Kapitel 57: Ella - Nicht ganz nach Plan.

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Ella

Immer wieder ging ich die Choreographie durch. Küssen, anfassen, zum Bett, auf ihm sitzen, so tun als ob, Cut! Es war wie ein Mantra in mein Hirn eingebrannt. Und ich hoffte ich würde es so gut wie möglich hinter mich bringen.
Die letzten drei Drehtage war James höflich aber distanziert gewesen. Er war direkt nach den Szenen in seinem Trailer verschwunden. Und kurz vor den Szenen wieder raus gekommen.
Wir hatten beide ein paar Termine außerhalb und  hatten uns nur ein paar kurze Minuten getroffen. Aber es fühlte sich komisch an.
Nach Weihnachten fühlte sich alles irgendwie komisch an. Selbst seine Berührungen schienen bedächtig. Und auch während des Drehs schien er genau aufzupassen, was er berührte. Das war ein Sprung von dem was wir im Wohnzimmer getrieben hatten.
Ich betrat die Umkleide und sah zu Miranda, die mich freundlich begrüßte. Das Make-Up würde schwer deswegen war eine Stunde eingeplant. Und ich war froh, über die paar Minuten Ruhe.
Diesmal trug ich ein wunderschönes, enganliegendes, dunkelrote Kleid. Die Szene würde chronologisch direkt nach der Club-Szene spielen, die wir erst in ein paar Tagen shooten würden.
Als ich nach über einer Stunde, im Bademantel, die Hackenschuhe in den Händen und den schweren Schmuck an Hals und Ohren, die Garderobe verließ und auf das Set zusteuerte sah ich James, wie er mit einer Assistentin sprach. Ich brauchte kein Zauberer sein, um zu erkennen, dass sie flirteten. Er beugte sich zu ihr, sie errötete und spielte mit den Haaren. Ich seufzte und wandte den Blick ab.
Sie war dünn, blond und schön. Etwas schüchtern vielleicht. Doch sie war genau sein Beuteschema und es sollte mich kaum überraschen, doch es fühlte sich trotzdem beschissen an.
Aber ich sah gut aus. Und wenn er das nicht sah, war er der Idiot. Denn wirklich, ich sah heiß aus.
Ich begrüßte Kelly und David, die freundlich wie immer kurz mit mir die Szene besprachen. Dann ging ich hinüber zu Christin, die mit mir nochmal die Choreographie durchging. Sie fragte mich mehrfach, ob ich mit der Untersuchen einverstanden sei. Ob die Kleidung passte und ob ich mich wohl genug fühlte, um die Szene zu drehen. Sie war ein Schatz. Ich bejahte alles und dankte ihr.
Denn auch wenn James undnich gerade eine eigenartige Beziehung hatten, so vertraute ich ihm. Er hatte mir kie den Grund gegeben, es nicht zu tun. Und auch wenn er ein Arsch war, so respektierte er Grenzen. Meine Grenzen. Und das ohne das ich sie aussprechen musste.
Ich stellte mich auf meine Position, schloss die Augen und ging innerlich meinen Text durch. Ich war überrascht wie leicht es mir fiel, mir immer die Texte zu merken. Es fühlte sich natürlich an, mit James zu spielen.
Ashley war für mich die schwierigste Drehpartnerin. Aber das lag wohl daran, dass sie mich irgendwie einschüchterte. Sie war schön und schlau. Sie war irgendwie perfekt und das machte mich nervös.
"James?" Rief David und sofort kam er angejoggt. Er trug eine schwarze Anzughose und ein weißes Hemd. Die Ärmel hochgeschoben, die obersten zwei Knöpfe geöffnet. Er war so heiß. Das war nicht fair. Als er in den Gang trat, der zum Set der Wohnung führte und mich sah, blieb er abrupt stehen. Und zu meiner Genugtuung sah ich wie er mich musterte. Wie sein Biick über meinen Körper fuhr und wie er schluckte. Dann öffneten sich seine Lippen und er holte tief Luft, bevor er neben mich trat und mechanisch in seine Rolle schlüpfte. Seine warme Hand legte sich auf meinen unteren Rücken.
"Bereit?" Fragte er, als David mit seiner Checkliste anfing. "Immer, Baby." Sagte ich leise und stieß ihn mit der Schulter an, was ihm ein kleines Lächeln entlockte.
"Ella, du machst mich echt wahnsinnig." Flüsterte er, gerade als David rief "Action!"
Mit schnellen wütenden Schritten marschierte ich zur Tür. Mit flinken Fingern öffnete ich sie und schmiss die Tür hinter mir zu, aber James fing sie auf und sah mich an.
Die Kamera wechselte und nun waren wir im Raum. "Was willst du noch hier?" Rief ich und versuchte ihn aus der Tür zu schieben. "Ich will wissen, was zum Teufel das sollte." Sagte er laut, schob mich in den Raum und warf die Tür zu. "Was genau meinst du?" Wollte ich wissen. Und verschränkte abweisend die Arme.
Und als ich meinen Blick hob, sah ich die Wut in seinen Augen. Er oackte mich, fast grob. Seine Finger gruben sich in mein Fleisch und er zog mich an sich. Ich versuchte mich von ihm wegzulehnen.
"Willst du ihn?" Fragte er kalt. Seine Hand fuhr zu meinem Gesicht. "Willst du, dass er dich anfasst? Dass er dich küsst? Dass er dich kommen lässt?" Seine Worte verursachten eine Gäbsehaut auf mir und ich unterdrückte ein Schaudern. Es fiel mir unter seinem Blick schwer meinen Text zu sagen.
"Es war nichts." Flüsterte ich und sah ihm direkt ins Gesicht. "Und es wird auch nie etwas sein." Fügte ich hinzu und ich wusste nicht mehr länger, ob das Avas Worte waren. Oder vielleicht Ellas Worte.
"Du bist der einzige Mann den ich will." Sagte ich ernst und wusste, dass ich seinen Namen hätte sagen sollen. Als mein Blick wieder seinen streifte, erkannte ich, dass auch er es wusste. Und ich hoffte, er würde es verstehen. Auch wenn ich mich noch immer rausreden konnte.
Eigentlich hatten wir noch ein paar Zeilen. Aber die Luft war so dick, mein Herz schlug so schnell und ich wusste nicht, ob ich es noch länger aushielt. Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da zog er mich an sich und rammte seine Lippen auf meine. Seine Finger Gruben sich in meine Taille, presste mich hart an sich. Härter, als abgesprochen. Das hier entsprach nich wirklich der Choreo. Doch ich erwiderte seinen Kuss so inbrünstig, dass es keine Rolle spielte.
Doch ich versuchte meinen Teil der Choreographie zu übernehmen und ging die Liste durch. Dabei erwiderte ich den Kuss und stöhnte leise.
Meine Hände legten sich auf seinen Rücken, zogen ungeduldig an seinem Hemd und versuchten es aus seiner Hose zu befreien. Ich konnte es kaum erwarten, seine Haut an keiner zu spüren.
"Cut!"

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