Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?

Meine Schuld

Tom

,,Scheiße, scheiße, scheiße" ich fluche vor mich hin. Ich laufe seit 2 Stunden in ihrem Zimmer auf und ab, in der Hoffnung, dass sie gleich die Tür rein kommt. Ich habe es übertrieben, es ist meine Schuld. Ich hätte nicht so mit Richard reden dürfen, aber in dem Moment hat er mich so sauer gemacht. Vor über 3 Stunden wurde es schon dunkel draußen, vor 2 Stunden ist sie gegangen. Ihr Vater ist kurz davor die Tür rausgestürmt.
Ich habe Victoria schon unendliche Male angerufen, aber sie geht nicht an ihr Handy. Ich mache mir solangsam echt Sorgen. Ich habe mich noch nie mit  ihr so gestritten, und es ist alles meine Schuld. Meine Hände fangen langsam an zu zittern und werden feucht. Wo ist sie?

Ich höre wie die Haustür ausgesperrt wird und kurz danach ins Schloss zurück fällt. Ich reiße die Zimmertür von ihrem Zimmer auf und stürme die Treppen runter. ,,Victoria" Ich rufe sie laut, bleibe dann aber auf der Hälfte der Treppen stehen, als ich sehe, wer die Tür reingekommen ist. ,,Richard" Ich flüstere. Er bleibt an der Komode neben der Haustür stehen und schaut mich mit einem dunklen Blick an. Ich gehe langsam die Treppen zu ihm runter. ,,Es tut mir leid Richard. Ich- ich hab es nicht so gemeint, es ist nur..." Ich weiß nicht was ist. ,,Es ist schon gut Tom, du hast recht. Ich hätte sie damals nicht alleine lassen dürfen, ich hätte niemals, nicht mal für 3 Wochen, meine Karriere über sie stellen dürfen. Nichtmal eine Sekunde. Und es tut mir leid wie ich reagiert habe. Jetzt und auch damals als sie es mir gesagt hat. Es tut mir leid und natürlich werde ich für euch da sein. Ich lasse euch nicht hängen, ich verspreche es euch." ,,Danke Richard" ich lächel ihn leicht an.

Nachdem er seine Jacke aufhängt, geht er in die Küche und holt sich ein Bier aus dem Kühlschrank. ,,Willst du auch?" Er hält es mir entgegen. ,,Nein, danke. Hats du Victoria zufällig irgendwo unterwegs gesehen?" Er schaut verwirrt. ,,Warum sollte ich sie gesehen haben? Sie ist doch hier bei dir gewesen?" Ich schaue nach unten auf den Boden. ,,Tom wo ist sie?" Richard Stimme klingt besorgt und aufgebracht. ,,Wir haben uns gestritten nach dem du die Tür raus bist. Sie ist kurz danach auch raus, ich wollte sie aufhalten aber sie stieg einfach in ihr Auto und fuhr los..." Ich höre wie Richard scharf die Luft einzieht. ,,Du sagts es war kurz nachdem ich gegangen bin?" Er schaute auf seine Uhr. ,,Das sind über zwei Stunden jetzt" ,,Richard ich mach mir unfassbar Sorgen, es ist meine Schuld, was wenn ihr was passiert ist." ,,Hats du sie schon angerufen?" ,,Ja schon oft, aber sie geht nicht ran" ,,Warte ich versuch es Mal" er holt sein Telefon und ich höre das leise Klingeln. ,,Nein auch nichts" ich versuche ruhig zu atmen, aber es funktioniert nicht. Mein Herzschalg verdoppelt sich. ,,Tom, wir gehen sie suchen. Es wird schon alles gut sein. Falls wir sie nicht finden rufen wir die Polizei" Ich nicke und renne panisch die Treppen hoch in ihr Zimmer. Ich schnappe mir mein Handy, für den Fall, dass sie anruft. Wieder unten ziehe ich sofort meine Schuhe und Jscke an und verlasse gemeinsam mit Richard das Haus.

Wir sitzen in seinem Auto, seit mindestens schon einer Stunde und fahren durch die Straßen. Nichts. Es ist gleich schon 23 Uhr und sie ist schon seit 3 Stunden weg. Draußen ist es arsch kalt und es fehlt jede Spur von ihr. ,,Lass uns umkehren Tom" ich schaue aus dem Fenster als Richard das sagt. Ich nicke leicht. ,,Wir rufen sofort dir Polizei an, wenn wir zuhause sind." Wir machen uns wieder auf den Rückweg, extra eine andere Strecke um noch mehr Wege abzusuchen. Aber imme noch nichts.
Gemeinsam nehmen wir an der Kücheninsel auf 2 Barhockern Platz und Richard ist gerade dabei die Nummer von der Polizeiwache einzugeben als er angerufen wird. ,,Warte..." er flüstert. ,,Das ist doch... das ist doch das Krankenhaus..." ,,WAS?" Ich schrecke auf. Richard nimmt ab und schaltet auf Lautsprecher, so dass ich die Person an der anderen Leitung verstehen kann. Auf Englisch sagt sie: ,,Mr. Hartsen ihre Tochter wurde gerade bei uns eingeliefert. Sie hatte nach aktuellen Angaben einen schweren Autounfall gehabt. Es steht schlecht um sie, kommen sie so schnell wie möglich vorbei. Sie ist hier im Krankenhaus in-" die restlichen Worte der Person am anderen Ende nehme ich nicht mehr wahr. ,,Es steht schlecht um sie" die fünf Worte hallen in meinem Kopf.

,,Tom los komm" ich kann mich nicht bewegen. Ich höre Richard nach mir rufen, aber ich bin wie in einer Schock starre. Es ist meine Schuld. Sie schwebt in Lebensgafahr wegen mir. Ich spühre wie eine Hand meine Schulter packt. ,,Komm schon, es wird alles gut" Ihr Vater reißt mich aus meinen Gedanken. Wir steigen in sein Auto ein und fahren sofort los. Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Angst gehabt wie jetzt. Ich bekomme kaum noch Luft. Ich bin aufgewühlt. Richards Auto kommt zum stehen und wir stürmen aus dem Auto raus und in den Krankenhauseingang rein.
Der typische Geruch den es in Krankenhäusern gibt, kommt mir entgegen. Richard und ich rennen zur Rezeption, fragen nach Victoria Harsten und bekommen es gesagt: ,,She is on the 4th floor, in operation, you can take a seat until then" Richard frägt, nach dem Zustand von Victoria, doch die Dame hinter der Rezeption sagt nur, dass sie es nicht weiß und wir nur bei den zugewiesen Ärzten nachfragen können.
Eine Minute später stehen wir auf der vierten Etage und suchen jemanden der uns Auskunft geben kann. Über Victoria. Über die Person, die ich am meisten Liebe. Die Person, die wegen mir hier drinnen liegt...