*Noan POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-
Plötzlich wendete Vega ihren Blick wieder zurück auf das Buch und nahm auch ihre Hand von meinem Unterarm. "Das ist fürs erste nicht wichtig." Auch jetzt löste sie ihren Blick nicht von den Schriften auf dem Tisch und versuchte beschäftigt zu wirken, als ob wir über etwas unwichtiges wie unser Frühstück sprechen würden und nicht über die Tatsache, dass sie von meiner Gefährtin wusste.
Ich versuchte anhand ihrer Mimik erkennen zu können warum sie sich so urplötzlich von mir abschirmte. Sie wirkte nicht sonderlich überrascht über unsere Verbindung und wirkte viel eher so als wäre es das Normalste auf dieser Welt, dass der Verlobte seine Gefährtin von einem verheimlichte.
"Am besten gehst du jetzt umgehend in ihr Zimmer und schenkst ihr so viel Nähe wie du nur kannst, denn sie leidet offensichtlich viel schlimmer an eurer Trennung als du." Besorgt wartete ich nur darauf, dass Vega mir meine unausgesprochene Frage beantwortete. "Sie hat seit Tagen immer mal wieder hohes Fieber." schon wieder klang sie wesentlich desinteressiert.
Bevor ich es mir hätte anders überlegen können, machte ich mich umgehend auf den Weg zu dem Gästezimmer an der hintersten Ecke der Königsburg und blieb auch erst vor der Tür stehen. Ihr lieblicher Duft nach Jasmin, Minze und einem Hauch von Rose hatte deutlich abgenommen, doch reichte es, nach so einer langen Zeit, meinen Verstand zu benebeln und ließ mich dadurch fast schon in das Zimmer schweben.
Als ich sie dort, mit dem Rücken zur Tür, liegen sah strich ich überfordert meine Kleidung glatt und versuchte mir in der Zwischenzeit zu überlegen wie ich sie am besten ansprechen sollte. Sie wusste sicherlich schon, dass ich schon in dem Zimmer stand, denn sie spürte mich wahrscheinlich genauso gut wie ich sie spüren konnte.
War es denn dann noch nötig zu klopfen? Hätte ich klopfen sollen?
Ich entschied mich dazu leise gegen die Tür hinter meinem Rücken zu klopfen und versuchte auf mich aufmerksam zu machen. Ich hatte doch tatsächlich vergessen vorher zu klopfen, da ich viel zu nervös war um auch nur annähernd daran zu denken.
Mein Herz schlug wie Wild, meine Hände schwitzen.
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...