34. Hoffnungsschimmer

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Neo

Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht, sah ich zu der berühmtesten Sehenswürdigkeit Frankreichs auf. Der Eiffelturm streckte sich in vielen hellen Lichtern dem Himmel entgegen. Er war für viele das Wahrzeichen der Liebe, obwohl ich meine Liebe ganz woanders entdeckt hatte.
,, Es ist wirklich schön hier", murmelte Kieve neben mir, um unsere Stille zu brechen.

,, Ja das stimmt. Bei euch ist es aber auch nicht schlecht ", erwiderte ich mit einem schmunzeln. Kieve zog eine Augenbraue hoch und musterte mich amüsiert.
,, Nicht schlecht? ", wiederholte er kopfschüttelnd und sah wieder nach vorne. Er hatte doch selber damit angefangen, also sollte er auch mit so einer Antwort rechnen.

,, Allerdings. Ich muss zugeben, das die Gesellschaft sehr offen ist und es mehr Männer gibt die trainieren", erläuterte ich meine Meinung nochmal ein wenig detaillierter. Natürlich zog ich die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen jungen Mannes wieder auf mich.
,, Wie kommst du darauf, dass wir mehr trainieren als Franzosen?", fragte er mich neugierig.

,, Bei euch gibt es um jeder Ecke ein Fitnessstudio und eure Werbung spricht Bände ", lachte ich vergnügt. Selbstverständlich gab es auch Frauen, Männern oder was auch immer, die nicht trainieren gingen. Das war komplett normal, weil nicht jeder den gleichen Geschmack hatte.

,, Da ist schon was dran", gab er grinsend zu. Kieve machte mich fertig, aber dafür genoss ich unsere Zeit zusammen sehr, weil man mit ihm wunderbar lachen konnte. Einige seiner  Witze waren zwar etwas flach, aber die Stille danach, war immer das lustigste daran.
,, Ich habe ja meistens auch recht ", merkte ich mit gestrafter Brust an.

Lachend strubbelte er mir durch die Haare und zog mich danach näher zu sich ran.
,,Wie du meinst", sagte er nur dazu und strich mir hauchzart über die Arme. Mir lief ein angenehmer Schauder über den Rücken, durch dieses kribbelnde Gefühl auf meinem Arm. Ich fühlte mich bei ihm so leicht. So als könnte ich bei ihm so sein, wie ich wirklich war.

Da mir dieses Gefühl von Geborgenheit und dieser Leichtigkeit gefiel, lehnte ich mich an ihn an. Mein Kopf bettete auf seiner breiten Schulten, während ich meinen ganzen Körper entspannte. Seine Hand, die mir eben noch leicht über den Arm gestrichen hatte, ging auf Wanderschaft. Schlussendlich legte er sie auf meine Taille, um mich schützend festzuhalten.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, ehe ich meine Augen schloss und die angenehm kühle Luft einatmete. Einen kurzen Moment später, spürte ich wie er mir einen Kuss auf den Kopf drückte und seinen Kopf auf meinen ablegte. Die restlichen Fahrt über kuschelten wir zusammen und beobachteten die Sterne oder die Lichter der Stadt.

Es war wirklich ziemlich romantisch gewesen, aber keiner von uns hatte es sich getraut den anderen zu küssen. Wohlmöglich wäre es auch anders verlaufen, wenn wir alleine gewesen wären, wo uns nicht so viele Augenpaare beobachtet hätten.
Zurück im Hotel gingen alle rauf zu ihren Zimmern.

Kieve und seine Freunde wollten uns noch bis zu unserer Tür begleiten. Tristan und Niklas wünschten uns eine gute Nacht, während sich Cyle und Kiyan einen leidenschaftlichen Kuss unterzogen. Kiyan und Luis gingen schon mal rein, während ich noch unschlüssig vor Kieve stand.
,, Wir gehen schon mal vor", meinte Cyle. Er schnappte sich die anderen beiden und verschwand in eine andere Richtung.

Nun waren wir beide alleine vor meinem Hotelzimmer und sahen uns tief in die Augen. Ich konnte erkennen, dass Kieve sehr unsicher war und um die unangenehme Stille zu unterbrechen fing ich an zu reden.
,, Der Tag heute war echt schön", stammelte ich ein wenig und sah wie mir Kieve zustimmend zunickte.

,, Das stimmt, aber leider habe ich heute nicht alles erreicht, was ich erreichen wollte ", gestand mir Kieve ehrlich. Überrascht und gleichzeitig neugierig sah ich den schwarzhaarigen jungen Mann an. Er hatte sich für heute einen Plan gemacht und ein Ziel gesetzt? Aber wofür?

,, Was hast du denn nicht geschafft?", fragte ich ihn mit großen neugierigen Augen. Ja ich wollte es unbedingt wissen, obwohl mich sowas eigentlich nichts anging. Kieve sah vorerst ziemlich unschlüssig aus, bevor er dann aber näher an mich ran schritt.
,, Ich wollte dir eigentlich noch näher kommen ", offenbarte er mir sein Ziel leise.

Trotzdem verstand ich was er gesagt hatte und sah den gutaussehenden jungen Mann vor mir an. Innerlich überlegte ich, ob ich ihm nicht ein wenig helfen sollte. Immerhin wollte ich mittlerweile auch mit ihm zusammen sein. Er war unglaublich süß und rücksichtsvoll zu mir. Dazu akzeptierte er alles an mir und kämpfte schon einige Monate um mich.

,, Du hast so lange durchgehalten und es wäre dämlich einfach aufzugeben, jetzt wo du  schon so nah dran bist ", meinte ich aufrichtig zu ihm. Sprachlos sah er mich an, sodass ich den Augenblick ausnutzen konnte und ihm einen ganz leichten und gleichzeitig schnellen Kuss aufdrückte.
,, Gute Nacht", wünschte ich ihm, während ich schnell in mein Zimmer flüchtete.

Seufzend lehnte ich mich an der verschlossenen Zimmertür an und sah im nächsten Moment in zwei neugierige Augenpaare. Luis und Kiyan sahen mich neugierig an und wollten unbedingt wissen was passiert war. Ich drückte mich von der Tür ab, um mich danach auf der Bettkante meines Bettes niederzulassen.

Luis und Kiyan machten es sich auch neben mir bequem.
,, Hört auf, mich so anzustarren" meckerte ich meine Freunde frustriert an. Sie mussten auch immer alles wissen, was mit meinem Liebesleben zutun hatte.
,, Dann erzähl du, was noch passiert ist, nachdem wir weggegangen sind", forderte mich Luis schelmisch grinsend auf.

Seufzend legte ich mich auf den Rücken, sodass meine Füße über dem Boden baumelten.
,, Naja am Anfang haben wir uns nur stumm angeschaut, bis ich dann gesagt habe, dass es heute echt schön war. Er hat mir zugestimmt und gemeint nicht alles geschafft zu haben, was er sich vorgenommen hat ", begann ich den beiden von unserem Gespräch zu erzählen.

Sie hörten mir gespannt zu und unterbrachen mich nicht.
,, Ich habe aus Neugier gefragt, was er sich denn vorgenommen hat. Er sagte, er wolle mir noch näher kommen. Für mich hat es sich so angehört, als würde er langsam schlapp machen und deswegen hab ich ihm verdeutlicht, dass er doch schon so weit gekommen ist und es jetzt dumm wäre aufzugeben", erklärte ich den beiden, während ich an die Decke unseres Hotelzimmers schaute.

,, Danach war er still und naja ich habe ihn dann schnell geküsst und bin hier rein gerannt", erzählte ich ihnen das Ende ein wenig leiser. Wie erwartet freute sich Luis ein Bein aus und hüfte ganz aufgeregt in unserem Zimmer herum.
,, Es ist bald so weit! Ich spüre es! Ihr werdet so unglaublich süß zusammen sein ", schwärmte unser Wuschelkopf verträumt.

,, Wieso bist du vor ihm weggerannt?", fragte mich Kiyan, der noch immer ruhig neben mir saß. Ich sah dem blonden Jungen in die Augen und zuckte ahnungslos mit den Schultern.
,, Ich fand es ein wenig unangenehm und wollte seine Reaktion nicht sehen. Außerdem sollte ihm das Mut und Hoffnung geben, damit er nicht einfach so aufgibt ", erklärte ich Kiyan verlegen.

Meine Wangen hatten sicherlich einen roten Schimmer angenommen, den ich nun sowieso nicht mehr verstecken musste.
,, Aber der Kuss hatte doch eine Bedeutung oder?", fragte er mich weiter. Ich raffte mich auf und stützte mich auf meinen Ellenbogen ab, um ihn besser ansehen zu können.
,, Ja natürlich ", meinte ich entsetzt. Ich würde meinen ersten Kuss niemals aus Spaß verlieren!

,, Okay ", seufzte Kiyan erleichtert und sah wieder zu unserem Wirbelwind hinüber. Luis kam mit glänzenden Augen zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. Dabei quetschte er meine Wangen ein wenig und ließ mich wie ein Kugelfisch aussehen.
,, Morgen wird Reizunterwäsche für dich gekauft ", bestimmte Luis einfach so für mich.
,, Warum?", fragte ich ihn verwirrt. Ich brauchte sowas doch überhaupt nicht.

,, Du willst doch bestimmt das beste erste Mal deines Lebens haben oder?", fragte er mich grimmig. Natürlich wollte ich, dass mein erstes Mal gut wird, aber brauchte ich dafür unbedingt Reizunterwäsche?
,, Schon, aber..", wollte ich protestieren, doch Luis ließ mich nicht aussprechen.
,, Dann ist es ja geklärt! Morgen geht es los ", freute sie die Mandarine riesig und würde sich auch nicht mehr umstimmen lassen.

Meine viel zu direkten Kontakte (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt