24 | big save

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LUCAS

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LUCAS

Sie hat mich nicht reingelassen. Oder ist nicht da. Wie auch immer, ich stand auf jeden Fall vor verschlossener Tür und lungere jetzt wie so ein verrückter Stalker seit einer halben Stunde vor ihrem Vorlesungssaal rum, um sie bloß nicht zu verpassen. Dass ich dabei gerade selbst meine Vorlesung verpasse, ist Nebensache.

Ich verstehe einfach nicht, was ihr verdammtes Problem ist und dann ist es wieder so typisch Willow. Jedes Mal, wenn etwas passiert ist, ist sie weggerannt, hat versucht dichtzumachen, oder hat sich abgeschottet.

Die Tür zum Vorlesungssaal öffnet sich und ich strecke mich, um über die Studentenmassen sehen zu können. Bisher kann ich Willow nicht entdecken und umso mehr Studenten den Raum verlassen, umso mehr sinkt mein Herz in die Hose, weil es nie Willow ist.

Erst als der Saal sich nahezu komplett geleert hat, entdecke ich eine zierliche Gestalt, die in den mittleren Reihen sitzt und etwas in ihr Notizbuch notiert. Ihre dunkelbraunen Haare fallen nach vorne und sie wirkt komplett darin vertieft, was sie dort niederschreibt.

Ich dränge mich an den Studenten vorbei, die noch als Letztes in den Gang treten und laufe die Stufen zu der Reihe nach unten, in der ich Willow entdeckt habe.

Als ich bei ihr ankomme, setze ich mich auf den Platz neben ihr, erst da sieht sie auf. Mein Blick fällt auf ihr Notizbuch, auf dessen aufgeschlagener Seite mich keine geschriebenen Notizen erwarten, sondern nur allerlei kleine Kritzeleien.

„Hmm, das sieht nach einer anspruchsvollen Vorlesung aus", sage ich mit einem ironischen Unterton, doch sie verzieht keine Miene.

„Kann ich dir helfen, Lucas?", fragt sie und die Distanz, die gerade zwischen uns herrscht, ist förmlich in der Luft zu spüren.

Doch am meisten erschrocken bin ich über das, was mich in ihrem Gesicht erwartet. Dunkle Schatten liegen unter ihren Augen und ihre Haut sieht fahl aus. Das Ganze wird von einer Maske aus Gleichgültigkeit umrahmt.

„Ja, das kannst du tatsächlich. Zum Beispiel, in dem du mir erklärst, warum du seit zwei Tagen nicht mehr erreichbar bist."

„Mein Handy ist kaputt."

Zweifelend ziehe ich die Augenbrauen hoch. Auch, wenn ich ihr das nicht wirklich abkaufe, frage ich: „Und dir kam nicht die Idee, mir das mitzuteilen?"

„Wie hätte ich das tun sollen, wenn mein Handy kaputt ist und du bei einem Auswärtsspiel?"

„Keine Ahnung. Ist dein Laptop auch kaputt? Kennst du plötzlich niemanden mehr, der mich auch kennt?"

Sie zuckt mit den Schultern. „Mir war nicht bewusst, dass du plötzlich den Drang verspürst, auch außerhalb unserer Vereinbarung, Zeit mit mir zu verbringen."

Damit erreicht sie endgültig, dass ich angepisst bin. „Ach nein? Und ich habe überhaupt nicht die ganze Nacht bei dir verbracht, bevor ich weggefahren bin?"

Crashing the Net (Miltan University 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt