Unsicherheit und Angst

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Tom

Ich ärgerte mich darüber sie das gefragt zu haben, denn sie sah aus, als fühle sie sich unwohl. ,,Du musst auf die Frage nicht antworten wenn du nicht willst." Ich hatte das Bedürfniss, diesen Satz hinterher zu schieben, weil ich nicht wollte, dass sie sich unwohl oder so fühlt. ,,Nein, schon in Ordnung nur ich hab irgenwie Angst es auszusprechen." Ich verstehte irgenwie nicht so ganz, was sie mir damit sagen wolte. Ich wartete jedoch so lange ab, bis sie weiter sprach: ,,Ich hab noch nie mit jemandem darüber gesprochen, weil es sich irgenwie falsch anfühlt das zu denken und vor allem auszusprechen..." Dass sie mir jetzt etwas erzählen will, das sie sonst noch niemadem erzählt hat macht mich irgendwie glücklich. ,,Ich habe immer das Gefühl perfekt sein zu müssen, vorallem für meinen Vater. Im Kindergarten habe ich schon bei Theaterstücken mitgespielt oder war in ein paar Filmen zu sehen in denen er mit gespielt hat und seit dem stand fest, dass ich in seine Fußstapfen treten soll. Ich lüge nicht wenn ich jetzt sage, dass das schauspielern mir Spaß macht, aber ich will es nicht als Haputätigkeit oder als Hauptberuf machen. Eher so neben bei...als...Hobby." ,,Du hast Angst deinen Vater zu enttäuschen oder?" und mit dieser Frage traf Tom direkt ins schwarze. Ich zuckte mit den Schultern: ,,Ich...ich, ich glaube schon, er liebt es wenn ich in irgendeine Rolle schlüpfe und er ist immer so stolz auf mich, er ist seit Anfang an mein größter Fan, und ihm jetzt sagen zu müssen, dass das Schauspielern nicht das ist, was ich den Rest meines Lebens machen möchte, bringe ich nicht übers Herz..." ,,Ich verstehe dich, ich weiß genau was du meinst. Aber man muss der Realität ins Auge sehen; dein Vater wird  vielleicht anfangs traurig darüber sein, dass du nicht seinen Weg einschlägst, aber wenn er dich wirklich liebt, dann ist es ihm egal was du machst und er will nur, dass du glücklich bist." Sie nickte, hielt ihren Blick jedoch immer noch auf den Boden gerichtet. ,,Gibt es denn etwas für das du dich mehr interessierst?". Sie ließ endlich den Blick von dem Boden ab und schaute mich an. ,,Ich könnte mir vorstellen als Designerin zu arbeiten. Ich liebe es Kleider anzufertigen, ich helfe auch immer bei den Anfertigungen für die Kostüme bei unseren Auftritten. Ich glaube das macht mir mehr Spaß. Ich liebe es auch die Outfits von Models nachzustellen und sie mir genauer anzusehen. Ich habe sogar mal, als ich 12 war oder so, an einem Nähkurs teilgenommen und nähe seit dem hin und wieder mal etwas, vorrausgesetzt ich bin nicht am reisen oder im Internat. Das ist deswegen relativ selten. Wenn du willst kann ich dir mal etwas zeigen, was ich selber genäht habe." Sie stand auf und ging zurück in die Sweet, ich folgte ihr.

 Sie hatte, im Gegensatz zu mir, schon alle Koffer ausgeräumt und ihre Kleidung war ordentlich im Scharnk einsortiert. Sie schob einige Kleiderbügel und fand dann das, wonach sie suchte. Sie griff nach dem Kleiderbügel  und hielt ihn vor sich. Mir stockte der Atem. ,,Das, das hast du gemacht?" Ich glaube ich habe noch nie ein so schönens Kleid gesehen und ich habe schon unendlich viele Kleider gesehen, so oft wie wir bei Preisverleiungen waren. Dieses Kleid war aber besonders und nicht wie andere Kleider. Es war ein Abendkleid in einer angenehmen roten Farbe und ging bis zum Boden. Es war ärmellos und elegant. Überall waren Silberne und rote Klitzersteine zu sehen vor allem auf dem Dekolleté. Der Schnitt des Kleides war so, dass die Taille betont war. Es sah einfach perfekt aus. ,,Es ist wunderschön, Victoria. Wirklich. Ich habe schon so viele Kleider gesehen, aber das hier, ist mit Abstand das aller schönste." Ihre Augen leuchteten auf als ich meinen Satz beendete. ,,Danke Tom." Sie hing das Kleid wieder zurück und setzte sich auf ihr Bett drauf, welches direkt vor dem Kleiderschrank stand. Ich lasste mich ebenfalls zurückfallen und saß neben ihr. ,,Wirst du es in den nächsten Wochen auch mal anziehen?" Ich will, dass sie unbedingt ja sagt, denn ich will sie unbedingt in diesem Kleid zu Gesicht bekommen. ,,Ich weiß noch nicht, wenn es sich ergibt, dann wahrscheinlich schon." Es war nicht zu 100% die Antwort die ich hören wollte, gab mich aber mit dieser Antwort auch zu frieden. Falls dann doch keine Situation kommt in der sie das Kleid anziehen kann, werde ich ihr eine geben.

Mittlerweile war es schon kurz nach Mitternacht. ,,Steht morgen schon etwas an?" fragte sie. ,,Ich glaube nicht, wieso?" ,,Wenn du willst können wir am Nachmittag gemeinsam etwas unternehmen. Also nur wir beide..." Ich freute mich über diesen Vorschlag: ,,Gerne, falls du nicht schon was  bestimmtes vorhast, würde ich dich gerne um 16.00 Uhr abholen kommen und dich mit etwas überraschen!" ,,Das darfst du gerne machen." Ich stand auf und wir gingen zur Zimmertür. ,,Soll ich für morgen Mittag irgendwas bestimmtes anziehen?" Es hätte mir klar sein müssen, dass so eine Frage kommt. Ich lachte auf: ,,Zieh etwas an, indem du dich hübsch und wohlfühlst." Ich öffnete die Zimmertür und drehte mich noch einmam zu ihr um: ,,Schlaf gut" , ich beugte mich nach vorne und gab ihr noch einen sanften Kuss auf die ihre Lippen. ,,Danke du auch."

Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt