*Noan POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-
Ich war vor gefühlten Ewigkeiten in dem Tempel Solaris' gewesen. Unser neues unabhängiges Gebiet war viel heller und schöner als in meiner Erinnerung aus meiner Kindheit. Zuletzt war ich damals mit Horus und Torin hier her gekommen, als sich der König die neuen Säulen am Eingang ansehen sollte, welche er damals im Namen unserer Mutter dort verrichten ließ.
Horus wollte sich damit bei der Göttin Solaris für die, auch wenn nur kurze, Zeit bedanken die er mit seiner Gefährtin hatte. Die Liebe zu meiner Mutter, die er auch nach ihrem Tod für sie empfand war für mich Grund genug gewesen ihm zu verzeihen. Ich hatte meine Kindheit zwar ohne meine Mutter verbracht, doch war er meiner Mutter ein guter Mann gewesen. Astra hatte mir schon oft erzählt aus was für einer Depression Horus meine Mutter damals geholt hatte.
In meiner Erinnerung waren die hohen Säulen in einem traurig kaltem Grau gewesen. Doch heute erstrahlten sie, unter sich schwungvoll schlängelndem Efeu, in einem fast schon reinem warmem Weiß. Unzählige ebenso weiße Stufen führten in das Innere des Tempels wo in der Mitte ein Brunnen mit einer Statue Solaris' stand. Die Göttin strahlte ebenso in einem hellen Weiß während das Sonnen-Diadem welches sie auf ihrem Kopf trug golden leuchtete. Nur das innere des Brunnenbeckens war mit den unterschiedlichsten roten Edelsteinen bestückt.
Die hohe Decke welche von den vielen Säulen gestützt wurde ließ jeden Besucher winzig klein erscheinen. Jeder, egal ob König oder Bauer wurde hier noch einmal daran erinnert wie klein sie neben einer Gottheit wie Solaris waren.
Ich hatte schon vor einigen Tagen einen halb runden Tisch in Auftrag gegeben welcher hinter dem Brunnen stehen sollte. So sollten die Lords immer die Göttin Solaris im Auge behalten können, damit keiner auch nur auf die Idee kam sich über die restliche Menschheit zu stellen. Ob Lord oder nicht, Jeder war vor Solaris gleich. Auch diejenigen die nicht an sie glaubten.
Gerade als ich mich an die Stühle wenden wollte, die noch an der hinteren halbhohen Wand standen hörte ich das sich nähernde galoppieren der Pferde welche die Wägen mit den restlichen Möbeln und Beleuchtungen zogen. Der Tempel war schon lange nicht mehr für solche Anlässe genutzt worden, daher hatten wir uns darauf geeinigt die Laternen auszutauschen um für genügend Licht zu sorgen, sollten sich die zukünftigen Sitzungen in die Länge ziehen.
Ich hatte mich dazu entschieden das Tempel erst einmal alleine zu besichtigen weshalb die Männer und Frauen, welche sich sonst um das Tempel kümmerten noch vor dem Eingang warteten. Erst jetzt wo die restlichen Gegenstände ankamen trauten sie sich auch nach und nach hinein. Als mir die Versuche des Volkes mich aus der Burg zu ekeln zu viel wurden, hatte ich mich als Jugendlicher auch oft mit Gewalt gewehrt, so hatte ich bis heute den Ruf eines aggressiv aufbrausenden Mannes. Auch wenn ich mich schon seit Jahren aus solchen Auseinandersetzungen hielt, war mein Ruf nicht viel besser geworden.
DU LIEST GERADE
Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...