20. Kämpf um ihn!

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Neo

Luis und ich liefen wieder runter zu den anderen vier Herren, welche noch immer brav auf ihren Plätzen saßen. Ich hielt die Flauschdecke von Luis vor mir, damit man mein Schlafanzug nicht sofort sah. Es war mir ein wenig unangenehm, aber andererseits wärmte der Schlafanzug meinen schnell fröstelnden Körper.

,, Alles in Ordnung?", fragte uns Kieve sofort.
,, Ja alles gut. Ich hab nur vergessen Sweetie Sachen von mir zu geben", gestand Luis ihnen vollkommen offen. Ich stand stumm neben ihm und spielte nervös mit der Decke herum.
,, Achso ", beließ es Kieve dabei. Sein Blick richtete ich auf mein von der Decke verstecken Körper.

,, Ist dir kalt?", fragte er mich daraufhin skeptisch. So wie es aussah konnte er sich denken, warum ich mich hinter der Decke versteckte.
,, Im Moment nicht ", murmelte ich verschlossen. Mir war die Situation nicht sehr angenehm und das schien Luis an meiner verkrampften Körperhaltung zu merken.

,, Setzt dich erstmal hin. Die Pizza sollte auch gleich da sein ", summte Luis und drückte mich auf die freie Couch. Genau in dem Moment klingelte es, weshalb Luis sofort zur Tür sprintete. Währenddessen sah ich in das entspannte Gesicht von Kieve, welcher kurz danach eine Augenbraue hochzog.

,, Sind die Sachen so schlimm?", fragte er mich wissend über Luis Modegeschmack. Also hatte er mich doch durchschaut!
,, Naja für Luis's Verhältnisse ist es noch recht schlicht, aber für mich ist es ungewöhnlich ", antwortete ich zögerlich. Ein belustigtes Grinsen bildete sich auf den Lippen von Kieve's Freunden. Selbst der Typ im Sessel, welcher bisher kein Wort gesagt hatte musste grinsen!

,, Kannst du es uns zeigen?", fragte mich Kieve entspannt. Ich zog meine Decke nur noch näher um mich und schüttelte verneinend den Kopf. Als ob ich mich jetzt wie ein Model aus der Decke enthüllen würde, um ihnen den Schlafanzug zu präsentieren! Kieve schien damit nicht gerechnet zu haben, weil er daran gewöhnt war, dass ihm jeder vor die Füße sprang, wenn es sich anbot.

,, Das war die falsche Antwort ", flüsterten sich Kieve's Freunde gegenseitig zu. An sich war das nicht korrekt, weil er mir keine Einschränkungen, bezüglich meiner Antwort gegeben hatte. Kieve's Augen hatten sich verdunkelt, wobei er mich wie ein Raubtier auf Jagt anstarrte. Ich hingegen beachtete ihn nicht länger und gab stattdessen Luis meine Beachtung, der mit sechs Pizzen zu uns kam.

Luis drückte jeden seine Pizza in die Hand und setzte sich schlussendlich mit seiner neben mich.
,, Wenn ihr kleckert, habt ihr ein Problem ", knurrte uns Luis warnend an, bevor er wieder zu seiner fröhlichen und aufgeweckten Seite wechselte.
,, Hab ich was verpasst?", fragte er dann, als kein Kommentar zu seiner Drohung kam.

,, Nein nichts besonderes", murmelte ich zuerst. Ich öffnete den Pizzakarton und bekam einen himmlischen Duft in die Nase. Wie lecker! Da vergaß man alle schlechten Eindrücke vom ganzen Tag.
,, Dann lasst es euch schmecken", trällerte Luis glücklich und biss in sein erstes Pizzastück hinein.

Wir machten es ihm gleich und aßen unsere bestellten Pizzen. Während dem Essen, quatschten sie über belangloses Zeug, wo ich mich eher zurückhielt. Nur wenn ich dazu aufgefordert wurde, gab ich auch einen Kommentar von mir ab. Schlussendlich blieben bei mir zwei Stücke übrig, genauso wie bei Luis. Diese wurden dann an die anderen vier verteilt, weil sie die Stücken schon mit ihren Blicken aufaßen.

,, Für euch habe ich vermutlich keine passenden Sachen", meinte Luis nach dem Essen zu den vieren. Ich kuschelte mich weiter in die Decke ein und legte mich auf das Kissen der Couch.
,, Das hatten wir uns schon gedacht. Wir schlafen einfach in Boxershorts, das genügt ", antwortete man Luis.

Ich hörte dem Gespräch nur halb zu und schlummerte lieber ein wenig in meiner Fantasie umher. Das wurde jedoch unterbrochen, als man mir mein Kissen entzog. Grimmig öffnete ich die Augen und sah wie sich Luis das Kissen auf den Schoß packte, um im nächsten Moment auffordernd darauf zu klopfen.

Brummend legte ich mich wieder auf das Kissen und schloss meine Augen. Luis's Hand fuhr durch meine Haare, sodass mir ein entspanntes Seufzen entfloh.
,, Schau mich nicht so grimmig an", lachte Luis plötzlich über irgendwen. Durch was die Person grimmig guckte oder wer die Person war, interessierte mich im Moment nicht wirklich.

