*Elara POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-
"Nun gut. Wenn Sie für heute keine weiteren Fragen haben möchte ich diese Versammlung hiermit beenden, wahrscheinlich werden Ihnen in Ihren ersten Amtstagen noch einige fragen einfallen. Sie können sich gerne wieder an mich oder meinen Bruder wenden." hörte ich einen Mann mit einer festen Stimme sprechen als wir gerade am Eingang des Tempels zum stehen kamen. Ich konnte mein Herz in meinen Ohren schlagen hören. Noch immer hatte ich meine Kapuze tief über meinem Gesicht hängen und verbarg daher mein Gesicht vor den Männern die sich in der Halle befanden. Ich konnte schon fast hören wie die Männer sich zu uns wandten und uns überrascht beäugten. Alle in der Halle schwiegen und warteten nur darauf, dass endlich jemand sprechen würde nur das leise plätschern eines Brunnens war zu hören.
Ich fühlte mich als würde ich unter Strom stehen. Irgendetwas schien mich mit dem leisen lieblichen Gesang zu sich ziehen zu wollen. Doch bevor ich mich weiter von dem sog beeinflussen lassen konnte packte mich Simon an meinen Arm und zog mich wieder neben sich. Kurz meinte ich jemanden zichen zu hören.
"Simon. Was ist so wichtig, dass du es wagen konntest unsere Versammlung zu stören?" hörte ich die Stimme von vorhin sagen. Er klang nicht verärgert sondern wirkte viel eher verwundert über unser Erscheinen. "Entschuldigen Sie unsere Störung meine Hoheit, aber diese Frau meinte sie wäre in Ihrem Auftrag gekommen und bat mich sie zu Ihnen zu führen." antwortete Simon mit einer festen Stimme. Die Wächter hatten wohl gelernt wie sie mit einem König zu sprechen hatten. Ich streckte meinen Rücken durch und hob meinen Kopf etwas um mir nicht anmerken zu lassen wie sehr mich diese Situation einschüchterte.
"In meinem Auftrag also?" fragte der König belustigt. "Du. Junge Dame tritt näher und sprich." Er wirkte deutlich belustigt darüber, dass ich die Wächter hereingelegt hatte. Doch als ich keine Anstalten machte näher zu treten donnerte seine Stimme streng in unsere Richtung "Gehorche."
Mit einem Mal reagierte mein Körper und ich ging weiter auf die Männer zu und hob meinen Blick. Nun konnte ich etwas den Becken des Brunnens sehen und auch die darin hell leuchtenden rötlichen Edelsteine. Solaris. Ich stand doch tatsächlich in dem Tempel der Göttin. Wie aus dem nichts erfüllte diese Erkenntnis mich mit einer Euphorie welche meine Sorgen deutlich überragte.
Vorsichtig um den Männern keine Gefahr zu signalisieren nahm ich langsam meine Kapuze ab. Nun konnte ich direkt zu dem König sehen welcher sich neben den Brunnen der Göttin gestellt hatte und mich aufmerksam beobachtete. Ich spürte die Anwesenheit einer Person aus der die Melodie, die liebliche Musik zu strömen schien, doch trotzdem sah ich weiterhin zum König welcher Simon mit einer Handbewegung signalisierte sich zu entfernen.
Die Melodie ummantelte mich mit einem Gefühl der Geborgenheit. Ich hörte seinen Gesang nicht in meinen Ohren sondern fühlte es in jeder kleinsten Faser meines Körpers. Es fühlte sich so an als würde eine der alten Schallplatten meines Vaters laufen. Ich konnte das Lied zwar nicht benennen, doch fühlte es sich an wie zu Hause. Wie sehr hatte ich das Gefühl einer so warmen lieblichen Geborgenheit eines zu Hauses vermisst. Ohne es auch nur annähert aufhalten zu können trübten unzählige Tränen meine Sicht.
Ich konnte spüren wie die Person mit vorsichtigen Schritten immer naher zu mir trat und erst schräg hinter mir zum stehen kam.
Instinktiv drehte ich mich nach hinten und erkannte das Gesicht hinter all der Anziehung. Vor mir stand ein stattlicher Mann mit den schönsten haselnussbraunen Augen die ich je in meinem überlangen Leben gesehen hatte. Sie wirkten unter den dichten geraden Augenbrauen als würden sie mit der Sonne um die Wette strahlen. Seine olivfarbene Haut und auch seine tiefschwarz gewellten Haare ließen auf eine Herkunft aus einem fernen Land schließen. Er war sicherlich nicht von hier. Ich war mir nicht einmal sicher ob er überhaupt von diesem Planeten kam, denn diese Anziehung schien nicht wie von dieser Welt.
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...