PoV. Sam
Am nächsten Morgen treffen wir uns alle gemeinsam in der Küche zum Frühstück und jeder bekommt seine Aufgaben zugeteilt.
Dannach begleitet Cedric mich zum Startprogramm für die Neulinge. Auf dem Weg sieht er mich immer wieder kurz an und lächelt dann. Irgendwie macht mich das nervös.
<Was ist denn?>, frage ich deshalb genervt. <Ach nichts. Ich musste nur daran denken, wie… ach egal.>, winkt er ab. Doch ich bleibe stehen und verschränke meine Arme. Mit ernster Miene sage ich: <Sag schon! Vorher geh ich nicht weiter.>
Cedric sieht mich verwundert an, lacht dann aber kurz und kommt auf mich zu. Erst als er direkt vor mir steht, so dass kaum ein Blatt zwischen uns passt, sagt er: <Wie süß du gestern in Collins Armen eingeschlafen bist. Ihr seid schon echt ein süßes Paar.> <Wir sind nicht zusammen!>, widerspreche ich in der selben Sekunde.<Du bist vielleicht nicht auf dem neusten Stand. Collin ist da ganz sicher anderer Meinung.> <Wie kommst du denn darauf?>, hake ich weiter nach. Ich brauche Antworten, was geht hier vor? <Du kennst Collin noch nicht so gut, ich schon. Wenn du ihm nichts bedeuten würdest, hätte er dich erschossen und dir kein neues Leben besorgt. Oder hätte dich nicht aus dem Kerker geholt, sondern dort verrotten lassen. Er hätte dich auch nicht duschen oder in seinem Bett schlafen lassen. Und gestern Abend war wohl mehr als deutlich. Ich kann Collins Kontakt mit anderen Frauen an einer Hand abzählen, ok? Eine ist unsere Mutter und eine Alicia, die restlichen hat er erschossen. Und dann gibt es dich, die ganz anders, als alle bisherigen Frauen in seinem Leben, ist. Plötzlich ist er ganz anders, im positiven Sinne. Er hat die Worte unserer Mutter wohl verinnerlicht.> Gespannt höre Cedric zu. Und nach einigen Minuten komme ich zu dem Entschluss, dass er Recht zu haben scheint.
Doch eine Sache muss ich noch wissen: <Was hat sie gesagt?> Cedric zögert kurz, doch scheint sich dann geschlagen zu geben. <Wenn du verstehst was Liebe bedeutet, dann folge deinem Herzen zu der Person, die dich nur beim Gedanken an sie, zum Lächeln bringt. Denn nur diese Person rettet dich aus der Dunkelheit.>
Eine Gänsehaut zieht über meine Haut, mit großen Augen sehe ich Cedric direkt in seine. Das Braun scheint mich zu verschlingen, ich entkomme Ihnen kaum. Erst als sich Cedric umdreht und weiter geht, kann ich mich aus der Starre lösen und ihm folgen.
Ich kann nicht glauben, dass Collin mich offensichtlich mag und ich das gar nicht so mitbekommen habe. Klar ist es mir immer mal wieder aufgefallen, aber dabei gedacht habe ich mir nicht so viel…
Ich sollte darüber unbedingt mit Collin reden. <So wir sind da, hier sind deine Kameraden.>, unterbricht Cedric meine Gedanken und zeigt auf die zwei Jungen und das eine Mädchen vor mir. Sie beäugen mich kritisch, ich sage einfach nur <Hi>. Doch daraufhin kommt nur ein Nicken zurück. <Ich hol dich nachher wieder ab, viel Spaß.>, damit geht Cedric wieder und lässt mich hilflos wie ein kleines Kind im Kindergarten zurück.
Die drei Scannen mich erstmal von oben bis unten ab. Dabei wohl fühlen tuhe ich mich so gar nicht. Die Klamotten, die ich trage, fühlen sich so fremd an. Auch wenn zumindest wir beiden Mädchen die gleichen enganliegenden Ganzkörperanzug tragen. Der in schwarz unseren kompletten Körper von Hals bis Knöchel verdeckt. Die schwarzen Sneaker sind noch nicht eingelaufen, das spüre ich bei jedem Schritt. Wie auch? Ich trage sie gerade mal 10 Minuten oder so.
Wir vier sehen uns alle gegenseitig an, aber es scheint schon sofort eine Gruppenbildung stattgefunden zu haben. Denn sie sprechen zu dritt und drehen sich von mir weg. Mir war nicht klar, wie unwilllommen ich sein würde, wissen sie wer ich bin? Kennen sie meine Geschichte? Das hat sich sicherlich rumgesprochen. Um nicht doof rumzustehen, sehe ich mir den Raum an, in dem wir stehen. Es ist ein grauer Flur, völlig kahl und unbedeutend. Doch durch eine Scheibe, kann man auf eine Raumschießanlage sehen.
Ich werde ganz sicher nicht schießen, das habe ich mir selbst geschworen.
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Im Auge der Mafia
Teen Fiction~Abgeschlossene Geschichte~ 》Im Auge der Mafia《 •Erst beobachten sie dich und dann bist du plötzlich selbst mitten drin, im Auge dieser Verbrecherorganisation. Was könnte das Leben der 17-jährigen Sam wohl mehr auf den Kopf stellen? Gleich dreimal e...