Endlich bin ich in Frankfurt gelandet. Jetzt kann ich einfach nach Hause. Nicht mal einen Koffer muss ich abholen, nur mein Handgepäck muss ich runter holen. ,,Entschuldigung, sie haben mein Gepäck vor dem Flug nach ganz hinten geschoben, könnten sie mir das bitte wieder geben?" ,,Sorry, komm ich nicht dran", antwortet mir der Mann der zwei Köpfe größer ist als ich in der genervtesten Stimme die ich je gehört habe. ,,Ich auch nicht-", flüstere ich leise. ,,Verzeihung, du müsstest Platz im Gang machen", sagt mir die Flugbegleiterin die gerade an mir vorbei läuft. ,,Tut mir leid, ich komme an mein Gepäck nicht dran, es ist ganz hinten." ,,Okay, Sekunde ich Versuche es zu erreichen" Ich lächle sie an. Der Mann von gerade eben und sie sind das komplette Gegenteil. Mit einem Stab der an der Seite von der Gepäckablage liegt, kommt sie an meine Tasche. ,,Vielen Dank!", bedanke ich mich bei ihr und verlasse das Flugzeug dann so schnell wie möglich. Ich bin innerhalb von zehn Minuten aus dem Flughafen draußen und jetzt auf dem Weg zum Auto von meinem Vater, der mich abholt. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Anna auf mich zu gerannt kommt, mein Vater nur wenige Meter hinter ihr. Ich gehe also in die Hocke und sie rennt in meinen Arm und umarmt mich. Fast drei Jahre alt ist das Kind. Als ich das erste Mal zur Natio gefahren bin war sie gerade mal 10 Monate alt. Wie lange das jetzt auch schon wieder her ist, ist unglaublich. In 14 Spielen habe ich bereits gespielt und 21 Tore geschossen. Wenn ich zurück komme müssen da noch einige Tore drauf. ,,Romyyy!", höre ich sie quietschend schreien. ,,Hey Anna, geht's dir gut?" Sie guckt mich mit großen Augen an und nickt. ,,Hey Papa" Geht's dir gut?", fragt er mich direkt ohne mich zu begrüßen. ,,Klar!", antworte ich ihm während ich mit meiner Hand durch meine leicht wuscheligen Haare fahre. Ich stehe vom Boden auf und mein Vater nimmt mir meine Tasche ab. Dann nehme ich meine Schwester an die Hand und sie zieht mich zum Auto. ,,Hey hey, nicht so schnell", rufe ich zu ihr runter. Sie hört nur so halb auf mich. Zwischendrin läuft sie langsam aber dann steigt ihr Tempo wieder. Aber nur weil wir am Auto angekommen sind. Ich gehe mit ihr durch die Seiten Tür ein und schnalle sie an während mein Vater vorne auf den Fahrersitz steigt. ,,Alle angeschnallt?" ,,Sí!" ,,¡Bien!" Wir fahren also los.
,,Was ist das?", fragt mich meine Schwester während sie auf meine Kette zeigt. ,,Eine Kette, hast du da auch was?" Sie fasst sich an den Hals und schüttelt den Kopf. ,,Du bist noch zu klein nh?" Sie denkt kurz nach und nickt dann. ,,Wir sind da!", ruft Anna. Sie hat das stoppende Auto bemerkt, oder sie hat einfach gesehen, dass wir in der Umgebung sind, in der ich meine ersten 17 Jahre von meinem Leben gelebt habe. Ich schnalle sie ab und steige dann gemeinsam mit ihr aus.
Zusammen laufen wir den Weg zur Haustür und sie klingelt. Knappe vier Sekunden später geht die Tür auf und Lilly kommt zum Vorschein. Direkt kommt sie zu mir gelaufen und umarmt mich. Ich tue es ihr gleich und schon steht auch mein Bruder vor mir der mich anstrahlt. ,,Woah seit wann bist du so glücklich?", frage ich wahrend ich zu ihm rein gehe und meine Schwestern an mir vorbei stürmen. Er grinst mich nur an. ,,Du bist ja noch kleiner geworden" Das sagt er nur weil er wahrscheinlich nochmal zehn Zentimeter gewachsen ist. Als letztes kommt Enja noch von oben runter gerannt. Sie hat mich auch schon lange überholt wenn es um die Größe geht. Knappe 1.70 aber perfekt für sie. Auch perfekt für ihren Sport oder? Auf jeden Fall geht sie dieses Jahr zu den deutschen Meisterschaften. Ich bin wirklich so stolz auf sie. ,,Romyy", jauchzt sie mich an als sie auf der untersten Stufe angekommen ist. ,,Conti Cup, ich hab das ganze Spiel geschaut. Was war das auf einmal mit deinem Finger. Du wurdest einmal vor dem Spiel gezeigt und dann am Ende und dein Finger war verbunden." ,,Das würde ich auch gerne wissen!", fragt meine Mutter die ihren Kopf aus der Tür steckt. ,,Ich habe eine kleine Bisswunde, klein!" ,,Hola cariña, hace mucho que no te veo!", kommt meine Abuela aus dem Wohnzimmer gelaufen. ,,Hola Abuela, que tal?" ,,Estoy genial!" ,,Muy bien!", so laufe ich dann mit meiner Abuela ins Wohnzimmer zurück. Dort sitzen schon mein Abuelo, mein Opa und meine Oma. Da meine Abuela aus Zafra de Záncara, einem sehr, sehr kleinen Dorf mit, laut Google 100 Einwohnern, aber es sind auf jeden Fall mehr. So 300. Dort lebt sie immer noch. Zusammen mit meinem Abuelo, der eigentlich aus dem Schwarzwald kommt. Die beiden haben sich vor 65 Jahren in Madrid kennen gelernt. Mittlerweile haben sie schon ihre goldene Hochzeit hinter sich und sind immer noch glücklich verheiratet. Von meiner Abuela habe ich auch die etwas gebräuntere Haut und die dunkleren Locken. Ich sehe ihr wirklich sehr ähnlich. Aber die Nase und die Augenfarbe habe ich von meiner Mama. Für die grünen Augen bin ich ihr sehr dankbar. Aber zurück zu meinen Abuelos. Mein Abuelo, der ja eigentlich deutsch ist, wird von mir und meinen Geschwistern trotzdem Abuelo genannt. So haben wir Abuela und Abuelo, und Oma und Opa. Meine Oma und mein Opa kennen sich schon seit sie ganz jung sind. Zuerst mochten sie sich nicht, aber dann haben sie sich doch besser kennen gelernt und sind verheiratet. Ich bin echt froh, dass ich alle meine Großeltern und Abuelos noch habe. Es gibt so viele Menschen, die dieses Privileg nicht haben.
![](https://img.wattpad.com/cover/332120593-288-k878765.jpg)
DU LIEST GERADE
Mein Zwilling und ich (und nh Menge anderes Zeug) (WoSo ff)
Fanfictionich schreib hier nix, weil würde zu viel verraten :)