Unser kleines Wunder

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Victoria

Die Zeit vergeht. Heute werden wir das Geschlecht von unserem Kind erfahren. In ca. 2 Stunden sitzen wir bei der Frauenärztin. Ich bin schon in der 21. Woche, mein Bauch ist schon zu sehen. Wir hätten eigentlich schon seit ein paar Wochen das Geschlecht erfahren können, aber ich wollte das Tom dabei ist. Das geht nunmal nur in den Ferien. Ich stehe gerade vor dem Badspiegel und stecke meine Haare hoch. Ich sehe Tom, wie er zu mir ins Badezimmer kommt. Er trägt einen schwarzen Pulli, ich liebe es wenn er einen schwarzen Pulli trägt, eine schwarze Hose und ein schwarz- weißes Stirnband um seine Braids. Er kommt zu mir und schlingt seine Hände von hinten um mich. Er vergräbt seinen Kopf zwischen meiner Schulter und meinem Hals und küsst leicht meine Halsbeuge. ,,Bist du schon aufgeregt?" sagt er und löst sich wieder von meiner Haut. ,,Und wie! Ich freue mich schon so. Du dich auch?" Ich blicke zu ihm über die Schulter. ,,Ich freue mich unglaublich" ich lächle und gebe ihm einen Kuss.

Wir sitzen in seinem Auto und fahren zu meiner Frauenärztin. Wir müssen knapp 1 Stunde fahren. Da Tom und Bill in einem anderen Stadtteil wohnen, als mein Vater und ich, ist meine Ärztin auch in dem Stadtteil aus dem ich komme. Toms Hand liegt auf meinem Oberschenkel, sein Blick gilt der Straße.
Wir gehen in die Praxis hinein. Ich habe meiner Frauenärztin bereits am Telefon berichtet, dass mein Freund und der Vater des Kindes, Tom Kaulitz ist. Ich habe also darum gebeten, meinen Termin so zu legen, dass wir halbwegs ungestört hier sein können, ohne das Verlangen nach Autogrammen.
,,Mrs Hartsen" wir werden von einer Arzthelferin aufgerufen und Tom und ich verlassen das Wartezimmer. Wir folgen ihr in eines der Behandlungszimmern und betreten es. Tom greift meine Hand und ich merke wie aufgeregt er ist. Ich lächel ihn süß an und gemeinsam warten wir, dass die Ärztin kommt.
,,Mrs Hartsen, hello. How are you?" ,,I'm fine" antworte ich ihr auf ihre Frage. ,, That makes me happy. Are you Mr Kaulitz?" sie wendet sich an Tom und streckt ihm die Hand entgegen. Tom drückt ihre Hand kurz. ,, Yes, I am. Nice to meet you"
,,I am delighted that they are both here today" meine Frauenärztin wendet sich wieder an uns beide. Sie betet mich auf die Liege und ich lege mich hin. Tom stellt sich auf die eine Seite der Liege und hält meine Hand. ,,Ich bin so aufgeregt" flüstert er. ,,Ich auch" flüstere ich zurück. Meine Ärztin tippt gerade noch etwas auf dem Computer ein und kommt dann zu uns. Sie setzt sich auf ihren Rollhocker. Ich schiebe mein Pulli nach oben und mein Babybauch kommt zum Vorschein. Sie tastet ihn vorsichtig ab und schmiert dann etwas Gel für den Ultraschall drauf. Sie schiebt ihr Ultraschallgerät neben sich und macht es an. Mein Herzschlag geht immer schneller vor Aufregung. Sie geht mit dem Schallkopf über meinen Bauch und auf dem Gerät ist ein Ultraschallbild zu erkennen. Noch erkennt man nur schwarz- weiß.
Sie bewegt den Ultraschallkopf weiter hin und her, bis sie stoppt. Ich schaue hoch zu Tom. Sein Blick hält er auf Bildschirm des Gerätes gerichtet. Ich schaue auch hin. ,,Here is your little wonder" sagt meine Ärztin und lächelt uns an. Ich bekomme Tränen in die Augen. Das ist das Schönste was ich bis jetzt jemals gesehen habe. Tom beugt sich zu mir runter und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Do you want to know the gender?" Als sie uns fragt ob wir das Geschlecht wissen wollen, nicken Tom und ich beide. Sie schaut uns gespannt an: ,,You have a little girl" ,,Oh mein Gott" ich strahle über das ganze Gesicht. ,,Tom wir bekommen ein Mädchen" Toms Lippen landen auf meinen, dann nimmt er mich fest in den Arm. ,,Ich freue mich so Süße"

