Mein Zwilling und ich (und nh Menge anderes Zeug) (WoSo ff)

Kapitel 28

Wir sind wieder in Frankfurt. Gefeiert wurde gestern noch Stunden, wie lange weiß ich selber nicht mehr. Aber sehr lange. Gestern Abend, das habe ich genossen. Es war einer der schönsten Tage die man erleben kann. Und dass ich dies erleben durfte, dafür werde ich für immer dankbar sein.

Gerade warten wir darauf, dass wir draußen auf den Balkon dürfen. Ich schaue in die Runde, und wirklich jeder steht mit einem Grinsen da, unterhält sich, oder man macht gerade noch ein Interview. Gleich darf ich nochmal Eins geben. Für ARD. Während ich neben Laura sitze, und direkt vor ihr eine Kamera ist, höre ich wie sie '069' sagt. ,,Hast du gerade 069 gesagt?", frage ich sie lachend. Sie nickt, und lacht zurück. Wenn ich immer weiter über meine Beziehung zu Laura nachdenke ist sie nicht mal nur meine beste Freundin, sie ist eher wie eine Schwester für mich. Aber so die Art von Schwester, mit der man immer zusammen sein möchte, einfach weil sie einem gut tut. Wisst ihr wie ich meine?

,,Romy, du bist dran", Syd kommt zu uns zurück und zeigt in die Richtung aus der sie gerade gekommen ist. Also stehe ich auf, und laufe in die Richtung der ARD Moderatorin. Dann schaue ich nochmal zurück zu Syd und Laura, und sehe wie mich beide daumendrückend und ermutigend anlächeln. Ich lächle zurück und drehe mich dann zur Moderatorin.

,,Romina, Romy?"
,,Romy."
,,Okay Romy, hi, wie geht's dir?"
,,Mir geht's super, ich meine wir haben gestern die Europameisterschaften gewonnen, wie soll es mir anders gehen?"
,,Ich habe nichts anderes erwartet, wie fühlt es sich denn so an sagen zu können, 'Ich bin Europameisterin', vor allem mit frischen 16, muss dies doch grandios sein, oder?"
,,Natürlich finde ich, dass es absolut atemberaubend ist. Als ich gesagt bekommen habe, dass ich bei der EM dabei bin, war es natürlich mein Ziel als Meister, als Champions hier rauszugehen, aber dass das wirklich wahr geworden ist, hätte ich mir nie erträumen können. Und ich muss ganz ehrlich sagen, mein Alter ist mir da eigentlich komplett egal, ich möchte auch mit 27 noch so viel spielen können!"
,,Solche Nachrichten sind ja super. Romy du hattest bei diesem Turnier einen großen Anteil an dem Ergebnissen eurer Mannschaft, du bist ja dann auch beste junge Spielerin des Wettbewerbs geworden, du warst an 17 Toren beteiligt, von denen du zehn selber geschossen hast. Das sind doch massive Zahlen. Was sagst du dazu?"
,,Also dass ich als jüngste Spielerin des Wettbewerbs gekürt wurde ist natürlich eine riesen Ehre. Ich würde auch sagen, dass andere Spieler aus Deutschland es auch verdient hätten diesen Titel zu tragen. Ich denke jetzt gerade an Jule Brand und Lena Oberdorf. Die beiden haben ja auch sehr stark gespielt. Lena zum Beispiel ist ja auch immer durchgekommen, sie ist da wenn man sie braucht, und Jule genauso. Ihre Dribbling Skills, werden uns auf jeden Fall geholfen haben. Und das ich so viele Tore geschossen und vorbereitet habe, war mir gar nicht bewusst. Jetzt diese Zahlen zu hören macht mir erst bewusst, was für einen großen Anteil ich an unseren Ergebnissen hatte. Ich denke aber, dass sie auch ohne mich so weit gekommen wären."
,,Schön. Romy die letzten beiden Tore des Finales hast du geschossen. Die beiden Entscheidenden. Der letzte Schuss war knappe 100 Meter lang, was hast du dir gedacht, als du abgeschossen hast?"
,,Gedacht habe ich nicht viel. Ich habe auf der Uhr gesehen, dass von der Nachspielzeit nur noch wenige Sekunden übrig waren, und in dem Moment dachte ich mir einfach nur 'wenn nicht jetzt wann dann?' Ins Elfmeterschießen wollte ich wirklich ungern, weil mir das immer zu viel Spannung ist, deshalb habe ich halt abgeschossen. In diesen Schuss habe ich alle Kraft die ich noch übrig hatte reingesetzt, und es dann geschafft!"
,,Ja perfekt, dann wären wir auch fertig. Danke, und viel Erfolg noch in deiner Karriere."
,,Dankeschön, tschüss!"

Nachdem ich wieder zu Syd, Laura und mittlerweile auch Klara gegangen bin, wurden wir schon direkt aufgerufen, dass wir jetzt raus dürfen, auf den Balkon. Ich mache meine Haare also nochmal halbwegs ordentlich. Leider funktioniert dies nicht so gut wie ich es mir vorgestellt habe. Mir fällt nämlich direkt eine meiner kurzen, lockigen Strähnen ins Gesicht. So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Aber ist ja auch egal. Bevor wir auf den Balkon dürfen, müssen wir erst einmal in den Vorraum laufen. Dort stehen viele Fans. Während wir mitten durch diese durchlaufen dürfen wir Autogramme geben, Fotos leider nicht. Denn wir sollen uns direkt vor der Wand aufstellen. Dabei wird Martina noch einmal vorgestellt. dann Poppi als sechs fache Torschützin und schließlich ich als jüngste Spielerin des Wettkampfs. danach werden noch andere wichtige Menschen. Diese geben dann noch Reden. Dann gibt Martina eine Rede und dann noch irgendein anderer Mensch noch. Im Großen und Ganzen definitiv der langweiligste Teil von diesem ganzen Spektakel. da ich ganz am Rand stehe, stupst mich ein kleiner Junge an. ,,Kann ich eine Unterschrift haben?", fragt er stammelnd. ,,Niklas, hör auf sie zu nerven, sie muss da zuhören!", flüstert die Mutter strenger. ,,Ach kein Problem, du kannst mir deinen Stift geben, und dann unterschreibe ich gerne", antworte ich lächelnd. Dann gibt sie mir einen Stift, und ich unterschreibe auf dem Ball den der Junge mir gibt. Danach gebe ich den Ball zusammen mit dem Stift zu Jule und sie unterschreibt und gibt ihn weiter an Svenni. Nachdem aus der Mannschaft fast alle unterschrieben haben, kommt der Ball wieder zurück zu mir. Ich gebe diesen dem kleinen Jungen zurück und der Mutter den Stift. Gerade pünktlich, denn jetzt dürfen wir raus auf den Balkon! ,,Tschüss!", sage ich noch leise, während ich den anderen hinterher laufe. Während ich noch kurz zu Niklas schaue, grinst er einfach nur. So süß einfach.