WILLOW
Ungläubig starrt Lucas auf meinen Fuß, um dessen Knöchel ein Verband gewickelt ist.
„Ganz harmlos?", fragt er mich schließlich und seiner Stimme ist anzuhören, dass er mir kein Wort glaubt.
„Jup, ein paar Tage, dann ist alles wieder wie neu", erwidere ich mit gespielter Leichtigkeit.
„Wie genau ist das passiert?"
„Ich wollte vom Sofa aufstehen und habe mich in der Decke verhakt."
Danach erzähle ich ihm noch von Junes Besuch und dass wir uns ausgesprochen haben. Dass sie mich ins Krankenhaus gefahren hat, ich aber nicht wollte, dass sie ihre Präsentation verpasst.
„Und du bist dir sicher, dass June dich nicht geschupst hat, oder so?", fragt er mich und ich bin mir nicht ganz sicher, ob er es als Scherz oder Ernst meint.
Augenverdrehend antworte ich: „Ganz sicher. Das ist komplett auf meine eigene Tollpatschigkeit zurückzuführen."
Lucas Mundwinkel zucken leicht und ich bin tatsächlich etwas erleichtert, dass er nur scherzt.
„Können wir jetzt nach Hause gehen. Ich will wirklich gerne in dieses warme, weiche Bett von dir", sage ich quengelnd zu ihm.
Sein Grinsen wird breiter und mit einem Ruck lande ich in seinem Arm.
„Hey", protestiere ich lachend, als er damit beginnt mich davon zu tragen. „Ich brauche diese Krücken."
Lucas dreht sich mit mir ihm Arm um und läuft den Schritt wieder zurück. Doch anstelle mich abzusetzen, hält er seine Arme weiter unter meiner Kniekehle und an meinem Rücken.
Er sieht mich bloß auffordernd an. „Du kannst sie nehmen, aber ich werde dich definitiv nicht laufen lassen."
Ich unterlasse es zu protestieren, da ich gerade einfach erleichtert bin, dass er wieder halbwegs gute Laune hat. Das kann nicht einfach für ihn sein und dass er es so locker nimmt, rechne ich ihm hoch an.
Mit den Krücken in meiner Hand sage ich bloß zu ihm: „Du weißt aber, dass ich mich früher oder später auch allein fortbewegen muss?"
„Wir werden sehen."
***
„Hätte ich gewusst, dass du mir sogar Schokotorte kaufen gehst, hätte ich dich schon viel früher versucht, als meinen Freund zu bekommen", sage ich grinsend zu ihm, während ich mir den nächsten Bissen mit einer Gabel in den Mund schiebe.
Ich sitze mit ausgestreckten Beinen in Lucas Bett, den Teller auf meinem Schoß platziert und genieße das Gefühl, wie die Schokolade auf meiner Zunge zerfließt.
Mit einem amüsierten Gesichtsausdruck lässt sich Lucas zu mir auf die Matratze sinken. Ich nehme einen weiteren Bissen auf meine Gabel auf und halte sie Lucas hin, der bereitwillig seinen Mund öffnet.
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Crashing the Net (Miltan University 3)
RomansAls Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt. Dass ei...