Teil 108

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Clara

„Okay! Das eine große Thema für heute Abend ist abgehakt! Jetzt geht's um dich, Nina!" meinte Maite und brachte uns alle zum Lachen. Ich sah, dass Nina sich direkt unwohl fühlte. „Wieso? Was soll mit mir sein?" „Na du und Jimmy! Du magst ihn, oder?" Nina schluckte einmal. „Also mir bist du auch noch eine Erklärung schuldig! Du hast mich letzten Sommer, als Paddy auf Larissas Geburtstag plötzlich bei uns auf der Terrasse saß, auch einfach damit überrumpelt, dass du Kelly Fan warst! Wie lange kennen wir uns jetzt und warum hast du mir das nie erzählt?" Sie grinste, zeigte mir ihre Zähne und zuckte mit den Schultern. „Als wir uns 1997 kennengelernt haben, war meine Kelly Phase schon vorbei und bei dir war sie da ja gerade richtig im Gang. Und ich fand irgendwie schon immer Jimmy am besten." Sie schloss ihre Augen und ich sah, dass sie in ihren Erinnerungen nach einer bestimmten Situation suchte. „Habt ihr euch mal das Video von Dortmund 1995 angeschaut und Jimmy beobachtet?" fing sie an zu schwärmen. Vermutlich hatte sie jetzt ein Bild von Jimmy vor den Augen. „Nein! Meine Augen waren nur auf Paddy gerichtet! Du musst mir das genauer erklären!" meinte ich ernst und die anderen schmunzelten. Sie schaute mich an. „Seine Haare, mit dem Hut bei Cover the raod, ja, auch wenn der Pony immer verrückt war, ich mochte das. Und seine Augen, diese unfassbar blauen Augen. Wenn dann die ersten Akkorde auf der Gitarre von Cover the road erklingen, bekomme ich eine Gänsehaut. Und in dem Moment, wenn er anfängt zu singen, dann geht gar nichts mehr. Und wie einfühlsam er den Song singt! Er hat eine so unfassbar, unglaublich tolle Stimme. Und wie sie ihm zum Ende hin hier und da ein kleines bisschen wegbricht. Wenn das nicht unter die Haut geht, dann weiß ich auch nicht." Nina erzählte das so echt, dass ich selbst eine Gänsehaut bekam, allein schon nur von dem Gedanken. „Und dann 2017 bei dem Comeback, geht ein Typ noch heißer? Und sein Look wenn man ihn privat sieht, ohne Worte! Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, wenn man es nicht selbst erkennt!" Wir anderen schauten uns an und lächelten. Nina hatte die Augen immer noch geschlossen. Dann sah sie jede einzelne von uns an. „Wow! Ich hab voll die Gänsehaut bekommen, Süße! Du kannst mich doch jetzt nicht so unvorbereitet ins Jahr 1995 zurückkatapultieren!" Sie lächelte und sie wusste, dass auch ich gerade meinen Schwarm aus diesem Jahrzehnt vor Augen hatte. „Ich glaube, dass es mit Jimmy wirklich richtig lustig werden kann. Du weißt, dass ich so Spaßvögel wie ihn mag. Ich find's toll, dass er ein Mann ist, der sein inneres Kind noch bewahrt hat, dass er nicht immer alles so ernst nimmt und ich glaub, dass man mit ihm unheimlich viel Spaß haben kann!" „Das stimmt! Jimmy ist jemand, mit dem man, wie sagt man so schön, Pferde stehlen kann!" warf Patricia ein, die ein besonders gutes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte. „Ich finde es auch beeindruckend, wie er sich wieder zurückgekämpft hat. Er kam von ganz oben wo er mit euch stand, ist unglaublich tief gefallen als eure Band auseinander gebrochen ist und hat sich wieder nach oben gekämpft. Eigentlich jeder einzelne von euch, auf seine eigene Art und Weise. Ich finde das bemerkenswert, wie ihr alle so einen enormen Kampfgeist habt." Es war ruhig und keiner wusste so genau etwas darauf zu sagen. Maite seufzte und hob ihr Glas. „Prost Mädels, einen Schluck auf diese Zeitreise!" Sie leerte ihr Sektglas mit einem Zug, was wir ihr alle gleichtaten.

Paddy

„Findest du sie nun heiß, oder nicht?" fragte Deniz Jimmy. Der nickte ganz vorsichtig. „Und warum machst du nichts?" fragte Joey. Ich hielt mich daraus, ich hatte schließlich selbst über acht Monate gebraucht, um Clara meine Gefühle zu gestehen. Auch wenn das bei mir einen anderen Hintergrund hatte, den Jimmy anfangs sogar nachvollziehen konnte. „Und du bist dir sicher, dass sie mich auch mag?" fragte Jimmy an mich gerichtet. Ich lachte. „Das sieht doch ein Blinder! Sag mal, wie war das noch, als ich euch gefragt habe, ob Clara etwa für mich empfindet? Ihr habt mich für verrückt erklärt, ob ich das nicht sehen würde. Als Außenstehender kann ich es jetzt nachvollziehen, dass man das direkt sieht. Wenn du aber derjenige bist, der sein Herz verloren hat, dann zweifelst du an allem. Sogar an den offensichtlichen Dingen! Ich empfehle dir eins. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und warte so lange. Du verpasst sonst viel zu viel! Schnapp sie dir, bevor ein anderer das tut und werde glücklich! Das ist ganz einfach!" Ich versuchte ihm Mut zuzusprechen. Er atmete tief durch und fummelte wieder an dem Etikett von seiner Bierflasche. Ich musste ein wenig grinsen, denn er erinnerte mich in diesem Moment an mich vor ein paar Monaten und Wochen.

Niemand tritt durch Zufall in dein LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt