Kapitel 27

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,,Your family-", fängt er an zu reden. Ich weiß jetzt schon, dass das keine guten Nachrichten sein werden. Was ist wenn ihnen etwas passiert ist? Was wenn sie im Krankenhaus sind? Was wenn ihnen irgendetwas Schlimmes zugestoßen ist? Ich spüre wie mir eine Träne die Wange runter fliest, und wie meine Hand an meiner Brust sich schon anfängt zu bewegen. Wie als würde ich zittern. ,,What- what is it?", meine Stimme zittert auch schon. ,,They die- died in a car accident this morning!" Während er diesen Satz zu Ende redet fangen immer mehr Tränen an, über mein Gesicht zu laufen. Ich weine und ich kann es auch nicht stoppen. ,,No, they're not!", diesen Satz wiederhole ich immer und immer wieder. ,,Unfortunatly, they are. They sadly didn't make it", antwortet er mir. Ich merke wie meine Knie immer weicher werden. Ich schaue kurz nach oben und sehe wie ich riesig auf dem Fernseher abgebildet bin. Warum? Warum machen sie das im schlimmsten Moment meines Lebens? ,,They're not dead, they're not de-", weiter komme ich nicht. Ich kann nicht mehr richtig atmen. Meine Lunge fühlt sich an, als würde sie sich zu schnüren. Ich fange an zu husten, gleichzeitig komme ich mit den Knien auf dem Boden auf. Dazu kommen noch die Hände die sich aufeinmal unter meiner Schulter befinden und versuchen mich hochzuhalten. ,,Oh my gosh, Romy!", höre ich irgendeine englische Stimme, zuordnen kann ich sie gar nicht. Ich sehe nur schwarz. Und dann fange ich auch noch an zu hustend zu würgen. ,,Lucy, can hold her up?", ruft irgendjemand. Und dann die nächsten zwei Hände die mich halten. Und trotzdem gleite ich heulend runter. Währenddessen halte ich irgendeine Hand, ich versuche mich auch hoch zu ziehen, aber funktionieren tut dies nicht. Meine Kraft ist komplett weg. ,,Lotte, get that Laura girl!", höre ich die gleiche Stimme wieder rufen. ,,Romy, I know you here me! Get your shirt of! It's to tight!", sagt Leah mit einer ruhigen Stimme. Das weiß ich auch nur weil sie direkt vor mir hockt, mich versucht zu halten, und ich endlich wieder was sehe. ,,Can't", bringe ich hustend raus. ,,Then I'm gonna do it!", erklärt mir Leah noch einmal. Und dann höre ich Laura. Ich verstehe kein Wort von dem was sie sagt, aber allein die Stimme, beruhigt mich ein wenig. ,,Can we get her in one of the changing rooms, maybe?", entziffere ich das was sie sagt. ,,Sure!", ruft irgendeine andere Frau. Während ich am Kragen von meinem Trikot rum ziehe, weil ich keine Luft mehr bekomme, versucht Leah mir das Shirt aus zu ziehen. Wir sitzen immer noch direkt vor der Auswechselbank der Engländer, also keinen Schritt weiter. ,,Was ist passiert?", fragt Laura mich dann. Weiß eigentlich keiner was passiert ist. ,,Fabi und Mama und Papa, tot!", meine Augen erkennen mittlerweile alles was passiert. Mein Atem verbessert sich aber immer noch nicht. ,,Nein sind sie nicht!", versucht Laura mir einzureden. ,,Dead?", höre ich irgendjemanden hinter mir fragen. ,,Yeah", höre ich die Männerstimme, die mir vor ein paar Minuten noch die Nachricht überbracht hat, sagen. Das hat mir den Rest gegeben, ich breche wieder runter. ,,Romy sie sind nicht tot! Ich WEIẞ das!", versucht es Laura nochmal. Mittlerweile sitzt sie auch neben mir und hält mich. Leah ist gerade aufgestanden, mit meinem Trikot in der Hand. Mein Atem wird trotzdem nicht besser. ,,Leah, could you go to this block over there and see for a young man who looks like Romy?", fragt Laura Leah. ,,He should sit in like one of the highest rows, I think." Das sie das gesagt hat habe ich auch nicht richtig wahr genommen. Ansonsten hatte ich mich wahrscheinlich ein wenig beruhigt. Nur das Leah wegrennt, das habe ich wahrgenommen. Ich schaue ihr nach. Nach drei Minuten kommt sie wieder zurück gerannt. Genau da hat Laura mir auch meine Kette ausgezogen und in ihre Hosentasche gepackt. Ich heule immer noch während ich an ihrer Brust liege, und sie immer noch versucht auf mich ein zureden. Irgendwo hinter Leah sehe ich einen großen braunhaarigen Jungen ihr hinterher rennen. Er trägt mein Trikot. Und aussehen tut er auch wie ich, nur viel größer. Mir fließen immer noch die Tränen runter während ich realisiere, dass das mein Bruder ist. Und auf einmal spüre ich wieder Kraft in meinen Beinen. Während Laura und Lucy mir hochhelfen, wird das Stadion immer lauter. Dann fange ich an zu rennen. Und in null Komma nichts bin ich in Fabis Arme gesprungen, direkt danach liegen wir auch auf dem Boden. Hören tue ich nichts mehr. Ich fasse ihm an die Wange und fange immer noch weinend an zu lachen. ,,Du lebst!", schreie ich ihm ins Gesicht. ,,Natürlich lebe ich hä!", schreit er zurück. ,,Ich dachte ihr seid tot, das hat der mir erzählt!", flüstere ich lachend. ,,Was? Was eine kleiner-", er wird immer lauter. ,,Nein, fluchen brauchst du gar nicht erst. Punkt. Sind Mama und Papa auch da?", frage ich ihn dann. ,,Ja, klar! Wir wollten doch dein großes Finale sehen!", er hilft mir hoch und wir rennen gemeinsam zu unserer Familie. Während wir rennen hört man wie das Stadion anfängt zu jubeln. Bei sowas frage ich mich immer warum, trotzdem muss ich bei sowas immer grinsen. Als wir am Block angekommen sind, öffnet einer der Securities die da stehen das Tor. Dann rennen wir nach oben. Direkt nach dem wir oben angekommen sind, falle ich in die Arme meiner Mutter. ,,Was war da unten los?", fragt Enja direkt. ,,Sie haben mir gesagt dass ihr heute morgen in einem Autounfall umgekommen seid!", antworte ich ihr. Das Wort 'tot', wollte ich nicht benutzen, Lilly würde das wahrscheinlich noch nicht so ganz verstehen, sie ist ja erst fünf Jahre alt.

Mein Zwilling und ich (und nh Menge anderes Zeug) (WoSo ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt