Ella
"Oh dios mió." Flüsterte ich, als ich aus dem Flughafengebäude kam. Ich war erledigt. Aber ich war so aufgeregt, dass ich es bis jetzt kaum gemerkt hatte.
Ich war vorher noch nie geflogen und es war ein Abenteuer. Ich hatte wie ein Kind aus dem Fenster gestarrt und die Wolken beobachtet.
Nervös sah ich mich um und lächelte als ich einen jungen Mann in Anzug sah, der mit einem Tablet an einem schwarzen Wagen, beim Taxistand, wartete und die Menschen scannte, die das Gebäude verließen.
Mit einem Lächeln ging ich auf ihn zu und ich sah, dass er mich erkannte. Er schien also mein Headshot-Foto gesehen zu haben.
"Miss Rodriguez, schön sie kennenzulernen." Sagte er und reichte mir die Hand. "Ich bin Jonas und fahre Sie zu ihrem Hotel. Ich werde für Ihren gesamten Aufenthalt für Ihr Wohlbefinden zuständig sein. Also was auch immer es ist, ich bin Ihr Mann." Erklärte er und lächelte aufrichtig. Er packte das Tablet weg, nahm mir meinen Koffer ab und hob fragend die Augenbrauen. "Ist das all Ihr Gepäck?" Wollte er wissen und ich nickte. "Ich brauche nicht viel. Aber Jonas, bitte nenn mich Ella." Antwortete ich schlicht. Er nickte.
Ich hasste es wenn mich jemand bei meinem Nachnamen ansprach. Nicht weil ich mich dessen schämte, sondern weil ich das einfach nicht war. Ich war Ella. Einfach Ella. Nicht Izabella Sofia Carmen Rodriguez.
So nannte mich nur meine Mutter wenn ich etwas aufgefressen hatte. Oder wenn ich ihr nicht zuhören wollte. Als Kind also quasi immer.
"Nun gut, Ella. Dann lass uns los." Begann Jonas, als er meinen Koffer in den hinteren Bereich des Wagens geladen hatte und zur hinteren Tür ging. Doch bevor er sie für mich geöffnet hatte, saß ich schon auf dem Beifahrersitz.
"Oh, entschuldige. Macht es dir was aus?" Fragte ich und wollte schon wieder aussteigen. "Oh nein. Das ist für mich in Ordnung." Sagte er, doch sah mich mit einem skeptischen Blick an.
Er schloss die Tür und joggte um den Wagen herum. Dann stieg er ein und steuerte in den Verkehr.
"Ich bringe dich ins Hotel. Du hast ein paar Stunden um anzukommen. Um sechs treffen sich der Hauptchast, der Regisseur und die Produzenten zum Abendessen." Erklärte er mir, während ich gebannt aus dem Fenster starrte und alles in mich einsaugte. Alles war so grün, die Häuser irgendwie bunt. Die gesamte Insel schien zu blühen. Vielleicht war es aber auch meine Aufregung. Ich hatte immer noch die rosarote Brille auf und war überdreht.
"Weißt du etwas über den restlichen Cast?" Wollte ich wissen und löste meinen Blick vom Fenster.
Jonas verzog das Gesicht. "Ich kenne keinen Namen. Aber was ich gehört habe scheint es jemand zu sein, den man kennt." Antwortete er kryptisch. "Moment nur ein Name?" Wollte ich wissen. Mir war klar, dass es sich um eine romantische Komödie drehen sollte und das war auch schon alles, was Libby, meine Managerin, mir hatte sagen können.
Als sie mich jor einigen Wochen zum Casting feschickt hatte, sagte sie es sei ein Versuch wert. Normalerweise wurden in solch großen keine Unbekannten Namen gecastet. Jedenfalls niemand mit so wenig Erfahrung im Film. Ich hatte ein paar Werbespots gedreht, ein paar Gastauftritte in kleineren Produktionen. Aber das hier war meine erste Hauptrolle.
Und wegen der Größe der Produktion hätte ich gedacht, der Cast würde aus mehr Leuten bestehen, als nur die beiden Hauptcharakteren.
Zumal das meine Nervosität keinesfalls beruhigte. Mir war klar, dass ich alleine war. Nur hatte ich auf ein vertrautes Gesicht gehofft.
Doch wenn mein Partner niemand unbekanntes war, so war das sicherlich eine gute Möglichkeit, um etwas zu lernen, doch nichts um meine flatternden Nerven zu beruhigen.
"Mach dir keine Sorgen. Du wurdest sicherlich aus einem guten Grund ausgewählt."
Er sah mich kurz an und lächelte aufrichtig. Ich nickte. Doch auch das aufrichtige Lächeln, des attraktiven, blonden Mannes neben mir beruhigte mich wenig. Mit jedem Meter den wir weiterfuhren wurde ich Kur Koch aufgeregter.
Das war es. Das war es worauf ich hingearbeitet hatte. Tausende Castings. Hunderte Tablereeds und mindestens doppelt so viele Enttäuschungen.
Aber das hier war meine Chance. Und ich wollte sie nutzen. Und doch nagte die Unsicherheit an mir.
Ich konnte mich nicht mal daran erinnern, wie oft ich wegen meines Aussehens abgelehnt wurde. Wie oft mir gesagt wurde, dass in dieser Branche kein Platz für Plus Size Frauen war. Das kein Platz für Latinas war. Das kein Platz für mich war. Und ganz ehrlich manchmal stand ich kurz davor ihnen zu glauben. Und doch war das hier meine Chance es zu schaffen und es allen zu Beweisen.
Wir fuhren von einem Highway auf eine unbefestigte Schotterstraße. Pinkfarbene Blumen und ein Holzschild begrüßten die anfahrenden Fahrzeuge in einem Resort.
Wie fuhren bis zu einem großen modernen Gebäude, doch Jonas hielt nicht an, sondern fuhr daran vorbei auf einen kleinen Weg und hielt nach ein paar Minuten an einem Bungalow.
Dahinter sah ich das Meer und den weißen Strand. Palmen säumten einen Pfad, der direkt um den Bungalow zu einer Tür führte.
Jonas lud meinen Koffer aus und zeigte mir den Weg.
Wir betraten den Bungalow über eine kleine Terrasse durch eine geöffnete Glastür in der weiße Vorhänge sanft im Wind wehten. Es war das klassische Klischee. Und es war fantastisch.
Ich sah mich in dem kleinen Bungalow um. Ein Kingsize- Bett mit weißen Laken, Bambusmöbel, ein modernes Badezimmer und das Meer direkt vor der Nase.
"Das ist unglaublich." Sagte ich und sah begeistert zu Jonas, der meinen Koffer auf eine Bank neben dem Bett legte.
"Es ist wirklich schön hier." Bestätigte er. Dann holte er eine Schlüsselkarte aus der Jackentasche.
"Damit hast du Zugang zu deinem Bungalow und zu den Hotelbereichen wie dem Spa, dem Fitnessstudio und den Unterhaltungsräumen." Ich nickte und nahm sie ihm ab. Dann reichte er mir ein IPhone. "Und damit kannst du mich erreichen. Die Produktionsleitung wird sich auch darüber melden. Alle Termine sind im Kalender gespeichert. Alles weitere wird in den nächsten Tagen besprochen." Erklärte Jonas mir schlicht. "Ich lasse dich jetzt ankommen und hole dich um viertel vor sechs ab und begleite dich zum Abendessen." Sagte er und wandte sich zum Gehen. Kurz bevor er den Bungalow verlassen hatte, sagte ich noch: "Jonas?" Er hielt inne und sah mich kurz an. "Danke. Du bist wirklich sehr freundlich." Er lachte. "Das ist mein Job, Ella."
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The Big Move
RomantiekJames Sinclair ist heiß. Nicht auf die süße Art und Weise. Sondern auf die Er-weiß-genau-wie-er-auf-Frauen-wirkt-Weise. Und er ist ein Arschloch. Als Sportler ist er es gewohnt mit wunderschönen schlanken Frauen zu verkehren. Als Berühmtheit ist er...