Verdammt war ich nervös. Tag drei. Tag drei! Ich hatte mich vor der Szene gefürchtet und nun lag sie direkt vor mir.
Ich war aufgeregt gewesen bevor der Dreh angefangen hatte. Doch es war irgendwie anders. Jetzt war ich völlig aus dem Häuschen.
Ich hatte mir gerade die Zähne geputzt und saß nun in der Maske. Ich ging immer wieder den Text los. Denn ich wollte den langen Text beherrschen. Ich wollte mich auf das konzentrieren was wichtig ist.
"Bist du bereit?" Fragte mich Jonas, als er mich an der Tür abholte. Ich nickte und holte tief Luft.
Wir gingen in die große Halle und marschierten zum Set.
Der Plot war simpel. Großer Tennisspieler mit Imageproblemen der sie ausgleichen wollte indem er mit Problemjugendlichen arbeite. Ava war Betreuerin der Jugendlichen. Es war erstaunlich wie sehr James seiner Rolle glich.
Das Set in dem der Kuss stattfand war in dem kleinen Schlafzimmer, das Ava als Erzieherin bewohnte. Sie stritten sich und Derek folgte Ava. Weshalb sie noch mehr stritten und dann küsste Derek sie einfach. Weshalb sie sich wieder stritten. Eigentlich stritten sie die meiste Zeit. Doch es war ein gesundes Streiten. Sie waren füreinander da. Auch wenn sie sauer aufeinander waren.
Und jetzt war ich hier und spielte Ava. Und James war Derek. Das Streiten konnten wir. Auch wenn wir die letzten Tage kein Wort gewechselt hatten. Was nicht an mir lag. Ich hatte es versucht. Mehrfach. Doch James hatte mich regelrecht ignoriert. Er war komisch. Distanziert und schien beschäftigt. Immer. Nicht das wir vorher Freunde gewesen wären. Aber immerhin hatten wir miteinander freundlich sprechen können. Seit der Party aber war da nichts mehr und das machte mich auch nervös.
Die letzten Tage hatten wir strikt unsere Arbeit gemacht. Dann war er verschwunden. Eigenartig.
Und jetzt sollten wir knutschen. Es war ein totaler Bruch zu den Szenen, due wir bisher gedreht hatten. Wir hatten ein paar Büroszenen, die Kennenlernszene und einiges mit den anderen gedreht. Und Kelly war begeistert. Aber vor versammelter Mannschaft mit James Sinclaire zu knutschen? Das war eine andere Hausnummer.
Ich sollte dringend mal wieder zuhause anrufen. Das würde mich etwas erden. Nicht das ich ihnen auf due Nase binden würde, dass ich mit James knutschen würde. Mateo würde vermutlich wütend sein. Er war einer der beschützenden Sorte. Auch wenn es keine Gefahr gab.
"Ella!" Rief Kelly als sie mich sah. Sie und Christin standen neben dem Set und unterhielten sich. Hielten aber inne als ich ankam. Es herrschte schon regen treiben. Auch James war schon da, der mit seiner hübschen Assistentin ein oaar Meter von uns entfernt stand und auf sein Telefon starrte.
"Hallo, Kelly." Begrüßte ich sie. Heute hatte ich sie tatsächlich noch nicht gesehen. Anders aks gpr James, war das heute meine erste Szene. Also genügend Zeit darüber nachzudenken. "Wie fühlst du dich?" Fragte Christin und ich rang mir ein Lächeln ab.
"Keine Angst, wir gaben das alles besprochen und geübt." Sie meinte wir haben die Szene gespielt. Nur eben ohne den Kuss. "Es wird alles gut gehen. Du bist ha nicht alleine." Sagte Kelly aufmunternd. "Und ich bin sicher, dass James ein guter Lüster ist." Scherzte sie dann. Doch auch das konnte mich nicht beruhigen.
"Oh hast du das gehört?" Fragte plötzlich James, der sich uns unbemerkt genähert hatte. Sie lachte. "Alles Hörensagen. Oder willst du widersprechen?" James lachte. Ein tiefes, echtes Lachen. "Oh nein. Würde ich so unterschreiben." Gab er aus und sah dann mich an. "Also, Rodriguez, lehn dich zurück und genieße die Show!"
Er grinste so überheblich, dass sich bei seinen Worten sofort diese Wut in meinem Bauch bildete. Dieses altbekannte Gefühl, dass er immer in mir auslöste. Mamà nannte es mein Temperament.
"Lass uns loslegen." Sagte er, legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich. Warum war er heute nicht so abweisend und kühl wie die ganze letzte Woche? Jetzt auf einmal war er so eigenartig nah. Und dieses charmante Lächeln hasste ich auch. Wie konnte er so ruhig sein, während ich so aufgeregt war. Vielleicht küsste er so viele Frauen. Aber ich küsste generell ziemlich wenig und er schaffte es mich zu verunsichern, ohne etwas zu tun.
"Entspann dich, Rodriguez." Sagte er und führte uns zu unseren Positionen.
Mit einem tiefen Atemzug schloss ich meine Augen. Versuchte Elka zu vergessen und Ava zu werden. Dann hörte ich David, der alle um Ruhe bat uns eine Sekunde später rief er: "Action!"
"Du mit deinem charmanten Lächeln und dieser schmierigen Art." Sagte ich schnaubend, verzog angewidert das Gesicht und marschierte an ihm vorbei. "Du glaubst du kannst alles haben. Das du alles bekommst und nichts dafür tun musst. Tja, in deiner Traumwelt ist das vielleicht so. In der Realität in der ich lebe und die Jungs auch, ist das nicht so. Hier muss man kämpfen. Für alles." Er nickte. Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Oh ja. Du, kleine Ava, weißt alles über mich. Und du weißt was ich alles tun oder nicht tun musste. Du weißt dass mir alles in meinem Leben immer zugefallen ist. Nur weil ich es wollte. Ich musste noch nie wirklich arbeiten." Schrie er und in seinen Augen glitzerte es gefährlich.
"Nenn mir nur eine Sache, Derek, die du wirklich, wirklich unbedingt wolltest und nicht haben konntest, hm?" Rief ich mit erhobenem Zeigefinger. Er packte meine Hand, das Hesicht vor Wut verzogen, doch mein Blick in seine Augen verrieten mir wie angespannt er war.
Mein Herz raste. Mit jeder Sekunde die verging wurde die Soannung größer. Ich hielt die Luft an. Sein Griff wurde fester und mit einem Ruck, zog er mich an sich. "Oh." Hauchte ich. Er war mir plötzlich so nah, sein Körper an meinem. "Dich, Ava. Dich will ich jetzt wirklich unbedingt."
Dann presste er seine Lippen so hart auf meine, dass es wehtat.
Aber er war gleichzeitig auch zärtlich. Seine Finger ließen mein Handgelenk los, legten sich auf meine Hüfte, fuhren zu meiner Taille und presste mich an sich. Mir entlohnt ein Seufzen und James nutzte die Gelegenheit um mit seiner Zunge in meinen Mund zu tauchen. Ich erwiderte den Druck und presste mich an ihn. Seine Fingerkuppen fuhren zu meinem Hintern und griffen in mein Fleisch. Langsam löste er unseren Kuss, liebkoste meine Wange, mein Kinn, meinen Hals. Zog eine Linie von meinen Lippen zu meinem Schlüsselbein. "Baby." Keuchte er und suchte - und fand - wieder meinen Mund. Und ich wusste, wir müssten aufhören. Doch ich hoffte sehr, wir würden es nicht tun.
DU LIEST GERADE
The Big Move
RomanceJames Sinclair ist heiß. Nicht auf die süße Art und Weise. Sondern auf die Er-weiß-genau-wie-er-auf-Frauen-wirkt-Weise. Und er ist ein Arschloch. Als Sportler ist er es gewohnt mit wunderschönen schlanken Frauen zu verkehren. Als Berühmtheit ist er...