22. Kapitel - Verrückt

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PoV. Matteo

Es läuft einfach alles Scheiße. Erst haut Samantha ab und dann erfährt sie auch noch, dass wir heiraten werden. Sie will jetzt wahrscheinlich erst recht nicht mehr hier bleiben, das wird eine schwierige Zeit für uns beide. Ich will sie in den Arm nehmen und trösten, weil es mir so leid tut, sie so zu sehen. Aber sie blockt mich immer ab. Als ich sie auf der Vermisstenanzeige gesehen habe, dachte ich es würde leichter mit ihr werden. Sie hat sofort mein Herz erobert, warum ist es bei ihr nicht genauso?

<Mamma lass uns mal allein.>, sage ich, woraufhin sie aus meinem Büro verschwindet. Wieder beuge ich mich zu Samantha vor und diesmal bevor sie es schafft mich wegzuschlagen, greife ich nach ihren Armen und drücke sie an meinen Körper. Da ich nun hinter ihr auf dem Boden sitze ziehe ich sie näher zu mir, wodurch sie gezwungen ist sich an mich zu lehnen. <Lass mich! Lass mich alleine!>, protestiert sie laut, doch es ist unübersehbar wie kraftlos sie langsam ist. Es bricht mir das Herz meine Schönheit so zu sehen und wenn ich könnte würde ich ihrem Wunsch nachgehen. Doch ich habe zu viel Angst um sie, dass ich sie nicht alleine lassen könnte.

<Sch… Es wird alles gut, beruhige dich.>, rede ich auf sie ein. Und tatsächlich hört sie auf sich zu wehren, vielleicht versteht sie es endlich. Irgendwann wird sie mir so sehr vertrauen, dass sie sich in meiner Nähe entspannen kann. Sie weint bestimmt zwanzig Minuten in meinen Armen auf dem Boden meines Büros und es sind die schönsten zwanzig Minuten gewesen, die ich je erlebt habe. So nah bei ihr zu sein, zu merken wie sie immer schwächer wird und sich an mich drückt um Halt zu finden. Es ist ein wunderschönes Gefühl, auch wenn der Grund dafür für sie sehr schwer zu verkraften ist und das tut mir verdammt leid. Gerade weil sie eh schon mit den Nerven am Ende ist und dann erfährt sie auch noch ungewollt von der Hochzeit. Mir ist klar gewesen, dass sie dafür noch nicht bereit ist, deshalb wollte ich noch warten. Schließlich soll sie sich erst in mich verlieben. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Mutter die Hochzeit anspricht, dann hätte ich sie ganz sicher nicht herein gelassen.

Ich bemerke wie Samantha langsam zusammensackt. Sie scheint wirklich sehr erschöpft zu sein, daher schlage ich ihr vor: <Wie wäre es wenn ich dich ins Bett bringe? Du musst dringend schlafen und dich erholen.> <Ich kann nicht schlafen.>, antwortet sie flüsternd. Aber ich bin mir sicher, sie ist einfach übermüdet. <Dann lass uns trotzdem in unser Bett legen, da ist es gemütlicher als hier auf dem Boden.> Ich lasse sie los und will gerade aufstehen, doch ihre Worten halten mich zurück.

PoV. Sam

Ich hasse ihn, ich hasse ihn wie die Pest. Wie kann er es wagen mein Leben zu zerstören?! Wie soll ich hier nur schnell wegkommen? Ich weiß doch gar nicht wo ich genau bin. <Bitte geh mir sofort aus den Augen! Ich hasse dich! Wie kannst du mir soetwas schreckliches antun? Was habe ich dir bloß getan?!>, sage ich mit meiner letzten Kraft. Sofort unterbricht er sein Vorhaben und kommt zu mir zurück. Ich versuche mich sofort von seiner Brust wegzudrücken. <Ich kann verstehen, dass alles etwas schnell für dich kommt. Aber glaub mir, wir sind für einander geschaffen. Keiner wird dir mehr bieten können als ich.> Da Matteo deutlich stärker ist als ich, drückt er mich weiterhin an seine Brust und steht so mit mir auf. Ich versuche mich zu wehren, aber meine Kraft lässt nach. Der Tag hat mich komplett fertig gemacht, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Matteo hebt mich hoch und trägt mich zu seinem Schreibtisch, wo er einen Schlüssel in ein Schlüsselloch an der Hinterseite der Schreibtisches steckt und diesen um 90 Grad dreht. Es ertönen drei laute Piepgeräusche, dann ist es wieder so still wie zuvor. Vor Schreck habe ich mich verkrampft und die Augen weit auf gerissen. Was passiert hier bloß?

<Keine Angst Amore.>, spricht Matteo mir zu. Doch ich habe riesige Angst, denn ich liege in den Armen eines Verrückten! Wo bleiben Paps und Dennis bloß? <Na dann wollen wir mal hoch gehen, oder?>, fragt er nochmal nach. Aber ich schüttel den Kopf: <Ich will nicht! Ich will nach Hause!>, sage ich mit leiser Stimme. Der Gedanke daran mit meinem Entführer in einem Bett zu schlafen ist ziemlich beängstigend, vor allem weil ich Matteo für komplett verrückt halte. <Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass hier dein Zuhause ist! Akzeptiere es endlich!>, schreit er mich wütend an.
Schützend halte ich meine Hände vors Gesicht, ich habe Angst, warum rettet mich denn niemand? Plötzlich ohne weitere Vorkomnisse sehe ich, wie er wieder lächelt und mich glücklich durchs Haus trägt.

Im Auge der MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt