Ungewissheit

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Tom

,,Was hat Bill gesagt" ,,Er kommt hier her geflogen. In knapp 16 Stunden ist er da" ,,Okay, ich geh mir mal einen Kaffee holen möchtest du auch?" ,,Ja gerne" Richard entfernt sich und läuft runter in die Krankenhauscantine. Es ist gleich schon 1 Uhr und wir haben immer noch nichts neues gehört. Ich laufe seit dem wir hier sind den Gang auf und ab. Ich habe so eine Angst um Victoria. Ich liebe sie, ich möchte sie und unser Kind nicht verlieren.
,,Danke" Richard hält mir den Kaffeebecher hin. ,,Komm setz dich Tom, du musst mal zur Ruhe kommen." Zögerlich lasse ich mich neben Richard auf einen Sitzplatz fallen. Meine Ellenbogen liegen auf meinen Knien, meine Hände halten den Becher und mein Blick ist nach unten gerichtet. Ich spühre eine Hand auf meiner Schulter. Richards Hand. Ich schaue zu ihm. ,,Tom, sie wird es schaffen" ,,Was ist wenn nicht?" Richard schüttelt seinen Kopf. ,,Sie wird es schaffen, ich bin mir sicher" ,,Es tut mir so leid Richard. Sie liegt wegen mir da drinnen, ich wollte das nicht" ,,Ich weiß Tom, ich weiß, dass du das nicht wolltest, aber ich bin auch dran schuld. Ich hätte anders reagieren müssen, dann wär es gar nicht erst so weit gekommen." Richard und ich sitzen still schweigend neben einander und ich versuche mich wach zu halten mit meinem Kaffee. Ich schmeiße den leeren Becher weg und setzte mich wieder hin. Richard ist schon eingeschlafen. Ich schaue auf die Uhr. 02:57 Uhr. Ich versuche mich weiterhin ruhig zu halten. Nach einer Zeit fallen mir auch die Augen zu.

,,Mr. Hartsen" eine Krankenschwester steht vor uns. ,,Richard wach auf" ich rüttel ihn etwas und er schaut direkt auf. ,,Yes, how is my daughter?" Die Krankenschwester schaut nach unten und hält kurz inne. Ich bekomme keine Luft mehr. Lebt sie noch?
,,Your daughter has lost a lot of blood and is in intensive care. The next 24 hours will decide whether she survives." ,,And the child?" ,,He is doing well so far"  ,,Can we go to her?" frage ich. ,,You can go to the intensive care room but not directly to her. Come with me." Victoria und unser Kind leben, aber die nächsten 24 Studen sind entscheidend. Es jetzt zwar nicht die Nachricht die ich erhofft habe, aber es hätte schlimmer sein können. Wir folgen der Krankenschwester die uns zum Intensivzimmer von Victoria bringt. Wir dürfen nur in das Vorzimmer. Durch eine riesen Glasscheibe, können wir sie sehen. Ich kann sie sehen.

Sie liegt im Bett, ihre Augen geschlossen. Überall stehen große Geräte herum, überall sind Schläuche, die sie mit den Geräten verbinden. Sie sieht schwach aus. Um ihre Stirn ist ein großer Verband gewickelt.
Es tut mir so weh sie so zu sehen.
Die Krankenschwester verlässt den Raum und lässt uns alleine. Richard steht neben mir, sein Blick gilt seiner Tochter. Ich setzte mich auf einen der Stühle die hinter uns stehen und schau weiterhin zu ihr. Zu ihrem kraftlosen Körper. Richard setzt sich neben mich und gemeinsam warten wir.

Ich bin anscheinend wieder eingeschlafen, denn als ich jetzt auf die Uhr schaue ist es bereits halb 12 mittags. Ich schaue mich um, ein paar Ärzte stehen auch in dem Raum und unterhalten sich über Victoria. Ich kann es aber nicht genau verstehen. Richard der heute Nacht noch neben mir saß, ist auch nicht da. Ich stehe auf um ihn zu suchen. Schaue dabei nocheinmal zu Victoria, bevor ich den Raum verlasse. Ich gehe nach unten in Richtung Cantine.
Er steht am Kaffeeautomaten und wartet auf seinen Kaffee. ,,Hallo" ich gehe zu ihm hin. ,,Hallo, konntest du dich ein bisschen ausruhen?" will er wissen. Ich zucke mit den Schulter. ,,Es geht, ich bin jetzt zwar nicht mehr müde, aber ich fühle mich trotzdem so, als würde ich jeden Moment zusammenbrechen..." ,,Du liebst sie wirklich, hab ich recht?" ,,Natürlich liebe ich sie. Sie ist das Beste was mir je passiert ist und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie es jetzt nicht überlebt." ,,Hoffen wir mal das Beste."
Richard und ich entscheiden uns dazu etwas kleines in der Cantine zu essen und unterhalten uns weiter. ,,Ich geh nachher mal frische Sachen für Victoria holen, möchtest du mit?" ,,Am liebsten will ich hier bleiben, aber ich müsste mich auch mal wieder kurz frisch machen gehen. Ich komme mit, aber wir beeilen uns" ,Ja natürlich das werden wir. Sollen wir dann jetzt direkt los" ,,Ja, um so früher sind wir dann wieder zurück"
Richard und ich fahren nach Hause und ich gehe direkt hoch in ihr Bad. Ich Dusche mich, putze Zähne und ziehe mich um. Im der Zeit hat Richard Victoria ein paar Sachen zusammengepackt und wartet unten auf mich. Es ist bereits 15:30 Uhr. ,,Bill müsste bald kommen" sage ich und laufe gerade die Treppen hinunter.
,,Na dann lass uns wieder los."

Es gibt keine neuen Nachrichten von Victoria. Ihr Zustand ist immer noch kritisch. Diese Ungewissheit ob sie es schaffen wird ist so schlimm. Ich laufe weiter den Gang auf und ab, während Richard in dem Vorraum vom Intensivzimmer wartet. Ich kann aber nichtmehr sitzen.

Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt