*Elara POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-Solaris ließ sich von der Reaktion ihres Gegenübers nicht weiter aufhalten und wendete ihren Blick zu mir. Dieses mal schaute sie mir direkt in die Augen, statt wie Vega zuvor meinen Blick zu meiden, bevor sie mit ihrer Rede fortfuhr. Ich fühlte wie sich ein unerträglicher Druck in meiner Brust bildete. Das konnte nichts gutes bedeuten.
"Elara mein Kind, ich habe dir vor etwas mehr als drei Jahrhunderten drei wichtige Dinge genommen. Das Eine davon war ein großer Teil deiner Seele. Damit wollte ich dir die Möglichkeit nehmen deinem Leben frühzeitig ein Ende zu setzen, bevor die Prophezeiung in Erfüllung geht, denn ich wusste es würde nicht leicht werden all diese Last alleine zu tragen. Deine Seele wird erst durch die Bindung mit deinem Gefährten wieder zurück zu dir finden." Sie stand langsam auf und deutete mir zu ihr zu treten. Das Buch beachtete Solaris nicht weiter und ließ es einfach von ihrem Schoß auf den Boden rutschen.
Ansu ließ seine Hand von meiner Schulter gleiten, bevor ich überhaupt die Anstalten machte aufzustehen. Gerade als ich wie in Trance dem Wunsch der Göttin folge leisten wollte, packte mich Noan an meinem Unterarm und wollte mich wieder zurück auf mein Platz ziehen. Vorsichtig legte ich ihm meine freie Hand auf seine und löste langsam seinen etwas festeren Griff. Noan sah mir tief in die Augen, als würde er mich bitten wollen nicht auf die Bitte der Göttin einzugehen. Wie sehr mich seine Besorgnis auch berührte wusste ich nur zu gut, dass ich keine andere Wahl hatte als auf sie zu hören. Auch als sie mir mein Leben nahm stellte sie mich nicht vor eine Wahl.
Ich nickte Noan knapp zu um ihm zu zeigen, dass es in Ordnung war mich gehen zu lassen. Er zögerte und sah mich besorgt an. "Mach dir keine Sorgen." flüsterte ich ganz leise, doch er schien mich trotzdem gehört zu haben, denn er versuchte mich nicht noch einmal aufzuhalten. Auch wenn ich ihm meinen Rücken zugedreht hatte konnte ich seinen noch immer besorgten Blick förmlich an meinem Rücken spüren.
Als ich vor der Göttin zum stehen kam nahm Solaris meine rechte Hand zwischen ihre Hände und sprach unbeirrt weiter. "Das Andere was ich dir nahm war deine Verbindung zu deiner Familie, deiner Vergangenheit.. Elara Heres wurde so wie du sie kanntest nie geboren." Der druck auf meiner Brust schien mich erdrücken zu wollen. Kurz intensivierte sich das leuchten ihrer Aura während sie meine Hand noch etwas fester drückte. "Damit kommen wir zu dem letzten und wichtigsten Teil. Der Teil den ich dir erst am Ende hätte offenbaren können. Du mein Kind bist Luna. Die Göttin des Mondes."
Ihre Worte lösten in mir eine Flut aus undefinierbar starken Gefühlen aus. Sie überschwemmten alle meine Sorgen und spülten den unerträglichen Druck von meiner Brust. Ich fühlte mich so als würde ihre Macht durch unsere Hände, wie Strom, in mich hinein fließen.
Mein Körper fühlte sich an als würde es durch die Macht überhitzen.Überfordert entzog ich ihr meine rechte Hand und machte den Blick auf den goldenen Ring an meinem rechten Zeigefinger frei. Der Edelstein leuchtete nun nicht mehr rötlich sondern in einem satten Königsblau.
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...