3. Kapitel - Hauptstützpunkt

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PoV. ?

Als das Mädchen dann betäubt auf der Rücksitzbank im Range Rover, zwischen Ivo und Aron, sitzt. Steigen auch Kenan und ich wieder in meinen Lambo. Tom fährt mit dem Range Rover vor und Alissa sitz daneben. <Die ist echt hartnäckig!>, meint Kenan neben mir. Ich muss etwas lachen. Kaum zu glauben, dass er nichtmal ein schwaches Mädchen entführen kann. Er ist zwar echt schnell, aber an Kraft mangelt es ihm. Das darf bei der Mafia eigentlich nicht der Fall sein. <Ach was, das redest du dir nur schön, um nicht als Schwächling dazustehen.>, gebe ich zurück. <Egal lassen wir das Thema. Wie geht es deiner Motorhaube?>, wechselt Kenan das Thema. Kenan und ich sind schon ewig beste Freunde. Er weiß genau wie ich ticke und ist daher auch stellvertretend für mich der Gruppenführer, falls ich abwesend bin. Ich kann mich immer auf ihn verlassen, wobei das eigentlich auf die gesamte Gruppe zutrifft. Ivo, Tom und Alissa sind genauso verlässlich. Nur Aron ist manchmal noch nicht ganz bei der Sache. Aber er ist auch erst neu dabei und dafür macht er seine Sache schon ziemlich gut. Eine Sache wissen aber alle, auch Aron habe ich das sofort zu verstehen gegeben. Mein Lambo ist mir heilig, weshalb ich froh bin Kenans Frage mit einem: <Zum Glück ohne Kratzer davon gekommen.> beantworten zu können. Ansonsten hätte unsere Prinzessin auch große Probleme bekommen. Dafür kann ich garantieren, wobei sie auch so nicht gerade gut davon gekommen ist. Mädchen sind halt zu naiv und bleiben nachts alleine in einem Auto sitzen. Selbst schuld also. <Was ist eigentlich alles in der Tasche drin?>, frage ich Kenan, der vorhin noch schnell ihre Tasche aufgesammelt hat, die sie fallen gelassen hat. Er nimmt die Tasche auf seinen Schoß und zählt auf: <Ein T-Shirt, eine kurze Hose, Socken, Unterwäsche…>, beim letzten grinst er pervers. Ich ignoriere das einfach, das Mädel interessiert mich eh nicht. <… ein Ladekabel und oh ein Handy.> Jetzt werde ich hellhörig, mit Handys ist nicht zu spaßen, gerade weil ihr Vater ein Cop ist. <Werfs weg.>, fordere ich Kenan auf. Dieser öffnet sofort sein Fenster und pfeffert das Ding nach draußen. Danach schließt er das Fenster wieder.

Kaum 30 Minuten Später kommen wir in unserer WG an. Sie liegt im Hauptstützpunkt unserer Mafia, weshalb ihr Vater sie hier niemals bekommen wird. Sicherlich ist der Polizei dieser Teil des Waldes bekannt und auch was darin vor sich geht. Doch keiner würde sich trauen näher zu kommen. Ansonsten würden sie mit ihrem Leben bezahlen. Tom parkt den Range Rover vor dem Gebäude, auch ich stelle meinen Lambo daneben. Dann steigen wir alle aus, nur die Prinzessin sitzt noch im Auto und scheint immernoch betäubt zu sein. <Ich bring sie ins Gästezimmer. Kenan du sagst meinem Vater bescheid, nimm am besten Aron mit. Dann kann der gleich sehen wie das abläuft.>, befehle ich. Kenan und Aron nicken, dann gehen die beiden über das Gelände Richtung Hauptgebäude. Dort hat mein Vater sein Büro, im obersten Stock. <Ivo, mach du doch schonmal etwas Essen und Trinken fertig, wenn sie aufwacht, ist sie sicher hungrig und wir wollen ja nette Gastgeber sein.>, sage ich leicht ironisch. Auch Ivo nickt und geht sofort in das Wohngebäude vor uns. Nun ziehe ich die Prinzessin aus dem Auto und trage sie hinein. Sie sieht gerade so unschuldig aus, eben wie eine kleine Prinzessin.

Nachdem wir mit dem Aufzug in der vierten Etage angekommen sind, öffnet Tom auch schon die Tür. Ivo steht bereits in der Küche und kocht etwas. Ich dachte eigentlich eher an ein Brot und Wasser, aber naja soll er sich austoben, wie er will. Nachdem wir alle in der Wohnung sind verschließt Tom die Tür wieder und verschwindet mit Alissa sofort in ihr Zimmer, die beiden sind schon seit Ewigkeiten ein Paar, weshalb in der WG ein Zimmer frei ist. Wir nennen es liebevoll Gästezimmer, obwohl die kleine Prinzessin eher eine Gefangene als ein Gast ist. Dort bringe ich sie nun hin und lege sie auf das Bett. Dann ziehe ich ihr die Schuhe aus. Mit Schuhen ins Bett kommt nämlich nicht in Frage. Dabei bemerke ich ihre blauen Knie, die an einer kleinen Stelle auch bluten. Ich nehme mein Handy zur Hand und rufe Kenan an, er geht sofort ran: <Hey Kenan, bring mal Verbandszeug und eine Salbe oder so für ihre Knie mit. Sie hat sich wohl die Knie aufgeschlagen und Blutergüsse.>, erkläre ich ihm und lege nach einer Rückmeldung seinerseits auf.

Gerade will ich aufstehen, da wird sie langsam wach. Na toll, das kann jetzt ja was werden. Als sie realisiert was passiert ist, stellt sie die gewöhnlichen Fragen: <Wo bin ich? Was soll das? Wer seid ihr?> Ja was sagt man da nun am besten? Die Frage stelle ich mir eigentlich jedes mal. Eine wirklich coole Antwort habe ich bisher noch nicht gefunden. Sie versucht sofort aufzuspringen aus dem Bett. Mit den noch, hinter ihrem Rücken, gefesselten Händen ist das jedoch etwas schwer und ihr Gleichgewicht spielt auch noch nicht mit. Weshalb sie wieder auf ihren Knien landet und vor Schmerzen flucht. Ich rolle mit den Augen. Wie dumm kann ein Mädel bloß sein? Ich setze sie wieder aufs Bett und will sie an den Metallstäben des Kopfteils festbinden, damit sie liegen bleibt. Doch das findet sie wohl nicht so toll und wehrt sich dementsprechend dolle. Jetzt weiß ich was Kenan meint, die ist echt stärker als man erwartet, aber halt ein Mädchen. Also zu schwach für mich. Trotzdem geht sie mir doll auf die Nerven, weshalb ich sie nochmals mit dem Tuch von vorhin betäube. Wieder dauert es nicht lange bis sie schläft. Einfach herlich. Jetzt kann ich sie ganz in Ruhe am Bett festketten mit den Handschellen. Dabei entdecke ich auch an ihren Händen Aufschirfungen. Kann es sein, dass sie sich extra oft verletzt hat? Wenn Kenan nachher da ist soll er ihre Wunden desinfizieren. Denn wenn sie erst wach ist wird sie wahrscheinlich auch noch pausenlos rumheulen. Zum einen, weil Mädchen das so machen und zum anderen wegen den Schmerzen und Heimweh. Wie ein Baby halt, wenn nicht alles wie gewohnt ist, dann wird geheult und geschrien. Ich hoffe doch, dass sie uns durchschlafen lässt.

Ansonsten müssen wir sie in eine Zelle stecken, obwohl sie bei den ekligen und gemeinen Typen dort definitiv falsch am Platz wäre. Aber damit muss sie ja dann auskommen.

Hauptsache ich habe meine Ruhe.

☆☆☆
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