Langsam öffne ich meine Augen und kneife sie direkt wieder zusammen. Das Licht im Krankenhaus ist so hell. ,,So, so langsam dürfen sie ihre Augen öffnen. Sie sind jetzt im Aufwachraum, hier werden sie auch gleich von ihren Freundinnen besucht", höre ich den Arzt reden, während meine Augen immer und immer wieder zu fallen. Ich fühle mich einfach so schummrig und einfach als wäre ich extremst erschöpft. Ich möchte meinen Kopf heben, aber ich bin wirklich noch so benommen, dass ich es einfach nicht schaffe. Mein Kopf fällt die drei Zentimeter zurück auf das weiße Kissen und ich atme etwas lauter und schmerzerfüllt aus. Mir tut alles weh. Mein Knie, mein Kopf, mein Rücken, meine Arme, mein Oberkörper, meine Augen, aber vor allem mein Bein. Zehn Minuten mit Schmerzen und dem Drang zu schlafen kommen Leah und Sjoeke den raum entlang. Ich schaue sie wahrscheinlich noch sehr benommen an. Leah lächelt und setzt sich dann an meine Bettkante. Ich stöhne schmerzerfüllt auf und sie lacht kurz. ,,Leah, alles tut weh, warum musstest du dich da hinsetzen?", sage ich mit einer langsamen, rauen aber auch leisen Stimme. Sie zuckt nur mit den Schultern bis dann Sjoeke aufspricht. ,,Die Ärzte meinen, dass du in einer halben Stunde zurück ins Zimmer gebracht wirst. Morgen werden dann schonmal leichte Übungen am Bein gemacht, meinte zumindest die eine Krankenschwester. Es kann auch sein, dass du noch Schmerzen hast. Das wars eigentlich" Ich nicke langsam. Ich sags euch Leute, ich werde noch einschlafen, bevor ich in mein Zimmer gebracht werde. Ich schaue zu Sjoeke und Leah hoch und Sjoeke muss anfangen zu lachen, einfach nur aus dem Grund wie mein Gesichtsausdruck aussieht.
Wieder wache ich zu hellem Licht und zwei lachenden Stimmen auf. Wie ich es gesagt habe, bin ich eingeschlafen. ,,What, am I doing here?", frage ich während ich jedes einzelne Wort stark verwirrt betone. ,,Du wurdest operiert, weißt du noch?", fragt mich Sjoeke. Ich lasse ein stumpfes ,,Ah" raus und stütze mich dann auf meinem Kissen ab. Mir tut alles weh und ich fühle mich wirklich so, als wäre mir schlecht. Ich habe seit einem Tag nichts mehr gegessen, wie kann mir schlecht sein, es kann doch gar nichts aus mir raus kommen. ,,Romy, it's time to eat!", kommt dann Leah auf einmal auf mich zu, nachdem sie kurz draußen war. Dort wird dann wahrscheinlich gerade Essen verteilt. ,,Noo!", klage ich. Ich klinge als würde ich heulen. ,,I'm not hungry!" ,,Du hast sein nem Tag nichts gegessen, du hast Hunger!" Ich schüttle den Kopf, so als wäre ich ein Kindergartenkind, was nicht damit einverstanden ist, dass es jetzt nicht mehr weiter malen kann. In dem Moment kommt eine Krankenschwester mit einem Wagen und Essen rein. Sie stellt das Essen auf einen Seitentisch, sagt noch kurz etwas und geht dann wieder raus. ,,Leute, ich bin euch ehrlich, ich will den weg nach Hause finden, ich gehe jetzt, ich komme aber morgen wieder", verabschiedet sich Sjoeke bei uns. Ich nicke, winke und lege dann meine Bettdecke ein bisschen zur Seite um dann erst die zwei weißen Beine zu sehen. Beide Beine wurden in so ein weißes Teil eingebunden. ,,Romyyy, eat!", befiehlt mir Leah. ,,Nooo", antworte ich ihr. ,,Can you take a picture of me?", frage ich sie stattdessen leise und sie schnauft auf, nimmt sich aber dann mein Handy und macht ein paar Bilder. ,,Thank you!", sage ich mit immer noch rauer Stimme.
Eine halbe Stunde später haben wir uns noch über ein paar Dinge wie ihr Comeback, was ja auch nicht mehr lange hin ist, unterhalten, über die Bilder die sie während meiner OP hochgeladen hat und das sie ja morgen auch wieder da sein würde. ,,Okay, Romy, it's getting late, see you tomorrow!", verabschiedet sie sich. ,,Warte! Kannst du mir eine dunkel blaue Jogginghose besorgen. Und ein weißes Top und eine goldene Kette? Die Kette muss nichts über besonderes sein, ich zahl dir das auch zurück und so, aber ja" ,,Für was?" ,,Sjoeke hat am Montag Geburtstag und ich hab zu lange gebraucht um mir was zu überlegen. Und ich weiß, dass ihr das steht, weil das blau passt super zu ihren Haaren." Sie nickt langsam winkt mir noch einmal, verabschiedet sich und geht dann aus dem Zimmer raus.
Dreieinhalb Stunden später hab ich mir die paar Bilder angeschaut, mir eins raus gesucht und dann das Bild mit Caption hochgeladen. Schon nach einer Stunde habe ich da schon mehrere tausend Likes, Kommentare und sogar Mitgefühl ergattert.
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Mein Zwilling und ich (und nh Menge anderes Zeug) (WoSo ff)
Fanfictionich schreib hier nix, weil würde zu viel verraten :)