20 | warm-up

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WILLOW

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WILLOW

Ich fühle mich nicht nur scheiße, ich komme mir auch noch unglaublich dumm vor. Wieso habe ich es nicht gemerkt? Es hätte mir doch auffallen müssen, dass June erst Kontakt zu mir gesucht hat, nachdem ich sie mit Stella knutschend erwischt habe.

Sie wollte also einfach nur sicherstellen, dass ich die Klappe halte ...

Ich ziehe meine Bettdecke etwas weiter zu mir hoch und rolle mich darunter zusammen. Wie erbärmlich das doch alles ist. Sämtliche näheren Beziehungen, die ich habe, sind eine Lüge. June, Lucas ...

Vielleicht sollte ich mir einfach sagen, dass ich die letzten Jahre meiner Collegezeit hinter mich bringe und danach einen Neustart hinlege. Schon wieder.

Aber warum sollte es dann klappen? Scheinbar bin ich nicht dazu in der Lage. In der Highschool war ich, ich selbst und wurde nur gemobbt. Am College habe ich versucht, so zu sein, wie die, die gegen mich waren und niemand konnte mich leiden – am allerwenigsten ich mich selbst. Ich bin es leid, zu versuchen.

Ich höre Riley den Gang entlanglaufen. Ausnahmsweise ist sie heute mal zuhause. Ich kann nicht behaupten, dass es mich freut. Die Ruhe in der Wohnung habe ich wirklich zu schätzen gelernt. Obwohl es damit sowieso in einer Woche vorbei gewesen wäre, denn wir haben eine neue Mitbewohnerin gefunden. Viel kann ich noch nicht über sie sagen, außer, dass sie den Eindruck gemacht hat, dass sie locker genug ist, um Rileys Eskapaden zu ertragen, aber nicht so ausgeflippt, dass ich bald zwei Rileys hier habe.

„Willow?", ruft mich Riley vom Gang aus.

Genervt schließe ich die Augen. Ich werde einfach so tun, als ob ich schlafe. Riley ist gerade echt eine der letzten Personen, mit denen ich sprechen will. Außerdem sind meine Augen hundertprozentig rot und verquollen, was bedeutet, sie würde mir direkt ansehen, dass ich geheult habe.

Ein kräftiges Klopfen gegen meine Zimmertür lässt mich zusammenzucken. „Willow?"

„Ich schlafe!"

„Dein Freund ist da."

Mein Freund?

Dieses Mal ist es nicht Riley, die spricht, sondern Lucas. „Will, bitte mach die Tür auf."

Verdammt! Ich brauche überhaupt nicht damit anfangen, mir zu überlegen, was ich jetzt tue. Ich weiß, dass ich ihn dort nicht stehen lassen werde. Nicht Lucas.

Ich hieve mich aus dem Bett und schlurfe mehr, als dass ich laufe zu meiner Zimmertür. Ich brauche sie nur öffnen, da drängt sich schon Lucas zu mir in den Raum und ihm nächsten Moment liege ich fest in seinen Armen.

Erst denke ich, dass es nur ist, weil er mich trösten will, weil er weiß, dass nach dem, was ich gerade gehört habe, es mir beschissen gehen muss. Doch das ist es nicht nur. Er wirkt nervös und aufgewühlt. Sein Herzschlag ist beschleunigt und seine Atmung unregelmäßig.

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt