Clara
Ich schaute wieder auf die Tanzfläche und in dem Moment trafen sich unsere Blicke. Meine Hand lag immer noch auf dem Armband. Vorsichtig lächelte ich, was er mir gleichtat. Er flüsterte Larissa etwas ins Ohr, die daraufhin nickte und dann kam er auf mich zu. Mein Herz fing an zu rasen, meine Hände kribbelten und in meinem Magen herrschte wieder ein Schmetterlingsgewitter. Er fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und schob die Strähnen aus seinem Gesicht. Es verschlug mir fast den Atem. Er wusste, dass er verdammt gut aussah und das nutzte er scharmlos aus. Vor allem gerade in diesem Moment. Sein Lächeln verstärkte die Wirkung noch mehr und brachte mein Gefühlschaos fast zum überschwappen. Am liebsten wäre ich aufgestanden und ganz schnell weggelaufen. Meine Beine waren allerdings nicht in der Lage mich überhaupt irgendwo hin zu tragen. Und dann saß er neben mir. Sein Arm lag ganz lässig auf meiner Stuhllehne, der andere auf dem Tisch und sein Oberkörper zeigte in meine Richtung. Er war mir verdammt nah. Fast gleichzeitig brachten wir ein Ich heraus und mussten lachen. „Du zuerst!" meinte er und nahm meine Hand, die noch immer auf dem Armband lag, in seine und er verschränkte seine Finger mit meinen. "Ich find es schön, hier zu sein. Vergiss, was ich vorhin gesagt habe. Es ist völlig egal, was deine Geschwister denken. Sollen sie denken, dass ich gegebenenfalls der Grund dafür bin, dass du dich von ihr getrennt hast. Ich weiß, dass dem nicht so ist und ich kenne die Wahrheit. Ich freue mich, dass du Zeit mit uns verbringen möchtest. Und dann sollte es mir egal sein, was andere darüber denken! Denn so weiß ich, dass wir dir wichtig sind." Er lächelte, was mein Herz zum Schmelzen brachte. „Ich bin auch froh, dass du hier bist, Clara! Du weißt, dass Joelle mich betrogen und hintergangen hat und ich mich deswegen von ihr getrennt habe. Und ja, ich kann es absolut nicht leugnen, Clara, dass du mir mittlerweile verdammt wichtig geworden bist!" Er drückte meine Hand vorsichtig und ich hoffte darauf... Ja, auf was hoffte ich eigentlich? Dass er mir nun endlich gestehen würde, dass er sich in mich verliebt hatte und nur noch nicht mit mir zusammen sein konnte, weil er es nicht mit seinem Glauben vereinbaren konnte? Wollte ich das überhaupt wissen? Er nahm mich in den Arm und drückte mich fest. „Können wir bitte noch ganz viele solcher Momente zusammen verbringen?" fragte er leise während er mich immer noch umarmte. „Ich möchte das auch nicht mehr missen!" flüsterte ich leise, als wir uns wieder anschauten und er strich vorsichtig mit seinen Fingern über meine Wange. Dann lächelte er, zog meine Hand an seinen Mund und hauchte mir einen sanften Kuss auf den Handrücken, während er die ganze Zeit Augenkontakt hielt.
Larissa kam in dem Moment zu uns und setzte sich auf meinen Schoß. „Ich bin so müde!" meinte sie leise. Paddy und ich schauten uns an und er holte sein Handy raus. „Ich denke, wir machen uns sowieso gleich rüber auf unsere Zimmer. Oder wollen wir schon vorgehen?" „Nein, alles gut! Wir können gleich gemeinsam rüber gehen!" lächelte ich und hielt Larissa fest in meinen Armen. Und da klingelte Joey mit seinem Glas. „Ihr Lieben! Da die ersten kleinen Kinder Ermüdungserscheinungen zeigen, denke ich, ist es an der Zeit, den schönen Weihnachtsabend hier zu beenden. Es ist mir immer ein Vergnügen und eine große Freude mit so vielen meiner Geschwister wie nur möglich einen schönen gemeinsamen Abend zu verbringen. Heute allerdings gilt mein Dank auch an Clara, die durch einen ganz blöden Umstand in Paddys Leben gestoßen ist." Er schaute mich an. „Ich weiß nicht, was das zwischen euch ist, aber ich hoffe, dass du auch nächstes Jahr wieder in unserer Runde hier sitzen wirst!" Ich lächelte verlegen und von den anderen kam Zustimmung. „Ich, und ich denke ich kann auch für meine Geschwister sprechen, bedanke mich ganz herzlich für deinen Präsentkorb. Auch wenn das absolut nicht notwendig gewesen wäre. Weißt du, Clara? Ich habe Paddy schon lange nicht mehr so glücklich gesehen. Und wenn er meint, du gehörst zu ihm, wie auch immer, dann gehörst du auch zu dem Rest der Kelly Family! Und dafür brauchst du dich nicht bedanken, indem du uns Geschenke mitbringst!" Er lächelte und auch hier stimmten ihm wieder alle zu und ich nickte nur. Ehrlich gesagt, war es mir etwas unangenehm gerade so auf dem Präsentierteller zu stehen. Paddy bemerkte das, denn er nahm meine Hand vorsichtig in seine und lächelte mir ermutigend zu als ich ihn ansah. „Dann sollten wir unsere Gläser leeren und rüber gehen! Merry Christmas, ihr Lieben!" Er hielt sein Glas hoch und alle riefen ihm ein Merry Christmas entgegen. Ich trank meinen restlichen Schluck Wein aus und kurz darauf wollten wir uns auf den Weg rüber zum Hotel machen. An der Garderobe nahm Paddy mir Larissa ab, aber er stolperte fast mit ihr, so dass ich nur schnell meinen Mantel überwarf und ihm Larissa wieder abnahm. „Ich kann sie dir abnehmen!" Mit großen Augen schaute ich ihn an. „Sieh du mal lieber zu, dass du nicht über deine eigenen Füße stolperst! Hark dich bei mir unter, dann fällt es nicht so auf!" „Willst du mir etwa unterstellen, dass ich betrunken bin?" fragte er empört. „Das unterstelle ich dir nicht, das entspricht der Wahrheit! Jetzt komm!"
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Niemand tritt durch Zufall in dein Leben
FanficEin Testergebnis zerstört das perfekte Glück von Michael Patrick Kelly. Um in Ruhe nachzudenken, beschließt er seinen Bruder Joey zu besuchen und begegnet Clara mit ihrer Tochter Larissa. Ist Clara die Frau, die sein Glück wieder perfekt machen kann...