Darauf gingen sie auch nicht weiter ein und wechselten das Thema durch ein anderes. Keine Ahnung wie lange sie sich unterhielten, bis sie plötzlich ein Gespräch begannen, welches mich interessierte. Ich hatte die ganze Zeit meine Augen geschlossen gehabt und vor mich hin gedöst. Man könnte denken ich schlief tief und fest, was sie vermutlich auch annahmen.

,, Ich nehme ihn dir nicht weg", flüsterte eindeutig Luis zu den anderen. Dabei ging es anscheinend um mich.
,, Pff wer weiß ", flüsterte jemand zurück. Ich konnte die Stimme nicht zuordnen, aber meine Auswahl war nicht sehr groß.
,, Was für! Ich bin sein bester Freund! Du solltest dich lieber anstrengen, wenn du ihn wirklich für dich gewinnen willst!", zischte Luis leise zurück.

Ich war Luis's bester Freund? Das berührte mich irgendwie sehr und es war schön zu wissen, dass ich jemanden so wichtig war.
,, Dafür habe ich genug Zeit, aber wenn du ständig an ihm klebst geht das schlecht!" Langsam hatte ich das Gefühl, es könnte Kieve sein, mit dem Luis gerade sprach, aber hundertprozentig war ich mir da nicht sicher.

,, Nein hast du nicht. Sweetie ist der begehrteste Junge den ich jemals gesehen habe! Es wird noch andere geben, die ihn für sich gewinnen wollen! Außerdem kannst du ihn genauso gut in meiner Anwesenheit für dich gewinnen, als ohne mich! Hör auf deine Eier zu schaukeln und kämpf um ihn! Er wird sich nicht an dich heften, wenn du nichts tust", schnaubte Luis schon fast aggressiv.

Er sprach definitiv von Kieve. Woran ich das erkannte? Weil Luis ihm die Augen aufriss, da ich niemand war, der sich so einfach hergab.
,, Tch alle aus der Schule lassen mir den Vortritt und ich hab schon mitbekommen das es nicht einfach werden würde ", knurrte Kieve leise. Wenigstens war ihm ein Punkt schon mal bewusst.

,, Du bist also sein heimlicher Verehrer, der sich bisher noch nicht mal mit einem Brief gemeldet hatte?! Schäm dich, wirklich! Zudem wirst du das alleine durchstehen, weil ich dir garantiert nicht helfen werde ihn zu erobern! Ich habe immerhin mein Wort zu halten", machte Luis Kieve klar. Er meinte meine Bitte an ihn, mich nicht mit Jungs verkuppeln zu wollen, weil ich mich erstmal finden wollte. Diese Treue rechnete ich ihm hoch an.

,, Ich hätte dich darum auch gar nicht gebeten! Er ist genau diese Art von Person, die mich interessiert, weil er sich eben nicht einfach so erobern lässt. Ich möchte ihn für mich gewinnen ohne Hilfe!", gestand Kieve ehrlich. Von Luis kamen dazu nur ein 'aww'.
,, Dann viel Erfolg Bro", meinte der doch nicht so stumme Kumpel von Kieve.

Der Rest wurde wieder uninteressant, bis sie dann beschlossen alle ins Bett zu gehen. Da ich zu schwer für den armen Luis war, trug mich Kieve noch oben, gefolgt von Luis und den anderen dreien. Kieve roch frisch... Inwiefern konnte ich es nicht beschreiben, aber mir gefiel dieser Geruch definitiv.

Kieve ließ mich auf etwas weiches, vermutlich Luis's Bett hinunter und entfernte seine muskulösen Arme von mir.
,, Ich geh mich schnell umziehen und wehe ihr fasst ihn an", drohte Luis den vier göttlichen Gestalten und sprintete im nächsten Moment ins Badezimmer.

,, Kieve was machst du? Hast dem Knirps nicht zugehört?!", schimpften plötzlich Kieve's Freunde mit ihm. Ich spürte wie die Matratze neben mir sank, tat aber weiterhin so als würde ich schlafen.
,, Ich werde dich erobern und wenn ich dich dann habe, wirst du mich nie wieder loslassen wollen ", flüsterte Kieve zu mir.

Seine Freunde ignorierte er eiskalt und auch das Risiko, dass Luis jeden Moment zurückkommen könnte, nahm er auf sich.
,, Du bist der süßeste und gleichzeitig heißeste Junge den ich jemals sehen durfte ", meinte er noch zu mir, mit der Annahme, ich könnte ihn nicht hören. Zuletzt drückte er mir noch einen hauchzarten Kuss auf die Stirn, bevor er sich wieder entfernte.

Gerade rechtzeitig, denn Luis kam im nächsten Augenblick durch die Tür gesprungen, komplett außer Atmen. Welche Blicke sie sich untereinander austauschten, konnte ich mir nur vorstellen. Kurz danach sank die Matratze wieder und zwei schmale Arme legten sich um mich.

Im nächsten Augenblick spürte ich wie man mir meine Kuscheldecke entzog, diese aber durch eine größere ersetzte. Luis zog mich näher an sich, sodass wir eng aneinander gekuschelt lagen. Wo die anderen schliefen, war mir in dem Moment komplett egal, weil ich schneller als gedacht wirklich einschlief.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt