40. Mein unberechenbarer Freund

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Neo

,, Was ist es dann?", fragte mich nun auch Kieve. Er rückte ebenfalls näher an mich heran, um mir besser beistehen zu können. Betrübt sah ich auf meine mit Pflastern beklebten Hände und spürte wie einige Tränen auf meine Handflächen fielen.
,, Sie haben es zerstört ", wimmerte ich niedergeschlagen und ließ meine Schultern traurig hängen.

Das Wasserherz hatte für mich eine wirklich große Bedeutung gehabt, obwohl ich es diesen Tag erst gekauft hatte. Mir war bewusst, dass es ziemlich kitschig klang, aber das Herz stellte Kieves und meine Liebe dar. Nun war es zerbrochen, kurz nachdem ich es gekauft hatte.
,, Was haben sie zerstört?", fragte mich Kiyan rücksichtsvoll.

,, Ich hatte mir ein Wasserherz gekauft, dass die Farben ändern kann", erklärte ich ihm niedergeschlagen. Luis kam aufs Bett gekrabbelt und nahm meine beiden Hände in seine.
,, Das ist wirklich sehr süß von dir, aber nur weil die Idioten es kaputt gemacht haben, heißt es noch lange nicht, dass eure Liebe ebenfalls so schnell zerbricht ", ermutigte mich Luis felsenfest überzeugt.

Plötzlich stand Kieve ohne etwas zu sagen auf und ging zu seiner Einkaufstüte, die er von dem Laden bekommen hatte. Zusammen mit der Tüte kam er wieder zu mir zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz.
,, Eigentlich wollte ich sie dir erst später schenken, aber ich glaube jetzt ist der bessere Zeitpunkt dafür ", sagte Kieve zu mir, während er aus der Tüte etwas herauszog.

Es war ein Kästchen mit Herzchen und einer Schleife obendrauf, wie bei einem Geschenk.
,, Hier, nimm es ", forderte er mich auf und reichte mir dieses Päckchen. Mit geröteten Augen nahm ich ihm das Päckchen ab und sah ihn danach fragend an. Er deutete mir nur mit einem einfachen Nicken, dass ich es öffnen durfte.

Vorsichtig begann ich das Päckchen zu öffnen und war sehr gespannt, über das was sich dort drin wohl befand. Nachdem ich es geöffnet hatte, sah ich mein Geschenk noch nicht, da es mit Papier umwickelt war. Sachte nahm ich es aus der Box und begann es erneut auszupacken. Was ich dann sah, raubte mir den Atem und meine Tränen sammelten sich erneut in meinen Augen.

,, Ich habe gesehen, wie du dich nicht entscheiden konntest und wollte dir deswegen das andere auch kaufen", beichtete mir Kieve verlegen. Ich hielt das Herz mit den vielen bunten Blumen in den Händen, welches ich genauso schön fand, wie das Herz aus Wasser. Nun hatte ich ein Neues und würde es wie ein Schatz behüten.

,, Danke", schniefte ich gerührt und krabbelte Kieve in die Arme. Er drückte mich sanft an sich und gab mir einen ganz leichten Kuss auf den Mund. Ich kuschelte mich näher an ihn und war ihm in den Moment so unglaublich dankbar.
,, Für dich würde ich es immer tun", flüsterte er leise. Unkontrolliert schlich sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen.

Plötzlich klopfte es an unserer Tür. Luis sprang sofort auf, um zu gucken, wen es zu uns verschlagen hatte. Schlussendlich war es unsere Lehrerin, die den Rest von uns abholte, da sie heute Abend noch auf ein Stadtfest gehen wollten. Kieve und ich mussten hier bleiben, was ich eigentlich auch ziemlich gut hieß.

,, Wenn was passieren sollte, denkt bitte an den Schutz!", rief Luis noch, ehe er mit den anderen aus unserem Hotelzimmer verschwand. Meine Wangen färbten sich ein wenig rot, während ich das Geschenk wieder ordentlich einpackte, damit es nicht kaputt ging. Nun waren Kieve und ich alleine in dem Hotel, ohne die anderen.

Plötzlich packte er mich an der Hüfte und zog mich auf seinen Schoß, sodass ich ihn direkt ansehen konnte. Er beugte sich zu mir runter und verband unsere Lippen miteinander. Sie bewegten sich im Einklang, so als würden sie miteinander tanzen. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln und als Kieve mit seinen Händen nach unten, zu meinem Po glitt, überrollten mich die Gefühle wie ein Tsunami.

Noch nie war ich einer Person so nah gewesen, die ich liebte. Deswegen gab ich mich dem Gefühl vollkommen hin und umschlang Kieves Nacken mit meinen Armen. Kurz darauf mussten wir unseren Kuss beenden, da uns die Luft ausging. Außer Atem  sahen wir uns tief in die Augen, bis Kieve seine Stirn an meine lehnte.

,, Wie lange ich mich danach gesehnt habe ", gestand mir Kieve überglücklich. Auf meinen Lippen bildete sich ein süßes Lächeln ab, das selbst Kieve zum Lächeln brachte.
,, Du hast es dir verdient ", stimmte ich dem jungen Mann zu und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund.

,, Ich weiß, dass es mich nicht unbedingt was angeht, aber was hattet ihr heute früh eingekauft?", fragte er mich neugierig. Verlegen wurden meine Wangen rot und ich guckte schnell auf meinen Schoß, um meine Verlegenheit zu verstecken.
,,Lass mich raten. Es war Luis's Idee?", fragte er mich lachend. Zustimmend nickte ich ihm zu und sah ihm wieder in die Augen.

,, Würdest du es mir trotzdem zeigen?", fragte er mich mit einem zu niedlichen Blick. Normalerweise war das ja mein Job und nicht  seiner, doch dieses Mal wusste ich wirklich nicht, ob ich es ihm zeigen sollte.
,, Naja es ist ein wenig speziell ", stammelte ich unsicher vor mich hin. Kieve würde sich bestimmt nicht zurückhalten können, wenn ich in Reizunterwäsche vor ihm stehen würde.

,, Luis's Ideen sind doch immer speziell ", lachte er daraufhin belustigt. Bei dem Punkt musste ich ihm definitiv recht geben. Trotzdem überlegte ich stark, ob ich diesen großen Schritt wirklich machen sollte oder vielleicht noch ein wenig warten sollte. Allerdings würde ich sowieso bald aufgeben und Kieve meinen Einkauf zeigen, dafür kannte ich mich einfach zu gut.

,, Wenn du mir dein Handy gibst, ist das ein Deal ", schlug ich ihm vor und hielt ihm bekräftigend meine Hand hin, um ihm sein Handy abzunehmen. Auf Fotos wollte ich nämlich definitiv verzichten.
,, Abgemacht ", ging er drauf ein und gab mir sein Handy. Erleichtert, aber auch nervös stieg ich von Kieve wieder herunter und schnappte mir anschließend noch mein Handy.

Ich packte die beiden elektrischen Geräte weg und holte die Tüte mit der Reizunterwäsche. Mit glühenden Wangen, überreichte ich ihm die Tüte, die er mir vorsichtig abnahm. Er machte sie auf und kramte etwas in ihr herum, ehe er sprachlos zu mir aufsah.
,, Deswegen wart ihr heimlich weg", fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Ich nickte ihm nur sachte zu und musste schwer schlucken.
,, Könntest du sie mir vorführen ?", fragte er mich gleich danach. Mit feuerroten Wangen sah ich meinen Freund an, der mal wieder diesen Blick aufgesetzt hatte.
,, Bitte!", flehte er mich an, wodurch ich dann schlussendlich doch einknickte.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt