31. Shoppingmall

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Neo

Ich liebte es abgöttisch zu träumen, weil ich dort meiner Fantasie freien Lauf lassen konnte, obwohl Träume nicht kontrollierbar waren. Bei mir waren Träume immer etwas schönes, denn meistens begab ich mich in eine Welt, wo alles möglich war. Gerade träumte ich davon als männliche Fee Pflanzen wachsen zu lassen und durch die Lüfte zu fliegen. Es war atemberaubend, bis ich plötzlich aus meinem Traum aufgeweckt wurde.

Irgendwer hatte sich zu mir gelegt und zog mich an sich! Ich würde Luis dem Kopf abreißen. Er wusste ganz genau, dass ich ein Morgenmuffel war und es nicht mochte, wenn man mich weckte, obwohl ich hätte noch länger schlafen können.
,, Luis lass das!", murmelte ich deshalb genervt und drehte mich weg. Meine Augen ließ ich gleich geschlossen, damit ich sogleich weiterschlafen konnte.

Allerdings schien mich der kleine Sausewind nicht verstanden zu haben und zog mich deshalb wieder an sich ran. Ich spürte seinen etwas kälteren Körper an meinen erhitzten Körper und wie sich die Kälte zu mir schlich.
,, Du bist kalt! Lass mich schlafen", meckerte ich ihn gereizt an. War er schwerhörig oder brauchte er körperliche Nähe, weil etwas passiert war?!

Auch dieses Mal hörte er nicht auf mich. Stattdessen packte er mich an meine Hüfte und zog mich auf sich drauf? Zerquetschte ich den kleinen Körper nicht? Nein, es fühlte sich nicht wie ein kleiner Körper an. Er war muskulös gebaut und Luis würde mich auch nicht, während ich schlummerte an meiner Taille packen. Aber wenn es Luis nicht war, wer dann? Und wie war die Person hier reingekommen?!

Unser Zimmer konnten nur wir mit unseren Armbändern von außen öffnen und von Innen konnte man sie per Klinke öffnen. Schlecht gelaunt, weil sich jemand Unbekanntes an mich drückte, fing ich an zu nörgeln. Als ich mich bewegen wollte, um von dem Körper runterzukommen, hielt mich derjenige fest.
,, Lass mich los!", knurrte ich die Person warnend an.

Grimmig öffnete ich die Augen und sah in das Gesicht von Kieve. Seine roten Lippen zierte ein leichtes Lächeln, während er mich mit seinen braunen Augen ansah.
,, Was machst du denn hier?!", fuhr ich ihn an. Ich hatte meine Arme neben seinem Oberkörper abgestützt und fixierte ihn mit wachsamen Augen. Er hatte mich geweckt!

,, Dir auch einen wunderschönen Morgen ", lachte Kieve rau. Mein Körper reagierte mit einer Gänsehaut auf seine tiefe Morgenstimme, allerdings änderte das nichts an meiner schlechten Laune.
,, Sag schon", knurrte ich ihn an. Nun schien er auch gemerkt zu haben, dass ich nicht so gut drauf war.

,, Wir wollten euch einen guten morgen wünschen und weil du noch geschlafen hast, wollte ich mich dazu legen", erklärte er mir schuldbewusst. Ihre Absichten waren genau genommen ziemlich süß, aber wenn man mich aus meinem Traum weckte, war ich ein wildgewordenes Stachelschwein.

,, Mach das nie wieder! Weck mich niemals außer ich habe dir die Erlaubnis gegeben ", belehrte ich ihn ernst. Stumm nickte er mir zu, sodass dieses Thema auch abgehakt war. Seufzend legte ich mich wieder auf Kieve drauf und schloss im nächsten Moment meine Augen. Kieve ließ es unkommentiert und krauelte mir sogar durch die Haare.

Meine Muskeln entspannten sich durch die entspannende Geste. Ich schlief zwar nicht mehr ein, konnte aber noch ein paar Stunden dösen, bis es zum Frühstück ging.

Nach dem Frühstück wollte unsere Lehrerin den Plan für heute verkünden, wobei sich die anderen beiden Lehrer zurücklehnten.
,, So alle mal zugehört!", verlangte sie nach unserer Aufmerksamkeit. Sofort wurde es leiser und sie konnte beginnen.

,, Wir fahren 10 Uhr in eine der größten Shoppingmalls in Paris. Nachdem wir euch verabschiedet haben, dürft ihr euch in mindestens Vierergruppen frei bewegen.  Ihr habt 7 Stunden Zeit, bis wir uns wieder treffen und dann in einem Restaurant Abendessen gehen. Am Abend machen wir dann noch eine kleine Bootsfahrt über die Seine", stellte sie uns das Programm vor.

Ich fand den Plan gut, weil wir Zeit für uns hatten beim shoppen und am Abend alle zusammen was unternahmen.
,, Yey shoppen", quiekte Luis bereits los. Er konnte es kaum erwarten loszufahren. Hoffentlich wollte er sich nicht noch mehr Reizunterwäsche kaufen.

,, Wir treffen uns alle 9:45 am Empfang ", meinte die Lehrerin noch schnell, bevor alle aufstanden und auf ihre Zimmer gingen. Auch wir begaben uns wieder auf unser Zimmer und mussten uns vorerst von den Jungs verabschieden.
,, Ich bin so gespannt was Paris so bietet", kicherte Luis und schmiss sich mit dem Rücken auf sein Bett.

,, Ich auch ", stimmte Kiyan dem Wuschelkopf zu. Für sie war das etwas komplett Neues im Gegensatz zu mir. Ich hatte seit meiner Geburt an hier gelebt, bis wir dann umziehen mussten. Trotzdem fand ich es schön nochmal hier zu sein und das mit meinen wahren Freunden. Meine Mobber wollte ich nie wieder sehen und besonders meinen ehemaligen besten Freund nicht. Hier war es natürlich möglich, dass sie mir über den Weg liefen, aber mal ehrlich, es gab in Paris so viele andere Menschen, da war die Wahrscheinlichkeit eher gering.

,,Wir sollten unsere Rucksäcke packen, damit wir nachher unter Stress nichts vergessen ", schlug ich den beiden vor. Zustimmend nickten sie mir zu und packten ihre Taschen schon mal vor. Schlussendlich hatte ich recht mit meiner Vermutung, denn die Zeit lief so verdammt schnell davon. Wir mussten uns sogar beeilen, um rechtzeitig am Empfang zu sein.

Nachdem alle versammelt waren, ging es zum Bus. Zu der Shoppingmall fuhren wir eine halbe Stunde, weil Paris einen furchtbaren Verkehr hatte. Umso mehr freuten wir uns endlich da zu sein und uns nach der Belehrung unserer Lehrerin in Grüppchen zu teilen. Wir waren unsere typische Gruppe aus uns dreien und den anderen Jungs. Sie wollten unbedingt mit uns kommen, um besser auf uns aufpassen zu können.

,, Guckt euch mal die Klamotten an", rief Luis total aus dem Häuschen und bestaunte die Schaufenster der einzelnen Läden.
,, Jetzt weißt du warum Neo so gut aussieht ", kommentierte Kiyan auf Luis Aussage. Überrascht sah ich den blonden Jungen an, der mein Blick gar nicht wahrnahm, weil er selber dabei war alles zu bestaunen. In dem Fall waren die beiden wirklich sehr ähnlich.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt