2. Kapitel - Fluchtversuch

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PoV. Sam

Es ist unüblich einen schwarzen Range Rover von 2005 und ein ebenfalls schwarzen Lambogini, dessen Form an einen Sportwagen der Superreichen erinnert, hier zu sehen. Ich weiß jedoch leider nicht genau, wie das Modell heißt. Beim Range Rover hingegen bin ich mir sehr sicher, da mein Vater ein Poster von dem, in seinem Schlafzimmer hat. Es ist sein Traum mal einen eigenen zu besitzen. Aber bisher konnten wir noch nicht genug Geld beiseite legen. Aus den beiden Autos, die circa 150 Meter von mir entfernt stehen, steigen plötzlich mehrere Leute aus. Aus dem Lamborgini steigen zwei schwarz gekleidete Personen aus. Sie bleiben neben den offenen Türen des Autos stehen. So als ob sie sicher gehen wollen, schnellstmöglich verschwinden zu können, falls nötig. Danach öffnen sich die Türen des Range Rovers und diesmal sind es vier Personen, ebenfalls schwarz gekleidet. Was wollen solche Leute bloß in dieser Gegend? Dennis hätte mir doch gesagt, wenn er Verstärkung mitgebracht hätte, oder? Allesamt sehen in meine Richtung. Ich verstehe nicht wieso und schaue nach hinten, vielleicht steht etwas hinter Dennis seinem Auto, was sie ansehen. Doch die Straße ist leer. Oh scheiße, dass sieht so aus, als würden sie zu mir wollen. Aber wieso? Der Fahrer vom Lamborgini nickt den Personen aus dem Range Rover zu, worauf drei von ihnen langsam in meine Richtung kommen. Fuck, fuck, fuck! Wo bleibt bloß Dennis? Ich entscheide mich blitzschnell dazu auszusteigen. Ich kann hier wohl schlecht auf diese Leute warten, wer weiß was die wollen. Eins ist klar, bestimmt nichts gutes, dafür ist es eindeutig zu spät. Ich nehme meine Tasche und laufe zur Haustür, dann rufe ich nach Dennis und meinem Vater, aber es kommt nur ein: <Ich bin gleich bei dir Sam!>, von Dennis. <Ein gleich könnte zu spät sein!>, rufe ich noch. Dann sehe ich die drei Personen auf mich zu rennen. Also ergreife ich die Flucht. Meine Tasche habe ich weggeschmissen, die hindert mich nur am laufen. Immer schneller renne ich die Straße hinunter und immer lauter werden die Schritte hinter mir. Oh verdammte Scheiße! Ich bekomme Panik. Was wollen die bloß von mir? Was hab ich getan? Ich biege in die nächst beste Straße ab. Wo soll ich bloß hin? Wo bin ich sicher? Die Schule! Fällt es mir ein, doch dann realisiere ich, dass die viel zu weit weg ist. Solange könnte ich unmöglich dieses Tempo beibehalten. Also neuer Plan! Wohin, wohin, wohin? Frage ich mich immer wieder. Ich weiß einfach nicht wohin ich soll. Deshalb laufe ich immer weiter die Straße hinunter. Die Schritte hinter mir sind immernoch da. Wobei sie näher kommen! Scheiße, ich bin geliefert! Dann höre ich Motorengeräusche. Der Lamborgini fährt an mir vorbei und blockiert 50 Meter vor mir den Weg. Fuck, was mach ich bloß? Ich kann nirgends abbiegen, denn es geht erst nach dem Lamborgini links in eine Straße. Ich könnte um das Auto herum laufen, aber der Range Rover zerstört meine Pläne, denn er blockiert nun die andere Hälfte der Straße. Okay, also ganz klassisch über den Lamborgini rüber, wie in den ganzen Filmen. Aufgeben geht nicht! Ich springe vor dem Lamborgini in die Luft und stütze mich mit der rechten Hand auf der Motorhaube ab, bis ich auf der anderen Seite lande. Das ist echt knapp gewesen, so eine Motorhaube ist irgendwie länger als ich dachte. Die Schritte hinter mir hören auf. Dafür höre ich eine Autotür sich öffnen und neue Schritte kommen extrem schnell näher, ich will gerade abbiegen, als ich auch schon zu Boden geworfen werde. Meine Knie schlagen auf der Straße auf und ein Schmerz durchdringt meinen gesamten Körper. Mit meinen Händen fange ich meinen Oberkörper ab, doch auch dort entsteht ein höllischer Schmerz. Ich will mich aufrappeln, doch die Person hinter mir drückt mich zu Boden. Dann höre ich weitere Schritte auf mich zukommen. Sofort bekomme ich Panik und will mich befreien, doch keine Chance. Als die anderen Personen stehen bleiben, werden meine Hände hinter meinem Rücken zusammen gebunden. Dann zählt der Typ hinter mir: <Eins, zwei, drei!> bei drei werde ich von zwei Personen hochgerissen und auf meine Füße gestellt. Die Knie kann ich kaum bewegen, sie tun einfach zu sehr weh, das gibt bestimmt blaue Flecke. Mein Herz schlägt so doll, dass es jeder im Umkreis von einem Kilometer hören müsste. Wo bleibt bloß Dennis? <De…!> Ich will schreien, nach Dennis, der doch gleich da sein wollte, doch mir wird sofort der Mund zu gehalten von dem einen Typen hinter mir. Er schiebt mich weiter zum Range Rover, als ich das begreife, versuche ich alles dagegen zu setzen. Ich weiß, wenn ich in diesem Auto bin, dann ist es vorbei! Ich darf bloß nicht in dieses Auto! Augenblicklich stemme ich meine Füße auf den Boden, meine Knie schmerzen dabei zwar extremst, aber es ist meine einzige Chance. Nun steigt der Fahrer vom Lamborgini aus, als er sieht, dass ich mich wehre und wir mehr oder weniger auf der gleichen Stelle verweilen. <Kenan, jetzt streng dich verdammt nochmal an!>, ruft der Kerl beim Lamborgini. <Versuch ich ja, aber die ist echt hartnäckig!>, gibt der Typ namens Kenan hinter mir als Antwort. Ich werde alles tun, um nicht in dieses Auto zu müssen! Ich versuche zu schreien und mich aus Kenans Griff zu befreien, aber außer, dass wir auf der selben Stelle bleiben, passiert nichts. Nun treten auch die drei anderen in mein Sichtfeld. Dem einen trete ich sofort in die Eier, wodurch sich leider der Abstand zum Range Rover um einen Meter verkleinert. Der Typ hockt sofort jammernd am Boden. Der nächste Kerl hält daher Abstand, weshalb ich mich wieder mit beiden Beinen auf die Straße stemme. Das eine Mädel versucht wie Kenan mich zum Range Rover zu drücken, aber ohne wirklich großen Erfolg. Ein Seufzen vom Lamborginifahrer ertönt, dann geht er schnellen Schrittes zum Range Rover und holt etwas heraus, mit dem er auf mich zu kommt. Was wird das jetzt?

Als er direkt vor mir steht, bekomme ich nur noch schlecht Luft, so viel Angst habe ich, vor dem was gleich passiert. In seiner Hand hält er ein weißes Tuch, welches er mit einer Flüssigkeit tränkt. <So Prinzessin, schön tief Luft holen.>, sagt er mit einem gemeinen Grinsen, als er mir das Tuch auf Mund und Nase drückt. Ich bekomme Panik! Das ist ein Betäubungsmittel, ich darf jetzt bloß nicht atmen! Doch ich bin so unter Schock und außer Puste, dass ich nicht lange die Luft anhalten kann. Als der Kerl vor mir merkt, wie meine Augen langsam schwerer werden, grinst er noch mehr: <Na geht doch Prinzessin!>, höre ich noch.

Dann wird alles schwarz und ich verliere meine Körperspannung. Einige Hände scheinen mich noch zu packen. Mehr bekomme ich nicht mit.

☆☆☆
Wer hat es hier bloß auf Sam abgesehen?

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