Du läufst eilig den Korridor hinunter um deinen Mann einzuholen.
„Sev!" rufst du ihm hinterher, in der Hoffnung er würde stehen bleiben, doch dem war nicht so.
„Revelio." flüsterst du und seine Schuhabdrücke zeigten sich, da du sie zuvor mit Silencio belegt hattest. Schnell wird dir bewusst das er nicht in Richtung Kerker stürmte, eher das Gegenteil war der Fall: Nach einem anstrengenden Spurt kamst du nun über die gefühlt tausendste Stufe zum Astronomieturm.
Dort stand er, sein Umhang ließ sich vom Wind tragen und sein Blick galt der Ferne.
Du schweigst eine ganze Weile und beobachtest seinen Anblick. Er war definitiv eine Erscheinung, die dich anzog wie ein Magnet. Du bekamst nicht genug davon.
Du räusperst dich nun nach einigen Minuten und gesellst dich zu ihm ans Geländer.
„Es ist schön hier oben..." bemerkst du zaghaft.
Doch er antwortet nicht, auch nicht nachdem du ihm extra viel Zeit gabst.
„Sev, bitte ignoriere mich nicht. Rede mit mir." bittest du ihn.
„Liebst du ihn?" fragte er nun.
„Wen?"
„Lupin. Hast du Gefühle für ihn?" fragte er erneut, doch es lag eher Trauer als Hass in seiner Stimme.
„Was? Nein! Nein, nicht mehr als Freundschaft. Und auch diese hat er nun vertan, mit seinem dämlichen Verhalten."
„Und zuvor?"
„Da war nichts!"
Deine Stimme zitterte merkbar.
„Dein Körper...verrät etwas anderes." schnauft er und dreht sich endlich zu dir um.
„Was? Wie oft noch? Er war mir wichtig! Ja, als Freund. Lieben tue ich nur dich, Sev! Warum machst du es mir wieder so schwer? Ich habe Partei ergriffen für..."
„Für ihn!" zischte er dich an.
„Nein für dich du! Willst du nach Azkaban, weil du Lupin getötet hast? Ich habe dich damit geschützt!" wendest du mit ernster Miene ein.
„Du wolltest ihn retten, geb es zu!" brummte er.
„Ich wollte dich retten! Vor dir selbst! Warum nur...kannst du es nicht sehen, dass ich dich liebe!"
Deine Augen wurden wässrig, während du verletzt zu ihm aufblickst, deine Hand lag auf seiner linken Brust, unter der sein Herz schlug.
„Ich bin nicht diese Lily...." flüsterst du und seine Augen weiten sich.
„Ich habe dir schon einmal etwas dazu gesagt, ich will. Diesen Namen. Nichtmehr hören!" bellte er dich nun an und du ziehst deine Hand zurück.
„Du musst mit mir reden, endlich. Ich muss wissen wer sie war und noch viel wichtiger, wer du bist, Severus Snape."
„Ich bin...Abschaum. Mehr musst du nicht wissen, schlimm genug das du mich geheiratet hast."
„Hör auf damit, dich selbst zu bemitleiden! Ich bin glücklich mit dir, aber bitte erzähle mir endlich etwas über dich!"
Du erkanntest an seinem gequälten Gesichtsausdruck , dass er hin und her gerissen war.
„Wenn du mich liebst, teilst du deine Vergangenheit mit mir."
Er atmete angestrengt ein und aus und packte zu deiner Verwunderung deine rechte Hand, dabei legte er sie in seine.
„Y/n....es ist unverzeihlich. Ich habe schlimme Dinge getan. Mein Leben...ist keine schöne Geschichte."
„Dann teile sie umso mehr mit mir, ich helfe dir dabei!"
„Du bist...wirklich zu gut für mich,y/n." seufzt er und drückte deine Hand noch fester.
„Meine Kindheit war schwer, mein Vater war ein Alkoholiker, der meine Mutter schlug und später auch mich, weil ich eingriff. Sie war eine Hexe, er war ein Muggel. Er kam nicht mit ihrer...Neigung, so wie er es nannte, klar. Und als er erkannte, dass ich genauso wie sie war...nannte er mich eine Missgeburt. Fortan. Er benutzte meinen Namen nichtmehr." erklärte Snape verbittert und spannt seinen Körper vor Wut an.
„Das ist so schrecklich...es tut mir Leid, was dir zugestoßen ist...Sev."
„Ich gab mir die Schuld als Kind. Meine Welt war grau, es gab keine...Farben. Bis ich sie traf...."
„Lily?"
„Ja...Lily Evans."
„Wie hast du Sie kennengelernt?"
„Ich hatte ein Versteck...wo ich mich oft aufhielt, um Abstand zu meinem Vater zu bekommen. Unter einer großen Weide. Ich hörte zwei Mädchen, die sich stritten und kam hervor. Da erblickte ich ein Mädchen mit feuerrotem langem Haar, blasser Haut und grünen Augen...sie lächelte mich an. Wir wurden Freunde...ihre Schwester hänselte Sie, wegen ihrer Zauberkräfte."
Seine Augen funkelten kurz auf, als er Lily beschrieb. Er muss sie wirklich sehr gemocht...nein geliebt haben. Was war das für ein Stechen in deiner Brust...Eifersucht? Jedenfalls tat es weh.
„Ich habe mich im ersten Moment...in Lily verliebt. Doch...ich habe ihr nie meine Liebe gestanden. Sie war alles für mich. Die einzige Sonne in meiner grauen Welt."
„Oh Sev..." langsam kullerte eine Träne über deine Wange, du fühltest mit ihm. Er war damals so alleine. Auch wenn ein erwachsener Mann vor dir stand, sahst du in diesem Moment den Schmerz des kleinen Jungen in seinen Augen.
„Wir gingen zusammen nach Hogwarts...Sie kam zu meinem Bedauern, nach Gryffindor. Ich nach Slytherin."
„Und dann kamen Lupin und seine Freunde?"
„James Potter, hatte es schnell auf mich abgesehen. Er verstand ebenfalls wie wichtig Lily mir war, ich habe sie jederzeit begleitet. Doch er hat mich schikaniert...wo es ging, dieses arrogante Schwein." knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
„So ein Arschloch." bestätigst du ihn.
„Er und seine...ach so tollen Freunde, taten alles dafür, dass ich mich unwohl fühlte. Lily fing an sich für Potter zu interessieren. Ich war verletzt und eifersüchtig und nannte Sie dann...ein Schlammblut." gab er zögerlich zu und löste seine Hand von deiner, doch du ergreifst Sie erneut.
Er sah dich verwundert an.
„Es war sicher nicht in Ordnung das zu sagen...ich meine, ironischerweise bist du selbst ein Halbblut. Aber....sie war doch deine Freundin! Wie konnte sie das dulden? Sie hat dich nicht verdient...das ist meine Meinung. Sonst hätte sie sich für dich eingesetzt."
Er sah dich mit gerunzelter Stirn an, als wäre er erstaunt über deine Worte.
„Denkst du das wirklich? Ich wandte mich zur dunklen Magie, ich fing an mich mit Malfoy und Le Strange abzugeben! Ich wurde in den Kreisen aufgenommen und so führte das Eine zum Anderen! Ich wurde ein Todesser noch bevor ich volljährig war, y/n! Und du redest von jemand hätte mich nicht verdient?"
„Du hattest deine Gründe! Ich sage nicht das du alles richtig gemacht hast, doch wer hat das schon! Sie hat dich im Stich gelassen, als du sie am meisten gebraucht hast! Das macht keine Freundin. Dabei bleibe ich." schnaufst du nun und sahst ihm fest in die Augen.
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Dunkle Verbindung
Fanfiction* Fortsetzung von Dunkle Begierde * Bitte lest erst mein 1. Buch, diese Geschichte knüpft hier an! :) Y/N Snape muss den Verlust ihrer getöteten Eltern verarbeiten, der Einzige der Informationen hat ist ihr Bruder Brian, der im Koma liegt. Doch Sie...