33. Dein Licht ist kostbar

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Neo

Nachdem wir uns wieder alle am Bus versammelt hatten, fuhren wir weiter zu einem Restaurant. Ja der Tag neigte sich dem Ende zu und es war erschreckend zu wissen, dass wir fast 7 Stunden in der Shoppingmall waren. Luis hatte mit Abstand am meisten ergattert und ich bezweifelte, dass er nicht noch mehr gekauft hätte, wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten.

,, Shoppen macht hungrig ", sagte Kiyan, während er dem furchtbaren Autoverkehr hier in Paris zusah. Cyle neben ihm hatte seine Hand auf Kiyans Oberschenkel gelegt und strich immer wieder rauf und runter.
,, Du hast schon recht ", stimmte ich dem blonden Jungen zu. Ich hatte zwar gerade eben ein Eis gegessen, aber dieses reichte noch lange nicht aus, um meine Energie wieder auf Maximum zu produzieren.

,, Wir fahren doch schon zum Restaurant ", seufzte Kieve neben mir frustriert. Er und seine Freunde waren uns die ganze Zeit hinterher gelaufen, mussten teilweise sogar unsere Einkäufe tragen und nun waren wir diejenigen die meckerten. Tja der Spruch 'typisch Mädchen ' passte hier nicht her, es sei denn sie wollten unbedingt Sport machen.

,, Die Zubereitung dauert aber auch eine Weile ", erwähnte Tristan dann besserwisserisch. Kieve sah seinen Kumpel mit einem mörderischen Blick an, sodass dieser seine Hände hob.
,, Für wen stehst du eigentlich?", fragte ihn dann Cyle ganz entspannt. Seine Stimme hingegen hätte die Luft zerschneiden können.

,, Muss ich das beantworten?", fragte er dieses Mal kleinlaut nach. Ich drehte mich zu den beiden um und schüttelte den Kopf, um ihm eine Antwort zu geben.
,, Was ist das eigentlich für ein Restaurant?", fragte Luis wieder einmal aufgeregt. Das war tatsächlich eine gute Frage, da nicht alle das selbe aßen. In Paris gab es nämlich alle möglichen Restaurants die man sich vorstellen konnte.

,, Ich glaube eines im chinesischen Styl", murmelte Kieve neben mir nachdenklich. Ich zuckte nur mit den Schultern, weil ich nichts darüber gehört hatte. Chinesisch klang aber sehr gut, weil man viel Auswahl hatte. Nudeln, Sushi, Fisch, Reis und noch so viel mehr. Das beste daran war jedoch immer die Einrichtung!

,, Cool", meinte Kiyan dann hellhörig. Anscheinend liebte er dieses Essen oder vielleicht auch die Kultur an sich. Ansonsten verlief die Fahrt ganz ruhig, ob das unter uns auch der Fall war konnte ich nicht sagen. Ja wir hatten einen Doppelstockbus, weil wir alle in einen normalen Bus nicht hineingepasst hätten.

Nach kurzer Zeit hielt der Bus auch schon auf einem Parkplatz an. Wie aus heiterem Himmel wurden alle hellwach und standen von ihren Plätzen auf, um den Bus anschließend zu verlassen. Unsere Einkäufe ließen wir hier, weil der Bus sowieso dort stehen blieb. Der Busfahrer würde nämlich mit uns Essen gehen und danach auf die Bootstour auf der Seine.

,, Wenn wir gleich rein gehen, möchte ich das ihr euch alle benehmt, ansonsten können sich diejenigen die Bootstour abschminken! Ist das klar?", warnte uns unsere Lehrerin vor. Danach liefen wir gemeinsam in das Restaurant, welches von außen schon im chinesischen Styl prallte. Unsere Lehrerin klärte etwas mit den Angestellten und führte uns danach zu unseren Tischen.

Wie man es sich denken konnte, war das Restaurant ziemlich groß, denn in einem normalen, wäre nun jeder Stuhl besetzt. Einige Pfirsichbäume standen in den Ecken mit ihren typischen rosanen Blüten. Auch chinesische Gemälde hingen an den Wänden des Restaurants und wollten bestaunt werden.

,, Das ist ja alles auf Französisch ", stellten meine Mitschüler überrascht fest. Ich hatte damit kein Problem und konnte meine Karten einwandfrei lesen. Als ich fertig war und die Karte ablegte sahen mich meine Mitschüler mit großen Augen an.
,, Google Übersetzter?", fragte ich sie frustriert. Viele zückten sofort ihr Handy und begannen die Karte zu übersetzen.

Meinen Freunden erklärte ich die Karte ohne Übersetzer, sodass sich jeder am Ende eine Speise und ein Getränk ausgesucht hatte. Der Kellner nahm die ellenlange Bestellung auf und verschwand danach auch wieder zu seinen Kollegen. In der Zeit, wo wir auf unser Essen warteten, quatschten wir alle miteinander, aber so  damit wir niemanden störten.

Nach einer Weile kam dann auch unser Essen und die Stimmung wurde immer besser. Schlussendlich verließen wir alle mit vollen Mägen und guter Laune das Restaurant. Nun stand die Bootstour an. Aufgeregt stiegen wir alle in den Bus ein und fuhren dann zur Seine. Schnell parkte unser Bus auf einem Parkplatz und entließ uns nach draußen.

Unser Boot stand bereits da und war von vielen Lichterketten beleuchtet, damit man es auch sah. Die Sonne hatte nämlich den Himmel verlassen und hatte dem Mond das sagen gegeben. Nacheinander stiegen wir in das Boot und setzten uns auf die geschmückten Bänke. Kieve setzte sich natürlich neben mich und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Kiyan und Luis ihm sowieso den Vortritt ließen.

Ich dachte mir mal einfach nichts dabei und sah in den Sternen bestückten Himmel. Leider konnte man ihn, wegen der vielen Lichter der Stadt, nicht richtig sehen.
,, Du magst die Sterne", ertönte plötzlich Kieves Stimme neben mir. Ich sah ihn kurz im Augenwinkel an, bevor ich wieder zu den Sternen aufschaute.

,, Ja da hast du recht. Sie sind so wunderschön und niemand kann ihnen etwas anhaben", seufzte ich erschöpft. Sterne waren Sonnen und Sonnen konnten wachsen oder sterben. Das kam drauf an wie viele Himmelskörper sie während der Supernova aufnahmen. Unsere Sonne würde irgendwann sterben und als kleine braune Kugel im Weltall schweben.

,, Für mich bist du das Schönste was ich jemals sehen durfte. In meinen Augen strahlst du heller als die Sonne und niemand wird dir dieses Licht nehmen können, solange ich bei dir bin", versprach mir Kieve entschlossen. Sprachlos sah ich den Schwarzhaarigen neben mir an. Solch ein Kompliment hatte ich noch nie bekommen und es machte mich so unglaublich glücklich.

,, Danke", erwiderte ich gerührt. Ich hatte Mühe meine Tränen zurückzuhalten, weil es mich so sehr berührt hatte. Kieve legte seine Stirn auf meine und sah mir gebannt in die Augen.
,, Nicht dafür ", flüsterte er verträumt. Wir sahen uns eine ganze Weile in die Augen, bis sich das Boot bewegte. Beschämt setzte ich mich wieder richtig hin, da wir nicht alleine waren. Mich würde es nicht wundern, wenn es Luis auf Video aufgenommen hätte.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt