Ella
"Feliz nochebuena!" Wünschte Mamá als wir den Raum betraten. Die Jungs trugen schon ihre Pyjamas und saßen ungeduldig am Tisch.
Sie musterte uns neugierig und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Denn James war seltsam. Er war nicht sarkastisch, unfreundlich oder miesgelaunt gewesen. Etwas was ich immer angenommen hatte, das zu seinem Charakter gehörte. Doch er war ruhig. Ruhiger, als normal wäre. Und es machte mich nervös. Hatte ich etwas falsches gemacht? Waren wir ihn zu viel? Ich konnte verstehen, dass meine Familie zu viel werden konnte.
Wir setzten uns und er saß mit nun gegenüber. Neben mir der Platz war zwar gedeckt, doch wie heute früh schon frei. Mamá deckte ihn jedes Jahr für Papá. Eine kleine Tradition, die ihr Trost spendete.
"Ich bin so froh, dass ihr alle hier seit." Rief sie und legte ihre Finger aneinander. Wir taten es ihr gleich und warteten, bis sie ihr Tischgebet beendet hatte. Selbst James schien mitzubeten.
Sie dankte für das Essen, für ihre Familie und für James. Auch wenn der davon nicht viel mitbekam. Sein spanisch war miserabel. Nicht das ich ihm ein Vorwurf gemacht hätte.
Wir aßen und Lucas erzählte von irgendeiner Party auf der er vor einiger Zeit war. Ein paar Minuten später, kamen wir zu unseren alten Feiern und dann zu Papá.
Mamá wurde ganz sentimental und griff nach meiner Hand. Mit Tränen in den Augen, sagte sie: "Ich bin so froh, dass du noch bei uns bist, Isabella." Sagte sie leise und ich erwiderte den Druck ihrer Hände. Ich hatte mich schon gefragt, wann wir darüber sprechen würden. Wir taten es jedes Mal. Und jedes Mal sagte ich ihnen, dass alles in Ordnung war. Jedes Mal, log ich sie an.
"Ich bin auch froh. Es ist alles gut, Mamá." Ich warf unauffällig einen Blick erst zu Adrian, dann zu James. Sie beide musterten mich nur. Doch James sah aus, als würde er gerade hochkonzentriert ein Rätsel lösen.
"Ich bin so froh, dass er nicht euch beide geholt hat." Nun begann sie zu Schluchzen und ich sah mich hilfesuchend um. Doch dir Jungs sahen alle weg. Ich erhob mich und ging zu ihr, legte meine Arme um sich und drückte sie an mich.
"Es war nicht meine Zeit, dass weißt du doch." Flüsterte ich leise. Sie nickte. Doch die Tränen ließen nicht nach. "Lass uns essen, Mamá. Dann sieht die Welt gleich viel besser aus!" Sie lachte auf. "Das hast du von deinem Padre. Der glaubte auch, dass man alles mit Essen lösen konnte." Kommentierte sie und ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl sinken. "Ist das denn Falsch?" Wollte ich wissen und sie schüttelte den Kopf. "Nein, das ist richtig. Dein Papá war ein weiser Mann."
Sie beruhigte sich zwar etwas, doch ich spürte ihren Blick immer wieder auf mir.
Um kurz nach Mitternacht zogen wir auf die Couch um. Matheo ließ sich in dem alten Sessel nieder, Mamá auf der Couch, Adrian auf der einen Seite und James auf der anderen Seite von ihr.
Lucas und ich, wir waren die jüngsten und hatten die Aufgabe, wie jedes Jahr, die Geschenke zu verteilen.
Es dauerte nur ein paar Minuten, da hatte jeder einen kleinen Haufen vor sich liegen. Ich lehnte mich seitlich an die Couch und bemerkte erst gar nicht, dass James, der direkt neben mir saß mir abwesend übers Haar strich. Es fühlte sich gut an und ich verkniff mir ein leises Stöhnen.
Mamá musste anfangen mit ihren Geschenken, weil sie die älteste war. Vorsichtig öffnete sie ihr erstes Geschenk. Wir wussten alle, dass ihre Lieblingsschokolade von Lucas kam. Er verschenkte sie jedes Jahr. "Was es gefällt ihr doch auch jedes Jahr!" Rief er immer ganz empört. Und Mamá war immer ganz Begeistert.
Von Matheo bekam sie Wolle, damit sie uns noch mehr Socken stricken konnte. Etwas, was man ihrer Meinung nach nie genug gaben konnte. Von Adrian gab es eine neue gusseiserne Pfanne, die sie sich gewünscht hatte, auch wenn er sie erst kaufen würde, wenn sie die perfekte ausgesucht hatte. Und bei James Bilderrahmen fing sie beinahe wieder zu weinen an. Sofort bat sie uns für ein Foto zusammenzurücken. Und obwohl James das Bild schießen wollte, bestand sie darauf den Selbstauslöser zu nutzen.
Dann war Matheo dran, nachdem diskutiert wurde, wie weit er und James auseinander lagen. Stellte sich heraus, dass er erst am 30. September Geburtstag hatte. Er war also Waage. Ungewöhnlich.
Wir einigten uns darauf, dass James am Schluss auspacken, denn ihm war es egal.
Matheo bekam fast nur Küchenutenilien und einen Gutschein. Ich verdrehte Lächelnd due Augen, doch er freute sich."Davon kaufe ich mir das neue Buch von Enrico Alvarez." Sagte er und bedankte sich in der Runde.
Adrian erhielt zwei neue Platten, von mir und James und freute sich darüber wie ein kleiner Junge. Er bekam außerdem eine CD mit Liebesliedern, die definitiv von meiner Mutter kam. Von Matheo erhielt er ein Ersatzteil für seine Anlage, an der oft herumspielte und von Lucas einen iTunes-Gutschein. Weil er auch mal im 21.Jahrhundert ankommen musste, wie Lucas sagte.
Dann war ich an der Reihe. Adrian lächelte und sagte mir, dass sie alle zusammengelegt hatten und ich hlffnete zuerst das etwas größere Paket. Es war eine kleine Digitalkamera und ich lächelte in die Runde. Ich sagte immer, dass ich gerne eine Kamera hatte, um besondere Momente einzufangen und zu konservieren und es war ein wirklich durchdachtes Geschenk. Dazu bekam ich nich ein Fotoalbum, dass ich dann mit den Fotos, die ich machte füllen konnte. Ich nahm mir fest vor es zu tun und mein Leben in einer Forostory zu verewigen.
Das führte mich zu meinem letzten Päckchen. Es war eigentlich keine Überraschung, dass es von James war und ich fragte mich wirklich, wann er es besorgt hatte. Immerhin waren wir zusammen unterwegs. Doch wir hatten uns auch eine halbe Stunde getrennt, in der ich sein Geschenk besorgt hatte.
Vorsichtig öffnete ich das silberne Papier und brachte eine schwarze, große Schmuckschatulle zum Vorschein. Ich erstarrte, als ich das Logo sah. Langsam hob ich den Blick und sah ihm ins Gesicht. Ich wusste was darin war, ohne es zu öffnen. "Das hättest du nicht tun sollen!" Sagte ich im Flüsterton. "Ich wollte es aber tun." Langsam schüttelte ich den Kopf. "Das ist zu viel, James." Aber er lächelte nur und schüttelte ebenfalls den Kopf.
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The Big Move
RomanceJames Sinclair ist heiß. Nicht auf die süße Art und Weise. Sondern auf die Er-weiß-genau-wie-er-auf-Frauen-wirkt-Weise. Und er ist ein Arschloch. Als Sportler ist er es gewohnt mit wunderschönen schlanken Frauen zu verkehren. Als Berühmtheit ist er...