Paddy
Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen halb zehn auf. Clara war schon lange aufgestanden. Eine Viertelstunde später kroch ich aus dem Bett, ging duschen und dann runter in die Küche. Überraschenderweise duftete es bereits nach frischem Kaffee und als ich vor der Maschine stand, bemerkte ich, dass er gerade frisch durchlief. In dem Moment umarmten mich Arme von hinten und Clara schmiegte sich an mich. „Guten Morgen!" „Hey, guten Morgen! Was machst du denn hier? Arbeitest du heute von zu Hause?" „Ja, damit ich nach der Arbeit startklar bin und ich keine Minusstunden mache, hab ich den Tag getauscht!" Ich lächelte sie an. „Ich muss auch nur noch drei Stunden arbeiten. Und Larissa wird von Oma und Opa direkt von der Schule abgeholt!" „Also abgesehen davon, dass du jetzt noch arbeiten musst, startet unser kleiner Urlaub quasi direkt jetzt!" Ich drehte mich zu ihr um, legte meine Arme um sie und küsste sie. „Quasi!" lächelte sie, schenkte sich frischen Kaffee ein und ging dann zurück Richtung Arbeitszimmer. An der Küchentür drehte sie sich nochmal zu mir um und zwinkerte mir zu. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte ich mich um, holte mir eine Tasse aus dem Schrank und goss mir ebenfalls etwas Kaffee ein.
Nachdem Clara Feierabend gemacht hatte, aßen wir noch zu Mittag und packten dann unsere Koffer ins Auto. Alles lief angenehm und entspannt ab, so dass wir um viertel nach fünf Ortszeit in London landeten. Am Kofferband mussten wir eine Weile warten. Ich hatte einen Mantel an, eine Cappy auf und meinen Bart die letzten Tage schon nicht mehr rasiert, damit ich nicht so schnell erkannt werden konnte. Clara stand die ganze Zeit ein wenig abseits von mir. Als wir dann im Taxi zu unserem Hotel saßen, atmete ich auf und nahm ihre Hand in meine. Sie lächelte mich an. „Wollen wir gleich noch ein bisschen die Stadt erkunden oder machen wir es uns auf dem Zimmer gemütlich?" fragte ich sie leise. „Ich habe Hunger! Vielleicht gehen wir irgendwo lecker essen, gehen danach eine kleine Runde spazieren und machen es uns dann im Bett gemütlich!" lächelte sie mich an und ich fand den Plan großartig.
Kurze Zeit später kamen wir im Hotel an, checkten ein und fuhren mit dem Fahrstuhl in die Etage, auf dem sich unser Zimmer befand. Ich öffnete die Tür und wir traten in den schmalen Flur, dahinter erstreckte sich der geräumige Schlafbereich, der hell eingerichtet war und in dem ein Kingsize-Bett seinen Platz fand. Ich hatte direkt wilde Phantasien im Kopf. Gegenüber vom Bett stand eine Kommode mit Kaffee- und Teezubereitungsmöglichkeiten und darüber hing ein großer Fernseher. Clara schob mich an die Seite und schaute sich erstaunt um. Als mein Blick auf das Fenster fiel, sah ich im Hintergrund den Hyde Park. Das Zimmer war somit ruhig gelegen. Clara ging in das große Marmorbad in dem sich ein Whirlpool befand. „Wow!" hörte ich sie nur verblüfft sagen und lächelte. Als sie zurückkam, nahm sie Anlauf und sprang auf das Bett, wo sie in der dicken Decke und den vielen Kissen fast versank. Ich lachte herzhaft und kroch zu ihr. Clara drehte sich zu mir und kuschelte sich an meine Brust. „Wohnst du immer hier in diesem Hotel wenn du in London bist?" fragte Clara mich erstaunt. Ich schüttelte meinen Kopf und hauchte ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen. „Nein, das würde mir auf Dauer auch zu teuer werden. Aber ich habe mir gedacht, weil wir unseren Kurzurlaub auf Sylt verschieben müssen, gönnen wir uns hier ein wenig Luxus!" Clara lächelte. „Bist du dir sicher, dass wir dieses Zimmer nochmal verlassen müssen?" fragte sie mit einem lasziven Blick und kam mir langsam näher. Ich umarmte sie, zog sie näher zu mir und unsere Lippen vereinten sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. „Das sollten wir auf jeden Fall. Ich verhungere sonst, ich glaube kaum, dass das in deinem Sinne ist. Und ein bisschen Bewegung an der frischen Luft tut uns auch gut. Außerdem ist es schon dunkel draußen und die Gebäude sind alle beleuchtet!" versuchte ich sie zu überzeugen. „Na gut, aber nur, weil du es bist!" flüsterte sie und stand auf.
Ich entführte Clara in eine kleine Pizzeria ganz in der Nähe von der Tower Bridge und wir aßen gemütlich zu Abend. Immer wieder schaute ich sie an und konnte mein Glück kaum glauben. „Was ist los?" fragte sie mich irgendwann und schob mir ihre Hand auf dem Tisch entgegen. Ich legte meine Hand auf ihre und streichelte sie vorsichtig. Dabei hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und schüttelte ganz eben den Kopf. „Komm mit! Ich zeig dir was!" meinte ich und winkte dem Kellner zu, damit ich bezahlen konnte. Wir verließen die Pizzeria und ich nahm Clara an die Hand, steuerte direkt auf die Themse zu. „Wohin gehen wir?" fragte sie mich neugierig. „Lass dich überraschen!" meinte ich und zog sie in meinen Arm. Clara kuschelte sich an mich und wenig später kamen wir am Ufer der Themse an. Von hier konnten wir auf die beleuchtete Tower Bridge schauen. Ich nahm einen Aufruf des Erstaunens wahr und lächelte. Clara stand am Geländer und schaute auf die Tower Bridge. „Wow, ist das schön!" gab sie leise von sich und ich trat einen Schritt näher an sie ran. Vorsichtig umarmte ich sie von hinten, legte mein Kinn auf ihrer Schulter ab und gab ihr einen sanften Kuss auf den Hals. Sie zog mich feste an sich und seufzte. „Können wir am Freitag auf die Tower Bridge rauf? Und auf das London Eye möchte ich. Das gab es noch nicht als ich damals auf Klassenfahrt hier war!" Sie drehte sich in meinen Armen zu mir um und schaute mich an. „Wir machen eine richtige Sightseeing Tour und schauen uns alles an, was du möchtest!" lächelte ich und sah, wie ihre Augen anfingen zu strahlen. Wir standen noch eine ganze Weile an der Themse, schauten auf die Tower Bridge, schauten dem Lichtspiel zu und beobachteten die beleuchteten Boote, die zu dieser Zeit nur wenige Touristen über die Themse schipperten und ihnen eine unvergessliche Sightseeing Tour boten. Und in dem Moment kam mir eine Idee.
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanficEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...