23. Reiseziel der Abschlussfahrt

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Neo

Heute war Montag und damit fing auch schon die neue Schulwoche an. So wie letzte Woche gingen Luis und ich, nachdem ich meine Sachen weggepackt hatte in unseren Unterrichtsraum. Der Tag begann mit einer Doppelstunde Klassenleiter, wo wir uns über viele verschiedene Themen auseinandersetzten.

,, So hört mir mal bitte alle zu", bat uns unsere Klassenlehrerin lächelnd. Unsere Klasse diskutierte momentan noch lautstark über das letzte Thema, obwohl wir dieses schon längst abgehakt hatten. Nach und nach wurden sie dann auch leiser und schenkten unserer entspannten Klassenlehrerin ihre Aufmerksamkeit.

,, Danke. Nun kommen wir auch schon bald an der Halbzeit, des Schuljahres an und wie jede der letzten 10. Klassen, fahren wir vor den Prüfungen auf Klassenfahrt. Ihr denkt vielleicht das es noch zu früh ist mit der Planung, aber das stimmt nicht. Denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Planung sehr viel länger braucht", meinte unsere Klassenlehrerin fröhlich.

Die Augen von allen schienen vor Freude zu glänzen, denn was gab es besseres als eine Abschlussfahrt?! Schulfrei war natürlich ausgenommen, natürlich wäre das auch cool, aber wir wollten ja nicht übertreiben.
Sofort schoss die Hand eines Mitschülers hoch, der eine Frage dazu hatte. Unsere Lehrerin nahm ihn dann auch dran, damit sein Arm nicht noch einschlief.

,, Wohin fahren wir?", fragte er ganz aufgeregt. Viele von uns, konnten nicht mal mehr still auf ihren Stühlen sitzen bleiben, so aufgeregt waren sie.
,, Da habe ich eine tolle Nachricht für euch. Die A und C Klässler haben sich etwas ganz besonderes für euch einfallen lassen, denn wie wir wissen, können es sich nicht alle leisten auf Klassenfahrt zu gehen ", erwähnte sie mit einem wissenden Grinsen.

Es gab tatsächlich einige aus meiner Klasse, die in armen Familienverhältnissen wohnten und für diejenigen wäre es nicht fair hier zu bleiben, nur weil sie es sich nicht leisten konnten. Nun war ich aber gespannt, was unsere Lösung dies bezüglich sein würde.

,, Eure beiden Parallelklassen übernehmen für euch die Kosten und ihr dürft entscheiden wohin die Reise geht", fuhr unsere Klassenlehrerin fort. Mein Kiefer klappte nach unten, als ich hörte was unsere Parallelklassen vor hatten und dabei erging es nicht nur mir so. Wieso, weshalb, warum?

,, Im Gegenzug wollen sie eure Outfits für die Mottowoche aussuchen. Wir Lehrer achten da natürlich drauf, dass es nicht zu weit geht", bekamen wir auch unsere Gegenleistung zu hören. Ich persönlich würde die Reise auch selber bezahlen, an Geld haperte es bei uns nämlich nicht. Das würde ich in der Pause mit Kieve abklären.

,, Also entscheiden wir heute wohin wir fahren und wer im Zimmer ist, weil wir definitiv ein Hotel buchen, wo drei in einem Zimmer schlafen können. Warum unbedingt drei? Fragt die Schulleitung, denn ich weiß es selber nicht", redete sie weiter, während unsere Aufmerksamkeit langsam wieder abschweifte.

,, Das hatten sie also in dem Gespräch gemeint, welches Kiyan halbwegs mitbekommen hatte!", fiel dem braunhaarigen Jungen ein. Jetzt wo er es  sagte, hatte er recht. Sie wussten also schon vorher Bescheid und hatten uns nicht mal ein wenig eingeweiht! Pah! So wie es aussah hatte ich doch nicht nur ein kurzes Gespräch mit den Jungs zu führen!

,, Stimmt du hast recht ", bemerkten es jetzt auch die anderen aus unserer Klasse. Jedoch dauerte es nicht lange und sie teilten sich gegenseitig schon in die Gruppen ein, obwohl wir noch nicht mal geklärt hatten, wohin wir überhaupt fuhren oder vielleicht auch flogen?
,, Kiyan du kommst bei mir und Sweetie ins Zimmer", kreischte Luis zu dem benannten Jungen, welcher sofort eifrig zustimmte.

Dank Luis hatten wir unsere Gruppe innerhalb von wenigen Sekunden gebildet, was uns den Stress abnahm jemanden zu finden. Mit Kiyan kam ich mit am besten aus meiner Klasse klar, weil ich zu ihm mehr Bezugspunkte hatte, als zu den anderen.
,, Bitte beruhigt euch! Ihr könnt mir nächste Woche sagen mit wem ihr im Zimmer seid, aber nun würde ich gerne wissen wohin es uns verschlägt ", schritt die Lehrerin nun bei dem Chaos ein.

So langsam legte sich das Chaos wieder und die Schüler überlegten stark, wohin sie fahren wollten. Es gab wirklich sehr viele schöne Orte auf dieser Welt, die ich auf jeden Fall noch sehen wollte. Ob alleine oder mit einem Partner würde sich dann entscheiden, wenn die Zeit gekommen war.

,, Was hältst du davon Neo?", sprach mich plötzlich die Lehrerin an. Ich hatte doch nur ganz kurz geträumt, da konnte ich doch die Abstimmung nicht verpasst haben!
,, W..wie bitte?", fragte ich sie kleinlaut. Es war mir sehr peinlich nicht aufgepasst zu haben. Vor allem ausgerechnet dann, wenn mich alle gespannt ansahen, als wäre meine Entscheidung lebenswichtig.

,, Ist es für dich in Ordnung, wenn wir nach Frankreich fliegen ?", wiederholte sie extra für mich ihre Frage nochmal. Sie wollten nach Frankreich? Zu meinem Heimatland? Dort wo ich vielleicht auf Personen traf, die ich nie wieder sehen wollte? Frankreich war schon groß und auch wenn wir höchstwahrscheinlich nach Paris fahren wo sich irgendwo meine alte Schule befand, hieß es noch lange nicht, dass ich sie dort treffen würde. Die Chancen standen sehr gering.

,, Klar ich wäre dabei", stimmte ich deswegen zu. Immerhin war Luis an meiner Seite, welcher mich immer und ständig beschützen würde, genauso wie Kieve und seine Freunde. Mir konnte nichts großes passieren und meinen Klassenkameraden wollte ich diesen Wunsch nicht verwehren.

Alle brachen in Jubel aus, was unsere Klassenlehrerin zum Lachen brachte. Wir waren wirklich noch Kinder, auch wenn wir schon in der 10. Klasse waren.
,, Gut ich fange die Tage sofort an ein schönes Hotel zu suchen ", kicherte sie begeistert und klatschte einmal in die Hände.

So vergingen auch die beiden Stunden im Flug und die Frühstückspause fing an. Augenblicklich sprangen alle von uns auf und verließen den Raum, aber nicht ohne über unsere bevorstehende Abschlussfahrt zu sprechen. Auch Luis plapperte ganz aufgeregt mit Kiyan, der sich zu uns gesellt hatte, über die Abschlussfahrt.

Ich schwebte noch in meinen Gedanken, während ich nach vier bestimmten Typen Ausschau hielt. Als ich sie dann an einem Baum stehen sah, steuerte ich direkt auf sie zu. Luis folgte mir sofort ganz aufgeregt, wobei mir Kiyan eher schüchtern hinterher lief.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt