Als Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt.
Dass ei...
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WILLOW
Ab dem Zeitpunkt, an dem die ersten Gebäude der Miltan zu sehen sind, schneide ich eine Grimasse und seufze auf. Ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie sehr ich es hasse, wieder hier zu sein. Bisher habe ich es mich noch nicht einmal getraut, auf mein Handy zu sehen. Wenn ich die Realität auch nur für ein paar Minuten länger von mir fernhalten kann, dann tue ich es mit dem größten Vergnügen.
Leider gibt es da noch ein weiteres Thema, das mir auf den Magen schlägt. Das ist allerdings eins, das ich auf jeden Fall geklärt haben will, bevor wir zurück sind. Trotzdem zögere ich es bereits die ganze Fahrt heraus. Da mir jetzt noch maximal zehn Minuten bleiben, ist es aber auch damit vorbei.
„Lucas", sage ich und er sieht aus den Augenwinkeln zu mir.
„Ja?"
„Was sagen wir allen?"
„Was meinst du?"
„Alle denken, wir sind zusammen."
Perplex zuckt sein Blick zu mir, bevor er ihn wieder auf die Straße richtet.
„Wir sind zusammen."
„Oh ... okay", erwidere ich überrascht. „Ich war mir unsicher, ob du nicht erst willst, dass wir diese Fake-Beziehung auflösen und danach schauen, wie es läuft."
„Das wäre extrem seltsam." Seine Hand greift nach meiner und selbst wenn er sich auf das Autofahren konzentrieren muss, sieht er immer wieder kurz zu mir. „Ich will nur dich, Will. Also warum die Zeit damit verschwenden so zu tun, als wäre es anders?"
Ein unsicheres Räuspern kommt aus seiner Kehle und er hält kurz inne.
„Vorausgesetzt du willst es auch", sagt er schließlich.
Ein Lächeln bildet sich um meine Mundwinkel und die Anspannung fließt aus meiner Brust. „Ich will nichts anderes."
Ich lege meine Hand auf seine, die noch auf meinem Bein ruht, und drücke sie. Er kann sich vermutlich nicht einmal annähernd vorstellen, wie erleichtert ich über seine Antwort bin. Doch am allermeisten bin ich erleichtert darüber, dass er und ich das Gleiche wollen.
„Großartig", erwidert er. „Dann wäre es jetzt vielleicht angebracht, dass ich meiner Verabredung für später absage."
Irritiert sehe ich ihn an. „Deiner Verabredung?"
Er nickt. „Ja, sie und ich haben da so ein Fuck-Buddy-Ding–"
„Was?", unterbreche ich ihn und starre ihn entsetzt an. Doch dann fällt mir der amüsierte Zug um seinen Mund auf. „Ah, das war ein Scherz. Alles klar."
Er lacht los. „Natürlich war es das."
„Woher soll ich das denn wissen?", erwidere ich verteidigend.
