*Elara POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-
Ansu war tot.Ein kleiner Teil meines Herzens trauerte dem Freund nach den ich einst glaubte gefunden zu haben. Sirius hatte ihm einen ganz kurzen Prozess gemacht. Er war fast schon gnadenvoll mit dem Verräter umgegangen.
Als ich sah wie Ansu meinen Gefährten an den Hals packte, dachte ich es würde sein Ende werden. Sirius zu rufen war nur ein einfacher Blitzgedanke, ich hätte niemals gedacht, dass ein einziger Gedanke reichen würde ihn wieder zurück zu holen.
Erst machte sich Sirius nur in den Augen meines Gefährten deutlich bemerkbar. In dem Moment wäre ich niemals darauf gekommen, was noch auf Noan zu kam.
Es hat einige panische Atemzüge gedauert, bis ich verstand was mit Noan geschah. Ein einfacher Blitzgedanke meinerseits beeinflusste das ganze Leben zweier Männer. Für den einen änderte sich alles, während es für den anderen sein Ende bedeutete. Ansu war meinetwegen tot, doch überlebte Noan auch wegen mir.Vor über drei Jahrhunderten hatte mich eine Prophezeiung von Grund auf verändert. Ich konnte es einfach nicht riskieren, dass der Verräter mit seiner eigenen göttlichen Kraft einen so unvergleichlichen Mann wie Noan auslöschen konnte.
Ich hatte nur auf die Hilfe Sirius gehofft und hätte niemals damit gerechnet, dass er sich direkt mit der Seele Noans verbinden würde.
Die Ähnlichkeit beider Seelen führte wohl von dem einen zum anderen.Als Noan sich so vor Schmerzen zusammen krümmte fühlte ich mich mehr als nur schuldig, doch wusste ich, dass er es überleben würde. Ein warmes Gefühl des Vertrauens machte sich in mir breit und ließ mich auch Noan beruhigen. Die Verwandlung die er durchmachen musste dauerte viel länger als ich es erwartet hätte. Ich wusste nicht wie ich ihm helfen sollte, denn es sah viel zu unnatürlich und grotesk aus um ihm physisch unter die Arme zu greifen. Mir blieb nichts anderes übrig als ihm mit beruhigenden Worten zuzusprechen.
Sirius. Er war mir vor langer Zeit ein sehr gütiger zeitgenosse gewesen, ihn jetzt in seiner ganzen Form wiederzusehen löste in mir einen der vielen Knoten, die sich bei jedem Verlust eines geliebten in mir gebildet hatten. Damals als meine Eltern mich nicht wiedererkannten schlag sich ein Strick um mein Herz und bei jedem weiteren Verlust, bei jedem geliebten den ich überlebte kam ein neuer Knoten dazu. Mein Herz fühlte sich viel zu schwer an um in seinem natürlichen Rhythmus zu schlagen. Es fühlte sich viel mehr so an als würde ich nicht leben sondern nur funktionieren. Ich funktionierte für Solaris Prophezeiung.
Egal wie oft ich versuchte den Menschen fern zu bleiben um sie am Ende nicht auch noch zu verlieren, hatte ich so einige Menschen in mein Herz gelassen. Ich lernte sie kennen, ich lernte sie lieben und später lernte ich wie es ist sie zu verlieren. Bei Sirius war das damals etwas anders. Ich hatte nicht gesehen wie er verstarb, er war viel früher gegangen und kam nicht wieder. Natürlich bildete sich auch ein Knoten für ihn, doch rede ich mir ein dass er mich nicht verlassen hatte. Für mich wachte er immer über mich. Jede Nacht sah ich ihn, neben all den anderen Sternen, den Himmel hell erleuchten.
Im Grunde hatte ich Sirius nie ganz verloren. Und trotzdem war es ein unbeschreibliches Gefühl ihn in meinem Gefährten wieder zu finden. Sirius war nicht nur ein leuchtender Stern im Himmel sondern stand nun mit seinem funkelnden Augen und seinem dunklen Fell vor mir.
Als die Verwandlung zu Ende war sah er mich zwar kurz an, doch drehte er sich schnell um und rannte in einer sehr hohen Geschwindigkeit ganz tief in den Wald. Ich versuchte ihm so gut wie möglich zu folgen ohne mich an den ganzen Wurzeln, Büschen, Sträuchern und auch tief hängenden Ästen zu verletzen. Es war nicht schwer ihn wieder zu finden, denn ich konnte seine schweren galoppierenden Schritte hören die durch den Wald halten.
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...