Als Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewusst, dass sie damit auch sich selbst verlieren würde. Doch nicht nur das, sie hat auf dem Weg auch noch eine Menge Menschen verletzt.
Dass ei...
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LUCAS
Verwirrt sehe ich zu Willow, die plötzlich wie angewurzelt in meinem Arm steht und sich kein Stück mehr bewegt.
„Oh mein Gott! Willow?", kommt es mit einem Freudenschrei von der Studentin, die gerade aus der Haustür kam.
Ich kann mich nicht erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben. Sie ist hübsch, hat lange dunkelbraune Haare und obwohl sie sich nicht unbedingt von ihrem Gesicht ähnlich sehen, erinnert sie mich doch etwas an Willow. Ich kann nur nicht ganz sagen, was es ist, abgesehen von ihrer Haarfarbe.
Im Gegensatz zu ihr scheint allerdings Willow wenig erfreut zu sein, sie zu sehen. Mein Arm ist noch um ihre Taille geschwungen, um sie zu stützen, und ihr ganzer Körper ist steif und angespannt.
„Hi Demi", sagt sie schließlich und lächelt ihr Gegenüber an.
Wenn sie nicht eben noch komplett erstarrt gewesen wäre, könnte man wirklich denken, dass sie sich ebenfalls freut.
Das Mädchen, das Willow mit Demi angesprochen hat, macht einen Schritt nach vorne und scheint sie zur Begrüßung umarmen zu wollen, stoppt allerdings, als sie Willows Fuß sieht.
„Oh nein, was hast du denn da gemacht?"
Willow räuspert sich, nur für mich hörbar und antwortet: „Ich bin wo dagegen gestoßen. Alles halb so wild."
Demis Blick fällt auf mich. „Nun, du hast ja tatkräftige Unterstützung, wie ich sehe."
„Ja, ich habe so ein Glück, dass Lucas immer für mich da ist."
Äh, was?
Mit einem liebevollen Lächeln sieht Willow zu mir nach oben und ich starre sie perplex an. Doch da ist noch etwas in ihren Blick. Ein flehentlicher Ausdruck, der nicht zu ihrem Lächeln passt. Es ist ziemlich eindeutig, dass sie Angst hat, dass ich sie auffliegen lasse.
Auch, wenn ich keine Ahnung habe, was dieses Spielchen soll, schüttle ich mich kurz innerlich und setze ein breites Grinsen auf. „Willow-Baby, du weißt doch, das kannst du immer."
„Oh, wie süß ihr seid", kommt es leicht übertrieben von Demi. „Wie lange seid ihr schon zusammen?"
Das wüsste ich auch gerne ... Abwartend sehe ich Willow an.
Ihre Hand krallt sich an meinem Rücken in mein T-Shirt, doch nach vorne merkt man ihr nichts an.
„Seit ein paar Monaten", erwidert sie und fügt dann schnell hinzu: „Wir müssen leider weiter."
„Aber natürlich! Es war so schön, dich zu sehen, Willow! Und, was ein Zufall, dass wir jetzt auf dasselbe College gehen. Ich bin erst zu diesem Semester gewechselt und kenne noch kaum jemanden. Vielleicht können wir uns ja mal treffen."
„Unbedingt", erwidert Willow und winkt Demi zum Abschied zu.
Als sie schon am Gehen ist, dreht sie sich noch einmal um und sagt: „Schicke Haarfarbe übrigens. Steht dir so viel besser."