Meine Frauenärztin gratuliert uns und druckt uns unser Ultraschallbild aus. Sie gibt es uns und ich muss sofort wieder ein paar Tränen vergießen. Tom steht neben mir und hält mich im Arm.
Wir verlassen die Arztpraxis und steigen wieder in Toms Auto. Als ich sitze muss ich erstmal durchatmen. ,,Tom wir bekommen ein Mädchen" sage ich wieder und ich habe schon wieder Freudentränen in den Augen. Tom beugt sich zu mir und küsst mich auf die Nasenspitze.
,,Ich liebe unser Mädchen jetzt schon" sagt er und streichelt meinen Bauch.
Ich glaube ich könnte mir keinen besseren Vater für meine Tochter vorstellen als Tom.

Wir kommen zuhause die Tür rein und direkt steht Bill vor uns. ,,Und?" seine Augen leuchten vor Aufregung. Er steht vor uns und ich merke wie er sich freut.
,,Du wirst Onkel von einem Mädchen" sagt Tom und Bills Augen weiten sich noch weiter. ,,Oh mein Gott wie süß. Ich freu mich so für euch." Bill fällt uns beiden gleichzeitig in die Arme. Er drückt uns drei eng zusammen und er hört nicht auf zu reden vor Freude. ,,Ihr bekommt ein Mädchen" ,,Das ist so süß" ,,Ich kann es nicht fassen, ich werde Onkel von einem Mädchen." Tom und ich müssen beide anfangen zu lachen.

,,Wir rufen morgen mal noch unsere Eltern an und berichten alles" sagt Tom zu mir als er sich gerade umzieht. ,,Ja" ich ziehe mich auch um und wir legen uns ins Bett. Ich lege mich auf seine Brust und schlafe ein.

Am nächsten Morgen wache ich sehr früh auf. Tom schläft noch und ich bewege mich vorsichtig aus dem Bett. Ich gehe runter und mache mir einen koffeinfreien Kaffee.
Ich will mich gerade an die Kücheninsel setzten, als ich ein klappern höre. Es kommt aus der Richtig von der Haustür. Ich gehe hin und sehe es ist die Zeitung die eingeschmissen worden ist. Ich hebe sie auf und gehe zurück zur Kücheninsel. Jetzt sehe ich es erst: Es ist ein Bild von mir und Tom. Es muss kurz nach dem Frauenarzttermin geknipst worden sein. Tom und ich laufen Hand in Hand zu Toms Auto, beide am Lächeln. Darüber die Überschrift auf Englisch: ,,Tom Kaulitz wird Vater?" kurz darunter steht: ,,Wie viele Kinder er wohl noch in die Welt gesetzt hat? Wie viele Halbgeschwister dieses Kind wohl hat?"
Mir stockt der Atem. Ich lese den Beitrag. ,,Der Frauenheld der deutschen Band "Tokio Hotel", der vor kurzem noch ein Model nach dem anderem im Bett hatte, wird nun Vater. Wer die neue Frau an seiner Seite ist, ist noch unbekannt. Wie lange das wohl hält? Und vor allem wie lange er es aushält ohne mit anderen Frauen zu schlafen? Wie oben auf dem Bild zu sehen, scheinen er und seine neue Begleiterin gerade aus der Frauenarztpraxis rauskommen. Auch ihr Bauch, bei dem man schon einiges sehen kann, verrät uns, dass auf Tom eine Vaterrolle zu kommt. Doch wie viele Halbgeschwister wird dieses Kind wohl haben? Bei so vielen Frauen mit denen Tom schon im Bett war" Der Artikel geht noch weiter, aber ich will nicht weiter lesen. Ich kann nicht. Ich hole mir meine Jacke, ziehe meine Schuhe an und gehe die Haustür hinaus. Draußen ist gerade erst Sonnenaufgang und noch recht frisch. Ich brauche jetzt aber trotzdem frische Luft.
Es tut weh so etwas zu lesen.

Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt