16. Kapitel - Matteo Garcia

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PoV. Sam

Ich werde langsam wieder wach, doch sobald ich die Schmerzen spüre will ich gar nicht noch wacher werden. Es tut einfach alles weh, mein Kopf pocht ganz laut. Und die Stellen wo der Sicherheitsgurt gesessen hat, brennen und drücken ganz doll, weshalb ich kaum atmen kann. Es fühlt sich an, als wäre alles zusammengequetscht. Um mich herum nehme ich die Bewegungen und Stimmen von Personen wahr. Als ich meine Augen öffne sehe ich, dass ich in einem Behandlungszimmer bin. Überall laufen weiß gekleidete Krankenpflegerinnen herum. Eine bemerkt, dass ich wach bin und ruft sofort: <Schnell, sie ist wach, wir brauchen den Arzt!> Dann kommt sie zu mir: <Keine Panik, Sie sind in besten Händen. Haben sie irgendwo Schmerzen?> Mit kratziger und leiser Stimme antworte ich ihr: Kopf, Brust, Schulter, überall.> Sie nickt und sagt dann: <Sie haben ein paar Quetschungen und Prellungen von dem Unfall erhalten, der Arzt kommt gleich und dann bekommen Sie Schmerzmittel. Am Kopf haben Sie eine kleine Platzwunde, die wurde schon genäht.> Dann stürmt ein Mann mit einem weißen Kittel herein. <Hallo, Dr. Garcia mein Name. Wie geht es Ihnen?>, spricht er schnell. Der Name kommt mir bekannt vor, obwohl ich gar keine Familie Garcia kenne. Habe ich bestimmt mal irgendwo gelesen und mir gemerkt. Bevor ich ihm antworten kann, erklärt die Krankenschwester meine Schmerzen, woraufhin Dr. Garcia antwortet: <Gut, dann gebt ihr Schmerzmittel über den Tropf und bringt sie auf das besprochene Zimmer.> Dann greift er zu seinem Handy und wählt eine Nummer, die sofort abhebt. Währenddessen bekomme ich über dem Zugang auf meinem Handrücken das Schmerzmittel verabreicht.

Dann werde ich mit dem Bett indem ich liege aus dem Raum geschoben. Von Dr. Garcias Telefonat schnappe ich nur noch ein paar Worte mit auf: <Sie kommt jetzt aufs Zimmer, aber sie steht noch etwas unter Schock.> Dann bin ich zu weit weg, um etwas zu verstehen. Doch mir fällt etwas viel wichtigeres ein, was ich die Schwester auch sofort frage: <Wie geht es Collin, wo ist er?> Sie guckt mich ganz verwirrt an. <Tut mir leid, aber ich weiß nichts von einem Collin.> Was? Wo ist er denn hin? Konnte er abhauen und hat mich alleine und verletzt zurück gelassen? Moment, seine Erzfeinde waren doch hinter uns, wie bin ich denn ins Krankenhaus gekommen? Oh Hilfe, was ist bloß passiert?! Das ist mir alles zu viel! Sofort beginne ich zu weinen und weiß gar nicht mehr wohin mit mir. Die Schwester bemerkt meine Angst, als sie eine Zimmertür öffnet und an mir vorbei geht. <Keine Angst es wird alles gut. Das ist nur der Schock, Sie haben das schlimmste überstanden.> Dann schiebt sie mich in das Zimmer, es ist ein Einzelzimmer und wirkt sehr luxuriös. Auf einem Sofa an der linken Seite sitzt ein Mann, vielleicht Ende 20 und schick gekleidet. Wer ist das? <So ich lasse Sie beide dann mal alleine. Gute Besserung.>, damit verschwindet die Krankenschwester und lässt mich mit diesem Kerl alleine zurück.

Verwirrt sehe ich zu ihm. Ich kenne ihn absolut nicht, da bin ich mir sehr sicher. <Samantha Brown richtig?>, fragt er und steht vom Sofa auf, um auf mich zuzukommen. Ich nicke nur still. Weiß nicht mit wem ich es zu tun habe, aber bin mir sicher, dass er keine guten Absichten hat. Als er direkt neben mir steht will er zu meiner Hand greifen, aber ich ziehe sie verängstigt weg. <Wer sind Sie?>, traue ich mich nun doch zu fragen. Er schmunzelt, antwortet mir dann jedoch: <Du kannst mich Matteo nennen und du brauchst keinerlei Angst haben.> Durch seine lieben und ruhigen Worte, schwindet meine Angst, aber die Skepsis bleibt. Dennoch finde ich meine Stimme wieder: <Das entscheide ich im Laufe des Gespräches selbst.> <Natürlich, das ist dein gutes Recht.>, antwortet er sofort. Ich werde immernoch nicht schlau aus dem Typen. Wer setzt sich denn auch mit einem schwarzen Hemd, schwarzer Hose und passenden Azugschuhen in ein Krankenzimmer zu einer fremden Person? <Woher kennen Sie mich?>, frage ich weiter. <So gesehen kennen wir uns gar nicht, aber das ändert sich noch.> Will ich überhaupt, dass sich das ändert? <Also Samantha, wie geht es dir? Du hattest einen heftigen Unfall.>, fragt er mich. <WIR hatten einen Unfall! Collin und ich! Wo ist er?!>, werfe ich wütend zurück. Er gibt einen Lacher von sich und dreht sich um, nur um sich dann diabolisch lächelnd zum Fenster zu drehen. Bin ich in irgendeinem Film gelandet? Was soll der Scheiß?! Ich will wissen wie es Collin geht! <Du vermisst ihn doch nicht etwa, oder?> Dämliche frage, schließlich hat Collin mich entführt. <Er war beim Unfall dabei, ich will wissen wie es ihm geht und wo er ist. Stattdessen sind Sie, ein fremder Mann, in meinem Krankenhauszimmer.>, gebe ich als schnelle Antwort, eine einfach Zusammenfassung der Situation. Er atmet einmal durch und dreht sich wieder zu mir um. Dann stellt er sich an das Bettende, zu meinen Füßen: <Weißt du Samantha, es tut weh so etwas zu hören. Aber ich verstehe das. Die Morenos haben dir vermutlich schlimme Lügengeschichten aufgetischt und dabei war ich dann der Böse. Was habe ich auch anderes erwartet, wir waren noch nie Freunde.> Ich habe keine Ahnung von was er redet, denn viel erzählt hat mir Collin nicht. Aber mit einem Mal macht es klick in meinem Kopf: <Matteo Garcia>, spreche ich den Gedanken laut aus. <Der steht vor dir.>, antwortet mir der schwarzhaarige Mann mit drei Tage Bart und einer kräftigen Statur.

Collins Erzfeind steht also genau vor mir in meinem Krankenzimmer. Wieso, weiß ich jedoch immernoch nicht. Nach ein paar Minuten Stille, lenkt Matteo vom Thema ab: <Also ich gehe davon aus, du hast keine Schmerzen mehr. Dann lass ich dich mal kurz alleine und Sorge dafür, dass wir nach Hause können. Ich habe nämlich nicht so Lust im Krankenhaus zu übernachten.>, damit verlässt er auch schon das Zimmer. Mir schwirren etliche Gedanken durch den Kopf. Warum ist er hier? Was will er von mir? Wo ist Collin? Von welchem Zuhause spricht er, doch nicht etwa von seinem? Ich will nicht mit ihm mit, viel lieber bleibe ich im Krankenhaus. Hier kann mich die Polizei finden. Matteo macht mir Angst.

Ich will doch bloß nach Hause! Warum ist das so schwer?

☆☆☆
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Im Auge der MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt