*Noan POV*
-Mitte des 19.Jahrhunderts-
Es war wieder eines dieser langen unerträglichen Nächte, als Vega mit dem ledernen Buch in ihrer Hand zu mir ins Esszimmer kam. Ich selbst saß, wie schon in den letzten Nächten, schlaflos, mit einem Glas Whisky alleine an dem Tisch und versuchte die schmerzen in meiner Brust zu ertränken. Für gewöhnlich würde ich auch in dieser Nacht mit einem leeren Glas in der Hand an dem Tisch einschlafen, ohne auch nur annähernd zur Ruhe zu finden.
Vega setzte sich auf den Platz von Torin und legte das Buch vor sich auf den Tisch. Ich folgte stumm ihrer Bewegung, während ich ab und an mal an meinem Glas nippte. Sie blätterte wie jede Nacht bedächtig durch das Buch.
Vor wenigen Tagen, hatte sie mich, nach einer langen Sitzung mit Elara, mitten in der Nacht in dem Esszimmer vorgefunden und hatte sich seit dem auch dazu entschieden ihre Zeit hier bei mir zu verbringen. Jedes Mal trug sie den Duft meiner Gefährtin in das Esszimmer, welches meine Nerven etwas beruhigte, weshalb ich nach einiger Zeit anfing auf ihr nächtliches Eintreffen zu warten.
Ich wusste, dass sie mich nicht alleine lassen wollte, da es nicht zu übersehen war, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Vega kommentierte es nie und fragte auch nicht nach dem Grund sondern saß einfach nur neben mir und arbeitete an ihren Notizen. Doch an dem Tag sah sie nach einigen wenigen Minuten seufzend auf.
"Es reicht. Wann warst du zuletzt bei ihr?" Ihre frage kam so unerwartet, dass ich erst nur verwundert zu ihr sah und mehrmals blinzeln musste um sicher zu gehen, dass das gerade wirklich passierte. "Was meinst du?" Vega sah mich wenig begeistert an und seufzte erneut genervt auf bevor sie ihre Hand auf meinen Unterarm legte. Mein Griff um das Glas verkrampfte sich, da ihre Berührungen seit der Nähe zu Elara irgendwie auf meiner Haut zu brennen schien. "Wann warst du zuletzt bei deiner Gefährtin?" Überrumpelt weiteten sich meine Augen, während ich in ihrem Gesicht nach einem Zeichen suchte. Ich suchte nach dem Zeichen, dass es nur ein Witz gewesen war, doch der blieb aus. Stattdessen blickte Vega ernst in mein Gesicht und wartete nur auf meine Antwort. "Woher?" Hauchte ich unfähig meine Stimme zu nutzen.
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Ich weiß es ist sehr kurz, aber hoffentlich wirkungsvoll ✨
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Mythos
ParanormalKurz bevor sein Leben auf dem Kopf steht nimmt Noan entgegen seiner Natur den Platz der rechten Hand des Königs ein. Elara wartet schon seit Jahrhunderten auf ein Zeichen und darf sich endlich mit ihrer Seele auf den Weg zu dem König machen, dort e...