Als Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt.
Dass ei...
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WILLOW
Mit einem frustrierten Stöhnen presse ich mir das Kissen vor das Gesicht. Es ist hell, viel zu hell und ich fühle mich, als hätte ich gerade einmal zwei Stunden geschlafen.
„Mach das Licht aus", rufe ich, mit durch das Kissen erstickter Stimme, Lucas zu.
„Komm schon, Will. Zeit zum Aufstehen."
Vorsichtig nehme ich das Kissen von meinen Augen und blinzle, bis ich nicht mehr so geblendet bin. „Warum bin ich so müde? Wie viel Uhr haben wir?"
„Fünf."
„Fünf?", rufe ich entsetzt aus. „Was ist nur falsch mit dir?"
Anstelle beleidigt zu sein, lacht Lucas laut auf und zieht mir das Kissen weg. „Ich will etwas Zeit allein mit meiner Freundin", sagt er dann zu mir.
„Du kannst Zeit mit mir allein haben. Hier in diesem Bett", erwidere ich quengelnd.
„Hm, das ist zwar verführerisch, aber ich habe noch eine bessere Idee."
„Und welche?"
„Das wirst du sehen, wenn du aufstehst."
„Arg!", stoße ich hervor. „Na gut."
Ich sehe Lucas an und mir fällt auf, dass er schon geduscht und komplett angezogen ist. Mittlerweile bin auch ich hellwach, allein vor Neugierde, was er vorhat.
„Wann wirst du mir verraten, was wir machen?", frage ich ihn.
„Wenn du fertig bist und wir hier wegkommen", erwidert er schmunzelnd.
Ich springe aus dem Bett und schnappe mir sein T-Shirt von gestern, das noch über seinem Schreibtischstuhl hängt, und ziehe es mir über meinen nackten Körper. In Windeseile hole ich mir etwas von meiner eigenen frischen Kleidung aus dem Koffer und höre noch sein Lachen im Rücken, als ich aus seinem alten Kinderzimmer verschwinde, um ins Bad zu gehen.
Lucas kommt mir hinterher und ruft: „Wir treffen uns dann unten."
***
Dreißig Minuten später sitzen wir im Auto seiner Eltern und Lucas lenkt es auf den Highway, der uns aus der Stadt bringt.
Es ist noch immer dunkel, aber langsam kann man schon erahnen, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Sonne aufgeht.
„Sagst du mir jetzt, wo wir hinfahren?", frage ich ihn.
„Wir sind in Kalifornien", erwidert er.
Ich verdrehe die Augen. „Ach, echt? Ich dachte, das wäre Alaska."
Ein Schmunzeln legt sich um seinen Mund. „Vielleicht solltest du mich aussprechen lassen."
