Erschöpfung

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Victoria

Mein Handy vibriert als ich gerade aufwache. ,,Sind angekommen. Freue mich auf dich. Tom" Ich lächel und schreibe ihm zurück. ,,Ich sitze noch im Flugzeug. Freue mich auch schon. Victoria" Als ich die Nachricht weg sende schaue ich auf die Uhr. Kurz nach halb 8. Mein Flug geht also noch knapp 3 Stunden. Ich strecke mich leicht. Mir ist etwas kalt und ich habe ziehen im Unterleib, weshalb ich meine Beine anziehe. Noch geht das... Ich lege meine Hände auf meinen Bauch. Manchmal spüre ich etwas, keine Tritte, oder das Baby an sich, dafür ist es noch zu früh, aber ich spühre etwas. Ich merke, dass etwas in meinem Körper passiert. Ich lege meinen Kopf an meinem Sitz ab, die Beine noch an mich gezogen und die Hände auf meinem Bauch. Ich bin so erschöpft, weshalb ich wieder versuche einzuschlafen.

,,Excuse me madam, we have landed" ich schrecke leicht auf, als ich ein tippen an meiner Schulter spühre.
Ich blicke auf. Eine Stewardess schaut zu mir, ihr Blick sieht besorgt aus. ,,Is everything all right with you?" Ich komme aus meiner, immer noch zusammen gezogenen Haltung raus, und setzte mich gerade in meinen Sitz. ,,Yes, yes, thank you. Everything all right" ich streiche mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr und setzte ein Lächeln auf. Die Stewardess nickt mir noch lächelnd zu ehe sie weiter geht. Ich krame schnell meine Sachen zusammen und gehe Richtung Ausgang. An der Kofferausgabe warte ich auf meine Koffer. In 10 Minuten muss ich schon im nächsten Flugzeug sitzen. Da das aber genug Zeit ist, weil das ja nur das kleine Flugzeug für rüber auf die Insel ist, mache ich einen kurzen Abstecher im Bad. Meine Hände stütze ich am Waschbecken ab. ,,Oh gott seh ich schlimm aus" nuschel ich vor mir her. Meine Haare sind zersaußt und mein Gesicht ist ganz blass. Ich krame aus meiner Handtasche mein Notfall Make-up aus und mache mich etwas frisch.

,,In a few minutes we land" ruft der Kapitän durch das Flugzeug. Es sind nur wenige Passagierer an Bord, maximal 15 Leute. Ich schaue die letzten paar Sekunden raus und schließe meine Augen kurz. Irgendwie bin ich etwas aufgeregt wegen gleich. Ich bin immer aufgeregt wenn ich Tom und die anderen wieder sehe, aber heute ist es eine andere Art von Aufregung. Eine, die etwas mit Angst zu tun hat.
Nachdem ich auf der Insel lande, laufe ich direkt zu einem freien Taxi. Ich sage dem Taxifahrer wo ich hin muss und steige ein, während er noch mein Gepäck verstaut.
Wir fahren am Hotel vor und da sehe ich sie schon. Bill, Georg, Gustav und Tom. Tom kommt langsam auf das Taxi zu, ich atme tief ein und drücke den Türgriff runter. Vorsichtig steige ich aus, den Blick lasse ich erstmal auf dem Boden. Ich weiß garnicht, ob ich Tom in die Augen schauen soll oder kann. Es ist irgendwie so anders als die letzte Begegnung. Ich hebe langsam den Kopf. Tom macht gerade den letzten Schritt auf mich zu und bleibt auch stehen. Wir schauen uns lange in die Augen. Ich sehe, dass in seinen Augen Angst aber auch Freude liegt. Und dann schaffe ich es nicht mehr. Ich breche in Tränen aus und breche zusammen. Ich fühle mich so schwach. Toms Arme schlingen sich sofort um mich, so, dass ich nicht auf den Boden falle. Er hält mich. Ich weine immer mehr. Ich weiß nicht was los ist mit mir. Wahrscheinlich sind es die Hormone... Toms Hand streicht über meinen Hinterkopf. ,,Sshhh...Es wird alles gut Süße. Ich bin da" Ich klammere mich an Tom fest und will ihn nicht mehr los lassen. Ich habe das Gefühl, wenn ich loslasse falle ich. Und zwar nicht nur auf den Boden, sondern in ein schwarzes Loch...

Ich weiß nicht wie lange wir noch so umschlungen da standen, aber nach einer Zeit bin ich mit Tom hoch auf unser Zimmer gegangen. Die anderen konnte ich gar nicht begrüßen, Tom hat sie weggeschickt als ich mit ihm an ihnen vorbei gelaufen bin. Dafür bin ich ihm dankbar. Ich glaube nämlich, ich hätte es nicht Mal geschafft, Ihnen Hallo zu sagen, ich konnte sie nicht Mal  richtig sehen. Meine Tränen sind immer noch geflossen, es hat gerade erst aufgehört, als ich mich ins Bett gelegt habe.
Dort liege ich immer noch. Wahrscheinlich schon seit einer halben Stunde. Und in dieser Zeit habe ich mich nicht einmal bewegt. Meine Sachen von meiner Hinreise habe ich auch noch an; eine Jogginghose und ein Pulli, den ich noch von Tom hatte, reichen mir aus. Damit habe ich kein Problem schlafen zu gehen. Tom ist im Moment runter meine Koffer holen, was aber ungewöhnlich lang dauert. Eine halbe Stunde schon. Ich schlage die Bettdecke über meinen Oberkörper, als ich höre wie die Zimmertür aufgeht. ,,Danke, Bill." Bill redet irgendwas, was ich nicht verstehe. ,,Ja, wir sehen uns morgen, Nacht."  Die Tür schließt sich und Tom kommt zu mir. Meine Koffer schiebt er mit seinen Füßen vor sich her, in der einen Hand hält er eine Wärmflasche und in der anderen eine Tasse. Bill musste ihm wahrscheinlich tragen helfen.
,,Wie geht es dir?" Tom kommt zu mir ins Bett gekuschelt. Die Wärmflasche hält er mir hin und die Tasse stellt er auf den Nachtisch neben unserem Bett ab.
,,Es geht wieder, danke" Ich nehme die Wärmflasche und lege sie mir auf meinen Bauch.
Tom stützt seinen Kopf mit seiner Hand ab, und legt sich seitlich, so, dass er mich anschauen kann. ,,Hast du Schmerzen?" Ich zucke mit meinen Schultern. ,,Es geht, ich habe seit ein paar Tagen schmerzen im Unterleib und mir ist immer wieder schlecht. Dann kommt noch Kopfweh und Müdigkeit dazu" ich lächel leicht und versuche nicht all zu fertig zu klingen. Tom legt mir seine Hand an meine Wange, sein Daumen streichelt meine Haut. ,,Warst du schon bei deiner Frauenärztin?" Ich schüttel den Kopf. ,,Ich wollte eigentlich nachdem ich mit meinem Vater geredet habe, aber dann.. ja weißt du ja" Tom legt seinen Kopf schief, ,,Wir reden morgen in Ruhe über alles, Ok? Ruh dich erstmal aus. Ich habe dir übrigens noch eine Tasse Tee gebracht, vielleicht hilft das ja" Ich lächel Tom an. ,,Danke" ich nehem vorsichtig ein paar Schlücke von dem noch heißen Tee, und kuschel mich unter die Decke. ,,Ich liebe dich meine Süße" Tom gibt mir einen sanften Kuss auf meine Stirn und ich schlafe sofort wieder ein.

Endlose Liebe, von Tom Kaulitz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt