James
Es war dieses Stöhnen. Das Seufzen. Der Anblick. Alleine der Gedanke daran machte mich wahnsinnig. Es war fast eine Woche her.
Wir drehten heute im Club. Und sie trug dieses Kleid. Das Kleid, das ich ihr ausgezogen hatte. Es erinnerte mich sofort daran, wie sie sich angefühlt hatte, wie sie geklungen hatte, wie ihre Gaut geschmeckt hatte.
Ich verzog das Gesicht und kippte den Rest des Whiskys herunter. Wir hatten den Dreh beendet und die Crew war zu einer kleinen Party übergegangen.
Zu meinem Glück gab es Alkohol. Doch als ich zur Tanzfläche sah, wo Ella mit Eric und Kelly stand, konnte ich es kaum genießen.
Eric hatte seine Hand auf ihrem Rücken. Viel zu nah an diesem unglaublichen Hintern.
"Noch einen!" Rief ich dem Barkeeper zu, der knapp nickte und mir den Drink kurz danach vor die Nase stellte.
Mit jedem Glas und jedem Blick über meine Schulter sank meine Laune weiter.
Ich hatte versucht ihr aus dem Weg zu gehen. Ich hatte versucht normal zu sein und während Ella das wegstecken wie ein Profi, war ich am Arsch.
All meine Gedanken drehten sich um Ella. Und sie heute in de Kleid zu sehen, dass ich ihr ausgezogen hatte... Auch wenn sie es nur gespielt hatte, so hatte ich sie gesehen, wie sie gekommen war. Und ich fragte mich mit zunehmender Dringlichkeit, ob es der Wahrheit nah kam.
Ob sie wirklich so aussah? Ob sie so aussehen würde, wenn ich sie kommen lassen würde? Mit meinen Fingern? Mit dem Mund?
Ich kippte den nächsten Whisky runter und nickte dem Mann hinter der Theke zu. "Lass am besten gleich die Flasche stehen." Gab ich knurrend aus. Ich hatte keine Zeit für halbe Sachen.
Warum stand sie lachend neben dem beschissenen Eric und ich saß hier rum und versank in Selbstmitleid und Fantasien?
Ich schloss gequält die Augen, als ich ihr Lachen zu mir herüber schwappen hörte. Dieses Geräusch schoss direkt in meinen Schwanz. Schmerzhaft.
Ich konnte nicht aufhören daran zu denken, wie sie sich angefühlt hatte auf meinem Schoß. Ihr Gewicht, dass sich auf mich legte. Wie sie sich an mir rieb. Wie alles an ihr zu meinem Körper passte. Es war als wäre sie für mich gemacht. Als wäre ich für sie gemacht.
Und mit jedem Schluck wurde das Verlangen größer und meine Selbstbeherrschung kleiner.
Aber auch meine Wut wuchs. Denn ich konnte sie nicht haben. Warum konnte ich das nicht akzeptieren? Warum konnte mein Körper das nicht verstehen? Und warum fing mein Kopf auch damit an?
Sie war alles, was ich verurteilte. Sie war dick, laut, zu maskulin, sie hatte Ballast, eine Familie, die ich kannte und war zu viel für einen Fick.
Und trotzdem wollte ich sie. Ich wollte sie nicht nur in mein Bett zerren. Sondern ich wollte mich mit ihr auf die Couch setzen und schlechte Filme sehen. Ich wollte mit ihr in meiner Küche kochen. Ich wollte sie anfassen, wann ich wollte. Sie sollte da sein, wenn ich nach Hause kam. Ich hasste das Haus mittlerweile. Es war zu ruhig, zu groß, zu leer.
Wütend griff ich nach der Flasche und schenkte mir ein. Für mich war der Abend gelaufen. Ich würde die Flasche killen und dann nach Hause fahren. Dann würde ich wenigstens einschlafen, ohne zu bemerken, dass das Haus leer war.
Und Morgen konnte Trev mich beim Training dann zusammenscheißen. Das war mir egal.
Ich kippte auch diesmal die bernsteinfarbene Flüssigkeit in einem runter und leerte dann den letzten Schluck der Flasche ins Glas. Wieder sah ich über die Schulter. Mittlerweile stand Ella mit Eric alleine und unterhielt sich angeregt mit ihm. "Blöder Wichser." Schnaubte ich kalt. Er war ein Arschloch und ich war nicht besser als er. Aber ich war zu egoistisch um es zu akzeptieren. Würde er sie anfassen, sie sogar küssen, würde ich ihn umbringen.
Ich wusste der Alkohol schürte diese Aggression. Und hätte ich darüber nachgedacht, hätte ich gemerkt, dass ich war wie mein Vater. Aber ich konnte nur daran denken, wie er sie berührte. Wie sie, in seinen Armen, stöhnte. Wie sie ihn berührte. Dieses Wimmern... Es gehörte mir. Nur mir. Aber ich hatte mich entschieden. Ella und ich konnten nicht...
"Langer Abend?" Ruckartig wandte ich mich um und rutschte fast von dem Barhocker. Ella stand plötzlich, direkt neben mir. "Oh wow." Sie griff nach meinem Arm, doch ich schüttelte ihn sofort ab. "Du bist betrunken. Geht es dir gut?"
Ich schnaubte genervt. Was für eine beschissene Frage!
"Mir geht es bestens." Nuschelte ich gemein. "Okay. Was hab ich gemacht?" Fragte sie mich irritiert, weil ich sie so anfuhr. Dabei wusste ich das sie nichts gemacht hatte. Sie war einfach nur sie. Einfach Ella.
"Nichts." Ich sah über meine Schulter zu Eric. "Okay. Was hat er gemacht?" Fragte Ella dann und sah mit gerunzelter Stirn zu ihm hinüber. "Er..." Sie sah mich durchdringend an. "Er bringt dich ständig zum Lachen." Er berührt dich. Ich brach ab. Verzog das Gesicht und griff nach meinem Glas. Doch es war leer. Sie Flasche neben mir auch.
"Gut. Ich denke wir sollten dich nach Hause bringen." Sie wollte mir auf die Beine helfen, doch ich rutschte alleine ungelenk vom Hocker und schnappte meinen Mantel. Völlig betrunken torkelnd marschierte ich zum Ausgang, ohne nach rechts oder links zu gucken.
Ich bekam nicht mit, dass Ella hinter mir war. Erst als sie mir die Tür der schwarzen Limousine öffnete und mir hineinhalf. Dabei striffen ihre Haare meine Wange und ich seufzte leise. Ich legte meine Hand an ihre Wange und lächelte. "Ich wünschte du könntest zu mir gehören." Sie blinzelte und ihr Ausdruck wurde warm. "Ich wünschte ich könnte dich küssen." Flüsterte ich weiter und sie lächelte sanft. "Ich wünschte..." Sie unterbrach mich. "Wir können darüber reden, wenn du nüchtern bist, James."
Ich nickte. Es wklang wie eine gute Idee. "Bringst du mich nach Hause? Bitte?" Flehte ich sie beinahe an und entlockte ihr damit einen dieser Seufzer.
"Ich will nicht alleine sein. Ich bin immer alleine." Fügte ich hinzu und klang regelrecht verzweifelt, als ich glaubte sie würde mich hängen lassen.
Doch sie nickte und rutschte hinter mir in die Polster. Und für einen Augenblick hatte ich das Gefühl ich könnte wieder atmen.
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The Big Move
RomansaJames Sinclair ist heiß. Nicht auf die süße Art und Weise. Sondern auf die Er-weiß-genau-wie-er-auf-Frauen-wirkt-Weise. Und er ist ein Arschloch. Als Sportler ist er es gewohnt mit wunderschönen schlanken Frauen zu verkehren. Als Berühmtheit ist er...