12 | blue line

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WILLOW

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WILLOW

Am nächsten Morgen bin ich auf dem Weg, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. 

Überraschenderweise muss ich zugeben, dass ich gestern Spaß mit Lucas hatte. Nicht, dass ich vorher dachte, dass man keinen Spaß mit ihm haben kann, sondern es ist eher die Tatsache, dass er und ich zusammen Spaß haben können, die mich überrascht.

Eine Sache hat es mir allerdings auch bewusst gemacht, ich werde höllisch aufpassen müssen, nicht am Ende noch echte Gefühl für ihn zu entwickeln. Es ist alles nur gespielt, das darf ich nie vergessen.

Dass ich mich gestern doch so überhaupt nicht in der Laune gefühlt habe, auszugehen, hat sich im Endeffekt als Glück herausgestellt. Ich bin froh, dass wir einiges klären konnten und dass er mir tatsächlich hilft.

Und irgendwie bin ich auch froh, dass er sich doch nicht als Arsch entpuppt hat.

Die Tatsache, dass ich eventuell ein wenig zu erleichtert darüber war, dass er dieses Date bereits vor Tagen abgesagt hat, ist aber auch ein Hinweis mehr, dass ich einen Weg finden muss, das alles zu trennen.

Aber trotz dieser nicht ganz einfachen Konstellation fühle ich mich gelöster und etwas weniger allein. Selbst, wenn ich so getan habe, als wäre es halb so wild, es hat mir verdammte Bauchschmerzen beschert, wenn ich nur daran gedacht habe, wie ich Demi sage, dass ich sie wegen Lucas angelogen habe. Ihr selbstgefälliger Gesichtsausdruck dabei blitzt augenblicklich wieder vor meinem inneren Auge auf.

Noch schlimmer ist allerdings der Umstand, dass ich ihr Gesicht plötzlich nicht mehr nur vor meinem inneren Auge habe, sondern sie vor mir steht.

„Willow", begrüßt Demi mich mit einem Lächeln, das vielleicht freundlich aussehen mag, aber ich weiß es besser.

Trotzdem lasse ich mich erst einmal darauf ein. „Hi Demi!"

„Es ist so schade", sagt sie und schiebt ihre Unterlippe leicht nach vorne, „wir kamen noch gar nicht dazu, uns auszutauschen. Ich bin ja so gespannt zu hören, wie es dir so ergangen ist, von deinem Freund und, was du sonst so machst."

„Äh ja, bei mir ist aktuell ziemlich viel los."

„Aber für einen Kaffee wirst du doch wohl Zeit haben."

„Ja weißt du ... Ich habe da gerade noch diese eine Hausarbeit ... Aber danach vielleicht."

„Super!", erwidert sie grinsend.

Ich ringe mir ebenfalls ein Lächeln ab und will ihr eigentlich schon sagen, dass ich weitermuss, da kommt sie mir mit dem Sprechen zuvor.

„Ich muss ja gestehen, ich war neugierig und habe da mal ein wenig recherchiert."

Fragend sehe ich sie an und ihr Lächeln wird noch breiter. 

„Lucas de Vries – Mitglied des Eishockeyteams, aber noch viel wichtiger für dich, der Sohn von Claire de Vries."

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt