wieder hochziehen kann, bei der alles, was mit Lucas ist, nur ein Schauspiel darstellt. Aber wie ich es gesagt habe, ich kann das. Er wird sich keine Sorgen machen müssen, dass ich etwas von ihm erwarte.
Er wird die nächsten Tage auf Auswärtsspielen sein und danach kann ich immer noch sehen, wie es weitergeht.
Nachdem mein Kaffee endlich durch den Filter durchgelaufen ist, fülle ich mir eine Tasse davon ab und gehe zurück in mein Zimmer. Ich lege wenig wert darauf, Riley über den Weg zu laufen. Außerdem wird es Zeit, dass ich den Tag nutze um mich um mein Studium zu kümmern. Es hat sich einiges angestaut und wenn ich nur daran denke, was für ein Berg da auf mich wartet, fühle ich mich schon erschöpft.
Leider entpuppt sich mein Vorhaben als eine einzige Tagtraumsession über Lucas und null Input für mein Studium. Man kann sagen, ich bin wohl ziemlich am Arsch und in diese Situation auch noch sehenden Auges reingeschlittert.
Da ich mir die jämmerlichen zwei Zeilen, die ich von meiner Hausarbeit in der letzten Stunde geschrieben habe, nicht mehr ansehen kann, klappe ich meinen Laptop frustriert zu. Lucas wird noch ein echtes Problem für mein Studium werden und für mein Herz.
***
Am nächsten Tag beschließe ich, Isla einen Besuch abzustatten. Da die Jungs bei einem Auswärtsspiel sind, ist es meine Chance, sie allein zu erwischen. Wenigstens einmal will ich mit ihr über die Sache mit June sprechen. Sie war schließlich damals dabei, als wir June mit Stella gesehen haben und sie wusste scheinbar auch von Junes Plan, mir etwas vorzumachen.
Ich weiß nicht, ob sie es hören will, aber ich will ihr zumindest sagen, dass ich es zu schätzen weiß, dass sie versucht hat, entgegenzuwirken.
Vor dem Haus, in dem sie lebt, zögere ich noch kurz. Was ist, wenn ich sie störe? Was ist, wenn sie keine Lust hat, mit mir zu sprechen?
„Willow?", erklingt eine fragende Stimme hinter mir und ich wirble herum.
Isla steht vor mir und hält eine Papiertüte mit Einkäufen in ihren Armen. Zwischen ihren Arm hat sie noch eine große Flasche Eistee geklemmt. Sie sieht so aus, als würde sie jeden Moment alles fallen lassen. Daher greife ich schnell nach der Falsche und nehme sie ihr ab.
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Crashing the Net (Miltan University 3)
RomansAls Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt. Dass ei...