*Noan POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-Ich hatte mich an die Bitte Elaras gehalten und war direkt nach unserem Gespräch, auf der Terrasse, auf mein Zimmer gegangen um einer möglichen Versuchung zu widerstehen ihr noch einmal hinterher zu laufen.
Es fühlte sich so ungewohnt fremd an nach so vielen Nächten das erste mal nüchtern in meinem Zimmer zu stehen, dass ich erst einmal einen Moment brauchte um mich Mental zurecht zu finden.
Zudem hatte sich heute Nacht so vieles verändert, dass ich mich nicht einmal mehr wie mich selbst fühlte. Meine Gefährtin verweigerte mir den Kontakt nicht mehr, sondern hatte selbst von einer Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft gesprochen.
Vega hatte ihren Gefährten in dem selbstlosesten Womanizer gefunden, bei dem ich mir mehr als nur sicher war, dass er sie auf Händen tragen würde. Ich hatte nicht mehr die Verantwortung für sie und konnte mich endlich nur auf meine Gefährtin konzentrieren.Das wichtigste jedoch war, dass mir mein ganzes Leben lang etwas vorgespielt wurde. Einer meiner engsten vertrauten hatte mir Jahre lang verheimlicht wer ich eigentlich war.
Die Tatsache, dass mein Erzeuger ein Halbgott war, änderte heute zwar nicht viel, da ich bis heute keine Vorteile daraus ziehen konnte und auch nicht daran glaubte, dass sich das ändern würde.. jedoch hätte es meine Kindheit so viel einfacher gemacht.
Ich hätte mich nicht so wertlos und alleine gefühlt, mit dem Wissen, dass meine Großmutter die Sonnengöttin höchstpersönlich über mich wachte. Auch wenn sie mir in meiner Vergangenheit nicht wirklich geholfen hatte, hätte ich wenigstens gewusst zu wem ich mich hätte wenden können.
Ich hätte wenigstens die Chance gehabt mich bei ihr zu beschweren. So viele Jahre lang hatte ich alles in mich hineingefressen, nur um stark zu bleiben. Dabei hätte ich nicht stark sein müssen, denn ich war nie so vollkommen alleine wie ich mich immer gefūhlt hatte.
"Hey warten Sie! Weiß der Herr von ihrem nächtlichen Besuch bescheid?... Hallo ich rede mit Ihnen!" Hörte ich Astras aufgebrachte Stimme rufen bevor meine Schlafzimmertür aufgestoßen wurde. Allein an der Tatsache, dass Astra mich 'der Herr' nannte hätte ich mich schon denken können wer auf dem Weg zu meinem Schlafzimmer war.
Ansu stand dort, noch immer in seiner schweren Lederkluft gekleidet und rief in den Flur "Das werden die Beiden schon rechtzeitig bemerken." Er war mehr als nur wütend.Gerade als Ansu anstalten machte noch weiter in mein Zimmer zu treten stellte ich mich ihm entgegen. "Was willst du hier?"
Ansu sah mich fast schon angewidert an.
"Was glaubst du denn was ich will? Ich will meine Freundin abholen bevor sie den größten Fehler ihres Lebens begeht. Sie versteckt sich doch ganz sicher hier irgendwo.""Elara ist nicht hier." Ich versuchte gleichgültig zu klingen, denn diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. Noch sah er sich im Vorteil und es lag nicht an mir ihm die Gefühle seiner vergeblichen Freundin zu offenbaren.
"Und du glaubst wirklich ich würde dir das glauben?" Ansu versuchte mich zur Seite zu schieben. "Mach Platz für den zukünftigen der Göttin Luna du Bastard."
Auch wenn mein innerstes nur so brodelte blieb ich ruhig. Elara wollte selbst mit ihm reden, diesen Wunsch würde ich ihr nicht abschlagen. Nicht jetzt wo sie sich nicht mehr gegen unsere Binding streubte."Elara Häschen komm schon raus. Ich werde dir schon nichts tun." Trällerte er vor sich her bis er an meinem Bett ankam und sich mit einem mal bückte, als würde er mit ihr Verstecken spielen.
"Diese Bindung die du zu ihm spürst muss nicht dein Schicksal sein kleines Häschen. Jetzt ist Solaris weg du kannst dir deine eigene Gefährtenbindung aufbauen. Zu einem Mann der viel besser zu dir passt.." nun stand er vor der Tür meines Badezimmers und machte diesen auch mit einem Ruck auf "..einen Mann wie mir."
Erst als er auch hinter der Tür nach Elara geschaut hatte kam Ansu wieder zurück zu mir. "Wo um alles in der Welt ist Elara?" zischte er mir entgegen.
Ich konnte schon sehen wie sich meine Sicht veränderte und versuchte meine Wut durch einen tiefen Atemzug zu unterdrücken.
"Wie ich schon sagte. Sie ist nicht hier.""Das sehe ich. Aber wo kann sie sonst sein?" Er brodelte vor Eifersucht.
"Hier. Ansu ich bin hier." Kam plötzlich die feste Stimme von Elara aus der Tür. Dort stand sie meine Gefährtin mit erhobenem Haupt und einer undefinierbar steinernen Miene.
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...